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Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Titel: Der Tag der Messer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Darnamur. »Kein anderes Volk würde für uns eintreten. Sie alle werden uns nur den Platz einräumen, den wir uns erkämpfen können. Warum sollten wir also für andere kämpfen?«
    Ganoch nickte zögernd. »Ihr habt recht. Wir wollten für die Gnome kämpfen. Wenn ich einige Kobolde opfern muss, um Gnome zu schützen, werde ich es tun. Am Ende … wird es allen besser gehen. Wir können es wiedergutmachen.« Er hob seinen Becher und schaute Darnamur an. »Versprich mir, dass es sich lohnt«, sagte er.
    Darnamur erwiderte den Blick und nickte grimmig. »Wenn die Bastarde am Boden liegen, dann werden alle unterdrückten Völker triumphieren. Wenn es zum Kampf kommt, tragen wir Gnome die Hauptlast. Wir werden Opfer bringen. Da ist es nur gerecht, wenn wir die Last vorher verteilen, denn in der neuen Ordnung werden auch die Kobolde einen besseren Platz finden. Und alle, die den Fortschritt lieben. Am Ende gewinnen wir alle gemeinsam!

4. K APITEL:
V ON DEN N ACHTALBEN UND DER L IEBE

    Als Rat der Fei will Wito sich für die Stellung der Gnome und die Rechte aller Völker von Daugazburg einsetzen. Doch warum sollten die Großen und Mächtigen teilen, was ihnen heute allein gehört? Wir alle, die wir im Kriege waren, wissen: Erst wenn man dem Gegner einen Dolch an die Kehle setzt, ist er gern bereit, zuzuhören und einzulenken.
    Es ist gut, dass Wito die Grünen Lande gegründet hat, als Stimme für alle Gnome. Doch eine Stimme wird nur ernst genommen, wenn Hände den Worten Nachdruck verleihen . Soll Wito der Mund sein, der sagt, was gesagt werden sollte. Wir aber werden tun, was getan werden muss. Wir sind der bewaffnete Arm der Grünen Lande. Und wer mit den Gnomen von Daugazburg nicht reden möchte, der soll ihre Knochenmesser fühlen.
    D ARNAMUR , DER G NOM ,
R EDE ZUR G RÜNDUNG DER »K NOCHENMESSER «
    Nach dem Zwischenfall im Lagerhaus ging es Balgir tagelang schlecht. Seine Füße waren blutig gelaufen und sein Bauch wundgescheuert. Frafa erwog, ihre neu erlernte Zauberkunst an dem Taschentier zu erproben und die Wunden mit Magie zu heilen. Doch sie traute ihren Fähigkeiten nicht. Um keinen Schaden anzurichten, beschränkte sie sich auf Salben und Verbände und pflegte die Echse auf herkömmliche Weise.
    Sie selbst litt einige Zeit unter einem Ausschlag. Balgirs Speichel musste die Haut angegriffen haben. Sie vermisste Bleidan. Er hätte diese Reizung mit einer Handbewegung fortgewischt.
    Bleidan.
    Der erste Schüler Aldungans, der ihr Lehrmeister geworden war, blieb verschwunden. Frafa wagte kaum, den Turm zu verlassen. Ob sie wohl Litiz in ihrer Xotoc-Stube aufsuchen sollte, um nachzusehen, wer von Bleidans Freunden und Weggefährten dort auftauchte? Sie traute sich nicht.
    Womöglich beobachtete man sie. Womöglich beobachtete man Litiz. Den Schergen der Fei musste bekannt sein, dass viele der Aufrührer sich dort getroffen hatten. Vielleicht hatten sie den heimeligen Raum in dem Erker über dem Drauzwinkel bereits ausgehoben?
    Frafa hockte in ihrem Zimmer, ging dann und wann zur Küche oder in einen Vorratsraum und wartete darauf, dass Bleidan zurückkam.
    Am dritten Tag suchte sie Bleidans Arbeitszimmer auf und kümmerte sich um die Tiere. Sie reinigte Käfige und verteilte Futter. Das beruhigte sie ein wenig. Der Zwergenkopf auf seinem Kolben sah sie an, zwinkerte und sabberte. Frafa versuchte, die Kreatur zu ignorieren. Sie wusste nicht, ob sie auch bei diesem Experiment etwas pflegen oder säubern musste. Sie konnte den bloßen Anblick kaum ertragen.
    Dennoch kam sie am vierten Tag wieder. Sie blieb länger, verbrachte Zeit mit den Tieren und lernte. Auch ohne Bleidan konnte sie zumindest die Fertigkeiten verbessern, die sie bereits erworben hatte. Sie ertastete die lebende Aura von Bleidans Tieren, versuchte, sie zu deuten, Stimmungen zu verändern, die Geschöpfe zu lenken, lebendes Gewebe zu manipulieren. Es war eine Ablenkung.
    Aber Bleidan kam nicht zurück, und Frafa wagte nicht einmal, nach ihm zu fragen.
    Eines Tages kam Frafa mit einem großen Putzeimer in das Studierzimmer. Bleidans Zwergenkopf hatte tiefe Runzeln um die Augen. Seine Gesichtszüge wirkten schief, und beständig zuckten irgendwelche Muskeln in seinem Gesicht. Die Flüssigkeit im Kolben war trübe.
    Frafa zögerte. Sie stand eine Zeit lang vor Ankanos, dann umfasste sie schließlich resolut das haarige Haupt. »Bleidans Fortschritt findet nicht statt«, murmelte sie.
    Sie riss den Zwergenkopf von den Rohren und Schläuchen ab

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