Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Mißerfolg zu riskieren. In dem Fall mußte Teeg’l mit sehr unangenehmen Konsequenzen rechnen.
Deshalb schluckte der Dritte Maje seinen Stolz hinunter und überließ die Offiziere von der Voyager sich selbst. Allein ihre Gefangennahme brachte ihm viel Ehre ein. Er dachte daran, mit welchen Reichtümern man ihn belohnen würde, stellte sich seinen Ruhm vor…
Und er hatte sich das alles wirklich verdient, oder? Der verdammte Voyager -Abschaum verfügte über den Schlüssel für die Vorherrschaft in diesem Quadranten. Der Plan, ihn zu erbeuten, stammte natürlich von Maje B’naia, aber Teeg’l hatte ihn perfekt ausgeführt.
»Dritter Maje«, sagte der Navigator. Shan’ak beugte sich zu den Instrumenten vor, so als könnte er dadurch weitere Einzelheiten erkennen.
Teeg’l lenkte seine Gedanken in eine neue Richtung. »Was ist, Shan’ak? Haben Sie die Barach’ma gefunden?«
Der Navigator drehte sich um, und sein Gesichtsausdruck bewirkte jähe Anspannung in Teeg’l.
»Die Barach’ma ist nicht hier«, sagte Shan’ak. Besorgnis ließ seine Stimme vibrieren, und tiefe Falten bildeten sich in der Stirn.
»Wenn sie nicht hier ist, warten wir eben, bis sie eintrifft«, erwiderte Teeg’l.
Der Navigator schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nicht. Es wird kein Rendezvousmanöver mit der Barach’ma
stattfinden.«
Is’rag, der Kazon an der taktischen Station, drehte sich um.
Beunruhigt suchte er auf seinen Monitoren nach einer Antwort.
Zorn keimte im Dritten Maje. Er packte Shan’ak an seiner ledernen Jacke, drehte ihn herum und zog ihn näher, bis nur noch wenige Zentimeter ihre Nasen voneinander trennten.
»Was soll das heißen, es findet kein Rendezvousmanöver statt?« fragte er scharf. »Haben wir nicht die Gefangenen, die Maje B’naia wollte?« Er rammte dem Navigator die knochige Stirn an die Nase. »Sprechen Sie endlich, Mann!«
Shan’ak wich schmerzerfüllt zurück, und Blut tropfte ihm aus der Nase. »Sehen Sie selbst!« Und er deutete auf einen seiner Monitore.
Teeg’l starrte aufs Anzeigefeld. »Was soll ich sehen?«
zischte er. »Ich kann überhaupt nichts erkennen!«
»Sehen Sie genauer hier!« erwiderte Shan’ak.
Der Dritte Maje kam dieser Aufforderung nach. Und
schließlich sah er, was der Navigator meinte.
»Trümmer«; brachte er hervor.
Kleine Metallteile, die im Nichts schwebten. Und die Sensoren meldeten, daß es sich um jene Legierung handelte, die man beim Bau von Kazon-Schiffen verwendete.
»Nein«, hauchte er. »Das kann nicht sein.«
»Es ist so«, beharrte der Navigator. »Sie sehen dort die Reste der Barach’ma. Jemand traf vor uns hier ein und zerstörte sie.
Vielleicht die Voyager.«
Teeg’l schauderte, als er daran dachte, in welche Situation er dadurch geriet. Er mußte die Hauptflotte der Ogla suchen und zu ihr zurückkehren. Doch der Weg dorthin führte an vielen Feinden vorbei.
Ein Schiff wie die Barach’ma wäre schnell genug gewesen, um den Gegnern zu entkommen. Darüber hinaus verfügten solche Kreuzer über sehr eindrucksvolle Waffen. Teeg’ls Schiff hingegen hatte kein so leistungsstarkes Triebwerk, und die Waffen waren ebenfalls kaum der Rede wert. Wenn es angegriffen wurde, konnte es sich nicht sehr wirkungsvoll zur Wehr setzen.
Der Dritte Maje schluckte krampfhaft und packte Shan’ak erneut. Doch diesmal empfand er mehr Furcht als Zorn. »Wir müssen von hier verschwinden. Wer auch immer die
Barach’ma vernichtet hat – vielleicht befindet er sich noch in der Nähe.«
Seine Worte kamen einer Prophezeiung gleich. Er hatte sie gerade ausgesprochen, als auch schon die Sirenen des Annäherungsalarms schrillten. Teeg’l sah auf die Monitore und erkannte sofort den Grund.
Ein Schiff näherte sich, größer als die Barach’ma und noch schwerer bewaffnet. Ein Schiff der Nograkh. Es war noch fast eine Million Kilometer entfernt, aber die Distanz schrumpfte rasch.
Der Dritte Maje fluchte hingebungsvoll. Ein Hinterhalt der Nograkh. Und er war ihnen in die Falle gegangen, ebenso blind wie die Kommandantin der Voyager in die Falle der Ogla.
Teeg’l besann sich auf seinen Stolz. Wenn er heute sterben mußte, so wollte er tapfer in den Tod gehen.
»Is’rag«, sagte er, ohne den Blick von Shan’aks Kontrollen abzuwenden, »aktivieren Sie die verdammten
Waffensysteme.«
Keine Antwort. Teeg’l drehte sich zur taktischen Station um und stellte fest, daß Is’rag regelrecht erstarrt war: Wie gebannt starrte er auf den Monitor, der ihm das
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