Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Kampfes. Brandspuren an den Höhlenwänden weisen auf den Einsatz von Strahlwaffen hin. Und auf dem Boden zeigen sich Fußspuren, die nicht von B’Elanna oder Kim stammen.«
Janeway nickte. »Sie wurden also gefangengenommen –
allerdings nicht von den Kazon, die wir verfolgt haben.«
»Darauf deutet alles hin«, sagte Chakotay.
»Sonst noch etwas?«
»Wir haben einen Feldprojektor gefunden. Offenbar diente er dazu, unsere Sensoren zu täuschen. Das Kraftfeld simuliert die störenden Auswirkungen bestimmter Erze auf unsere Komund Sondierungssignale.«
Neuer Ärger brodelte in Janeway.
»Ich verstehe«, sagte sie. »Kehren Sie mit Ihre Gruppe an Bord zurück, Commander. Ich glaube, wir haben genug in Erfahrung gebracht.«
»Aye, Captain.«
Aus einem Reflex heraus ballte Janeway die Hände zu
Fäusten. Sie versuchte ganz bewußt, die Anspannung aus sich zu vertreiben. Es war schon schlimm genug, daß sie sich hatte täuschen lassen. Wenn sie sich jetzt von ihren Emotionen ablenken ließ, riskierte sie weitere Fehler.
»Captain?« fragte Tuvok, der wie üblich an der taktischen Konsole stand.
Janeway drehte sich zu ihm um. »Haben Sie etwas
entdeckt?« Hoffnung regte sich in ihr.
Der Vulkanier nickte. »Ja, eine Ionenspur.«
»Gute Arbeit.« Die Kommandantin trat zu ihm.
Ihre Zuversicht wuchs. Vielleicht hatten sie gerade den Durchbruch erzielt, den sie brauchten, um die beiden Vermißten zu finden.
»Dichte und Ausdehnung der Spur deuten darauf hin, daß sie von einem Kazon-Schiff stammt«, erläuterte Tuvok.
»Allerdings scheint es wesentlich kleiner gewesen zu sein als der Kreuzer, den wir verfolgten. Außerdem führt die Spur in die entgegengesetzte Richtung.«
»Was durchaus einen Sinn ergibt, wenn man uns fortlocken wollte«, sagte Janeway.
»In der Tat«, pflichtete Tuvok ihr bei.
Die Kommandantin musterte ihn kurz. »Übermitteln Sie die entsprechenden Daten der Navigationsstation.«
Er nickte. »Aye, Captain.«
»Transporterraum«, sagte Janeway laut. »Ist die Landegruppe zurückgekehrt?«
»Ja«, bestätigte Burleson. »Und zwar komplett.«
Beim letztenmal sah die Sache ein wenig anders aus, dachte Janeway und wandte sich an den Piloten.
»Mr. Paris, Sie bekommen jetzt die Daten der Ionenspur.
Berechnen Sie einen Kurs und leiten Sie den Warptransit ein.«
»Verstanden«, sagte Paris und betätigte mehrere
Schaltflächen.
Es erleichterte Janeway, daß sie wieder aktiv werden konnten. Es war nur ein Anfang, begriff sie, und es gab keine Erfolgsgarantie – aber wenigstens brauchten sie nicht länger zu warten.
Das Projektionsfeld des Hauptschirms zeigte, wie der Planet kleiner wurde, als die Voyager mit Impulskraft beschleunigte: Der Pilot wollte erst mit dem Warptransit beginnen, wenn das Schiff den planetaren Gravitationsschacht verlassen hatte.
Janeway wußte, daß der Captain derzeit nicht mehr gebraucht wurde. Sie konnte die Brücke verlassen, den Bereitschaftsraum aufsuchen und sich dort administrativen Aufgaben widmen.
Allerdings wollte sie nicht den Eindruck erwecken, sich vor den Folgen ihres Fehlers zu verstecken. Daher beschloß sie, bei ihrer Crew zu bleiben.
Sie nahm im Kommandosessel Platz, lehnte sich zurück und schloß kurz die Augen. Sofort kehrte sie zurück, die Verlegenheit. Der Schmerz, den ihr der Verlust von zwei Besatzungsmitgliedern bescherte. Und die Litanei des Selbstvorwurfs wiederholte sich hinter ihrer Stirn.
Wie dumm, dachte sie. Wie dumm von mir.
Teeg’l fühlte Enttäuschung, als er neben dem Navigator auf das Rendezvous mit der Barach’ma wartete. Zuerst hatte er geglaubt, es sei ihm gelungen, die Entschlossenheit der Starfleet-Offiziere zu erschüttern. Doch das war offenbar nicht der Fall.
Sie beabsichtigten nicht, ihm das Geheimnis der
Transportertechnik zu enthüllen. Das begriff er nun. Die Frau hatte gelogen, als sie ihm versprach, über sein Angebot nachzudenken.
Unter normalen Umständen hätte Teeg’l nicht gezögert, sie für diese Frechheit mit dem Tod zu bestrafen – oder in ihr den Wunsch zu wecken, tot zu sein. Aber leider kam diese Möglichkeit nicht in Frage.
Maje B’naia legte großen Wert darauf, daß sich die
Gefangenen in einem guten Zustand befanden, wenn Teeg’l sie der Barach’ma übergab. Sollten sie verletzt worden sein, ohne daß es einen triftigen Grund dafür gab… B’naia würde daraus schließen, daß sich Teeg’l von seinem Ehrgeiz dazu hatte hinreißen lassen, bei ihrer Mission einen
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