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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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verstehen, was Dietrich ihr erzählte. »A ußer Chris’ Blut fanden Sie noch Blut von vier anderen Menschen?«
    Dietrich zögerte und hustete. »D as ist korrekt, weswegen wir heute Vormittag noch einmal ins Schlachthaus zurückkehren. Unsere Spurensuche ist im Moment leider sehr beschäftigt. Auch wenn ich dagegen bin, würde mein Vorgesetzter sich freuen, wenn die Forensiker von Private Berlin uns bei der Durchsuchung des Schlachthauses behilflich sein könnten.«
    »W ir werden in einer Stunde da sein«, versprach Mattie und legte auf.

23
    Um Viertel nach zehn betraten Mattie, Tom, Dr. Gabriel und drei Forensiker von Private das Schlachthaus, im Gepäck ihre Ausrüstung, bestehend aus Blaulicht, Kameras, Wärmebildgeräten und einem Drucktank samt Schlauch und Düse.
    Hauptkommissar Dietrich erwartete sie bereits mit Sandra Weigel und einem forensischen Team der Kripo. »S ie überprüfen bitte einen Teil des Bodens und der Mauer«, sagte Dietrich zu Dr. Gabriel, den er mit unverhohlenem Widerwillen betrachtete, nachdem der sich seine Jacke ausgezogen hatte und ein leuchtend oranges Sweatshirt mit dem Bild von Bob Marley zum Vorschein gekommen war.
    Ernst Gabriel lächelte freundlich. »I ch würde sagen, wir haben es hier mit achtzig mal vierzig Metern zu tun.«
    »G rob geschätzt«, erwiderte Dietrich. »U nd?«
    »E s ist besser, wenn wir die Fläche reduzieren«, schlug Gabriel vor. »O der zumindest den Bereich eingrenzen, der uns eigentlich interessiert.«
    Dietrich sah ihn misstrauisch an. »U nd wie?«
    »H ochdruckluminolnebel, meine eigene Erfindung«, erklärte Gabriel, während er seinen grauen Pferdeschwanz zusammendrehte und unter eine OP -Haube schob. Dann setzte er sich eine Schutzbrille auf, griff zum Drucktank und drehte an der Düse.
    »S chalten Sie bitte die Scheinwerfer aus«, rief er.
    Dietrich nickte seinen Kollegen zu, die die Lampen ausschalteten. Die Halle wurde in düsteres Licht mit langen Schatten getaucht. Regen prasselte aufs Dach.
    »F angt mit der Aufzeichnung an«, wies Ernst Gabriel zwei seiner Techniker an, die hinter auf Stativen montierten Kameras warteten.
    Gabriel zielte mit der Düse auf die Westseite des Gebäudes und drückte einen Hebel. Mit einem Zischen schoss ein feiner Sprühnebel aus Luminol, Hydrogenperoxid und Hydroxidsalz heraus und bildete eine Wolke, die zu den Dachbalken aufstieg, sich an den Wänden hinabsenkte und über den Boden legte.
    »S cheiße«, stöhnte Tom. Mattie nickte ehrfurchtsvoll und erschrocken. Sie hatten das Gefühl, auf ein Gemälde voller Galaxien zu blicken– Tausende von Sternenhaufen und -spritzern und einzelnen Punkten, eine chemoluminiszente, blau leuchtende Konstellation aus Blut.

24
    Die chemische Reaktion war in weniger als dreißig Sekunden beendet. Der blaue Schimmer verblasste, und das Schlachthaus verwandelte sich wieder in die alte Ruine. Doch die Menge des sichtbar gemachten Bluts hatte jedem die Sprache verschlagen.
    Bis auf Sandra Weigel. »D as Zeug ist ja überall, Herr Hauptkommissar!«, jammerte sie.
    Dietrich warf ihr einen finsteren Blick zu. »I ch habe doch schon gestern Abend gesagt, Weigel, dass das hier ein Schlachthaus war. Luminol zeigt nur das Eisen im Hämoglobin. Es sagt nichts über die Quelle des Bluts aus.«
    »A uf jeden Fall müssen wir ein Mikrogitter über die Halle legen«, mischte sich Dr. Gabriel ein. »U nd alle sieben Zentimeter eine Probe entnehmen, würde ich vorschlagen.«
    Dietrich sah ihn verärgert an. Nach kurzem Zögern nickte er unsicher. »I ch glaube, fünfzehn Zentimeter werden reichen.«
    Mattie schloss die Augen, in Gedanken die schimmernde blaue Galaxie der Blutspuren vor sich, und erinnerte sich, dass ein Bereich dichter gewesen zu sein schien als die anderen. Sie ging zur Videokamera und ließ den Film ablaufen, um sicher zu sein.
    »W as ist los?«, fragte Tom.
    Dietrich stand abseits und unterhielt sich mit einem seiner Forensiker.
    Mattie deutete auf das blau schimmernde Muster auf dem Kamerabildschirm. »S iehst du, wo die Spuren dichter sind?«
    Tom nickte. »I n der Ecke dort hinten.«
    Sie gingen durch den Müll zu der Ecke, in der sich ein eisernes Ablaufgitter befand. Mattie leuchtete mit der Taschenlampe eine mit Stahl ausgekleidete Wand an. Etwa einen Meter weiter unten befand sich ein zweites Gitter mit bleistiftdicken Löchern.
    »W arum ist der Dreck nicht auch da unten?«, fragte Mattie.
    »W as meinst du damit?«, fragte Tom.
    »D ieses Ding funktioniert

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