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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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bedeutete Kendall mit einem Nicken, ihre Bestellung aufzugeben.
    Beth’ Getränk klang verheißungsvoll. »Ich nehme auch einen Chaitee und einen großen Orangensaft für Hannah«, bestellte Kendall.
    »Zwei Chai, zwei O-Saft«, wiederholte Norman. »Sonst noch was?«
    »Nein, danke.« Trotz Kendalls Widerspruch bestand Charlotte darauf, die Getränke zu bezahlen. Einen Moment später standen sie wieder draußen in der Hitze, und der Straßenverkauf lief an. Charlottes handgefertigte Häkelwäsche und Kendalls Schmuck fanden reißenden Absatz. Nach einer Stunde war fast die gesamte Schmuckkollektion verkauft, und Charlotte hatte eine ganze Liste Bestellungen von Leuten aufgenommen, die bestimmte Farbzusammenstellungen und Namensketten oder – Armbänder haben wollten.
    »Mit einem so durchschlagenden Erfolg hätte ich nie gerechnet«, staunte Kendall.
    »Gute Arbeit verkauft sich immer.« Beth lächelte ihr zu. »Willkommen im Team, Kendall.«
    Kendall musste vor Rührung schlucken und brachte es gerade noch fertig, das Lächeln zu erwidern. Dann hielt sie nach ihrer Schwester Ausschau und entdeckte sie ein Stück weiter unten auf der Straße inmitten einer Gruppe gleichaltriger Mädchen. Hannah war scheinbar bereits in eine Clique aufgenommen worden.
    Wieder begannen ihre Gedanken um das Was-wäre-wenn-Spiel zu kreisen. Was, wenn sie sich hier niederlassen würde? Wenn sie nicht ihre Sachen packte und nach Arizona zog? Wenn sie ein Mal darauf baute, dass etwas in ihrem Leben von Dauer sein konnte?
    Kendall schüttelte den Kopf. Die Gewohnheiten so vieler Jahre ließen sich nicht von heute auf morgen ablegen. Im Moment wollte sie einfach nur den herrlichen Tag und das ungewohnte Gefühl der Zugehörigkeit genießen, ohne sich mit Entscheidungen herumzuplagen. Sie war geradezu dankbar, als ein paar Sekunden später Thomas Scalia auf der Bildfläche erschien und mit Beth zu flirten begann. Der Anblick dieses Pärchens lenkte Kendall von ihren Luftschlössern ab. Als ob sie sich je irgendwo wirklich zu Hause fühlen könnte! Aber alles an Yorkshire Falls erschien ihr so …
    »Ms. Sutton?«
    Kendall drehte sich um, als sie ihren Namen hörte. Vor ihr stand eine attraktive Brünette.
    »Ich bin Grace McKeever«, stellte sie sich vor. »Meine Tochter heißt Jeanette. Jeannie und Ihre Schwester haben sich sofort angefreundet.« Sie deutete auf die kichernden Mädchen. Ganz in der Nähe lungerte eine Horde halbwüchsiger Jungen herum.
    Kendall verbiss sich ein Lachen.
    »Jeannie ist die mit dem dunklen Pferdeschwanz. Ich habe ihr versprochen, mit ihr und einer Freundin in die Nachmittagsvorstellung des Kinos in Harrington und danach zum Essen zu gehen. Wahrscheinlich zum Chinesen. Wir würden Hannah gern mitnehmen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Hannah wird begeistert sein.« Ihre Schwester führte Jeannies Namen seit der Autowaschaktion praktisch ununterbrochen im Mund. Kendall hatte Rick über Hannahs neue Freundin ausgefragt, und er hatte ihr versichert, die McKeevers seien ganz reizende Leute. »Natürlich habe ich nichts dagegen. Im Gegenteil, ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    »Wunderbar. Die beiden werden sich freuen.«
    Schon kamen Hannah und Jeannie angerannt und überschütteten Kendall und Mrs. McKeever mit einem Wortschwall. »Mom, kann Hannah bei uns übernachten?«, bettelte Jeannie.
    »Kendall, ich muss unbedingt diese grässliche Farbe aus meinen Haaren kriegen«, krähte Hannah. »Pam hat gesagt, sie hätte ein Mittel, das hilft, und sie kann mich jetzt schnell einschieben. Ich weiß echt nicht, was ich mir bei diesem Lila gedacht habe, aber Greg hasst Mädchen mit gefärbten Haaren, deswegen muss das Zeug schleunigst raus. Geht das, Kendall? Und ich würde total gern bei Jeannie schlafen. Wusstest du, dass Greg gleich nebenan wohnt?« All das kam atemlos und ohne Pause heraus.
    Ihre Schwester wollte ihre Haarfarbe ändern? Es gefiel ihr so gut hier, dass sie sich freiwillig weniger provozierend herrichten wollte? Dann fiel Kendall wieder ein, dass sie ja selbst direkt nach ihrer Ankunft in dieser Stadt ihr pinkfarbenes Haar hatte blondieren lassen, weil sie wieder sie selbst sein wollte. Schon wieder eine Gemeinsamkeit zwischen uns beiden, dachte sie. Diesmal eine positive.
    »Kendall?«
    Hannahs Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie hob den Kopf und sah ihre Schwester an. »Ja, ja und nein.«
    Hannahs Augen wurden groß. »Das ist unfair! Bloß weil ich letzte Nacht bei Charlotte übernachtet habe

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