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Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Titel: Der Tag der Messer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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bin ich nicht auf den Kopf gefallen. Die Völker in Daugazburg hassen uns Gnome inzwischen allesamt, und mich besonders. Selbst wenn ich dich zur Rechenschaft gezogen hätte, könnte ich dort nicht überleben, es sei denn, ich würde ein Despot wie du. Das weiß ich nur allzu gut. Aber dass du nun hergekommen bist, aus deinen Mauern heraus, zu mir, allein, das ist ein Geschenk.«
    »Tötet ihn«, sagte Darnamur. Er trat einen Schritt zur Seite. Zwei Gnome hinter ihm hoben die Armbrust und schossen sofort.
    Ganoch zuckte zurück, aber er war zwischen seinen Leuten eingekeilt und konnte nicht ausweichen. Da warf sich einer seiner Späher schützend vor ihn, und die Bolzen trafen den Soldaten und nicht den General. Lautlos sank der Gnom zu Boden.
    Beide Seiten zogen nun die Waffen, lange Dolche und Kurzschwerter aus Drachenbein.
    »Tötet den Verräter!«, brüllte Darnamur.
    Seine Leute stießen gegen die Soldaten vor. Der Feind war doppelt in der Überzahl, doch die Entschlossenheit ihres Angriffs verschaffte Darnamurs Leibwache Luft.
    Auch Ganoch zückte die Waffe. Er wollte auf Darnamur zulaufen, aber der zog sich hinter seine Wachen zurück. Ganochs eigene Leute stellten sich vor ihren Anführer und sorgten dafür, dass er nicht selbst kämpfen konnte. Darnamur sah noch einen verzweifelten Ausdruck auf Ganochs Gesicht, bevor dieser hinter seinen Kriegern verschwand, die unter den Klingen der Stadtgnome starben.
    Darnamur lächelte kurz, während er durch die Reihen seiner Leute nach hinten trat. Ganoch hatte sich geirrt. Er war nicht allein hier! Die Elite seiner Wache war bei ihm, jene Schar, die von Beginn der Revolution an im Ratssaal Wache gehalten hatte, versteckt und getarnt, um jeden Anschlag und jeden offenen Aufruhr gegen seine Person mit Waffengewalt zu unterbinden.
    Darnamur hatte sie selbst ausgebildet, und es war eine eingespielte Truppe. In der Deckung ihrer Kameraden hatten einige von ihnen die Armbrüste gespannt, während Darnamur ihnen mit seiner Rede Zeit verschafft und die Geräusche überdeckt hatte.
    Es war bedauerlich, dass er sie nun zurücklassen musste.
    Die gut bewaffneten und ausgeruhten Gnome aus Darnamurs Wache schwärmten aus und erweiterten den Ring um ihren Befehlshaber. Sie hieben und stachen auf die Feldsoldaten ein, die oft nur gewöhnliche Knochenmesser oder Waffen aus Holz trugen. Ganochs Männer fielen zu Dutzenden, und dunkles Gnomenblut tränkte den Boden.
    Aber die Gnome hier verteidigten Ganoch erbittert, und Ganoch scharte seine besten Leute um sich und ging zum Gegenangriff über. Im Lager waren die Goblins aufmerksam geworden und eilten heran, und ganz in der Ferne erhob sich der Troll.
    Darnamur wusste genau, dass ein Kampf gegen diese Übermacht aussichtslos war. Seine Leibwache war gerade stark genug, um ihm den Rückzug zu decken.
    Er wandte sich um, nutzte die Lücke, die seine Leute ihm geschaffen hatten, und rannte zu dem Greif zurück.
    Ein Gnom trat ihm in den Weg. Darnamur rammte ihm das Kurzschwert bis zum Heft in den Leib und trat ihm gegen die Knie. Der Sterbende sank nieder, sein eigener Stich ging fehl.
    In einer fließenden Bewegung zog Darnamur mit der linken Hand einen Dolch und erstach einen weiteren Angreifer, zog das Kurzschwert aus dem ersten Gnom, den er getötet hatte, und lief weiter. Er tauchte unter dem Stoß eines kurzen Speeres hindurch, seine Klinge zuckte hoch und durchtrennte einem Gnom die Kehle.
    Noch einem Gnom!
    Darnamur fluchte in sich hinein. Er war gekommen, um die Bitaner zu vernichten, und nun stellten seine eigenen Leute sich gegen ihn. Er hatte gewusst, dass Ganoch ein Verräter war, und er bedauerte, dass er ihn nicht rechtzeitig hatte aufhalten können.
    Die Vila riss den Greif herum und kam ihm entgegen. Das Tier schlug mit den Löwenklauen nach Darnamurs Verfolgern. Der nutzte den Augenblick und fasste den hinteren Sattelrand.
    »Abheben!«, rief er. »Wir müssen weg.«
    Seine Hand glitt ab, und er hastete hinter dem Greif her.
    »Ihr müsst erst aufsitzen und Euch festzurren, Herr«, sagte die Vila. »Es ist zu gefährlich …«
    »Wir haben keine Zeit!«, brüllte Darnamur.
    Er schob Dolch und Schwert in den Gürtel, ergriff den Sattel mit beiden Händen und schwang sich hinter der Reiterin auf.
    Der Greif rannte los, an dem Getümmel vorbei. Ein Horde Goblins stellte sich ihm in den Weg. Sie reckten ihre Säbel in die Luft, und einer schleuderte einen Speer auf das Reittier.
    Der Greif legte den Kopf zur Seite, und mit

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