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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Oktave, und er verspürte das vertraute Prickeln in der Magengegend. Aber ehe er sich auf die Freuden des Abends konzentrieren konnte, musste er noch etwas mit Kendall besprechen. »Ich habe heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit kurz bei meiner Mutter vorbeigeschaut.«
    »Sind alle Spuren der Party beseitigt?«
    Er nickte. »Bis auf den Geschenkeberg. Ich hatte keine Ahnung, dass jeder der Gäste auch noch ein Geschenk mitgebracht hat.« Am liebsten hätte er alle zurückgegeben, so peinlich war ihm das.
    Alle bis auf eines. Er zog den Kragen seines T-Shirts ein Stück herunter. Die dünne schwarze Kette, die Kendall und Hannah angefertigt hatten, kam zum Vorschein. Eigentlich war er kein Freund von Schmuck, aber dieses Stück gefiel ihm, es wirkte maskulin und unaufdringlich, also konnte er es getrost tragen. Aber am wichtigsten war, dass dieses Geschenk von Herzen kam. Von Kendalls Herzen.
    »Gefällt sie dir?«
    Die Unsicherheit in ihrer Stimme überraschte ihn. In Bezug auf ihre Arbeit litt sie sonst nicht gerade unter einem Mangel an Selbstvertrauen. Zumindest war er zu diesem Schluss gekommen, nachdem er sie den ganzen Nachmittag lang aus der Ferne beobachtet hatte, weil er sie nicht stören oder gar einen Verkauf verhindern wollte. Je mehr Erfolg sie in Yorkshire Falls hatte, umso besser für ihn.
    »Sie gefällt mir sogar ausnehmend gut. Genau wie du.« Er trat einen Schritt näher, klemmte sie zwischen seinem Körper und der Ziegelmauer des nächstliegenden Hauses ein. Die körperliche Nähe ließ ihn nicht unbeteiligt, was ihr nicht entging und ihr ein leises Stöhnen entlockte. »Ich habe mich noch gar nicht angemessen bedankt.« Ein spitzbübisches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Immerhin hat mich meine Mutter zu einem Gentleman erzogen.«
    »Sie hat dir vor allem eingeschärft, bestimmte Dinge nur hinter geschlossenen Schlafzimmertüren stattfinden zu lassen.« Rainas unverwechselbare Stimme und ihr Kichern brachten ihn wieder zu sich.
    »O je.« Kendall schlüpfte unter seinem Arm durch.
    Rick knirschte mit den Zähnen. »Hallo, Mutter«, knurrte er und trat zur Seite, während Kendall um Fassung rang.
    »Hallo, Rick.« Raina grinste. »Kendall.«
    »Ich dachte, du wärst zu Hause und würdest dich ausruhen«, tadelte Rick.
    »Das habe ich ja auch getan. Dann kam Chase und wollte schnell ein paar Fotos holen, also habe ich ihn gebeten, mich herzubringen. Ich habe bisher noch nie einen Straßenverkauf versäumt und wollte dieses Jahr nicht damit anfangen.«
    »Na schön, jetzt hast du also alles gesehen und bist gesehen worden. Und nun?«
    Raina verdrehte die Augen. »Jetzt gehe ich nach Hause, um Kräfte für den Abend zu sammeln.«
    Rick warf ihr einen seiner Das-darf-doch-nicht-wahr-sein-Blicke zu. Sie wollte heute Abend schon wieder ausgehen?
    »Gemütlich auf einer Decke zu sitzen wird mir wohl nichts schaden. Außerdem sitzt mein Arzt direkt neben mir.« Raina errötete, schob jedoch kampfeslustig das Kinn vor. »Gehst du mit Hannah auch zu der Show?«, fragte sie Kendall dann. Offensichtlich war sie bestrebt, die Aufmerksamkeit von ihrer Person abzulenken.
    Der Trick funktionierte. Ricks Gedanken wandten sich vom Gesundheitszustand seiner Mutter wieder Kendall zu. Über seinen Wunsch, mit ihr allein zu sein, hatte er Hannah ganz vergessen.
    »Nein, Hannah geht mit einer Freundin ins Kino und dann essen.« Kendall trat neben Rick. »Vor elf erwarte ich sie nicht zurück, und dann übernachten sie zusammen.« Sie hatte ihre Verlegenheit darüber, von Ricks Mutter in einer verfänglichen Situation ertappt worden zu sein, offenbar überwunden.
    »Kenne ich diese Freundin?«, erkundigte sich Raina.
    »Sie heißt Jeannie McKeever.«
    Rick unterdrückte einen erleichterten Seufzer. Grace McKeever war dafür bekannt, dass ihr Haus den Freundinnen ihrer Tochter stets offen stand. Wenn die Mädchen dort schliefen, blieb ihm eine weitere Nacht, um Kendall zu zeigen, dass sie zu ihm gehörte.
    »Die zwei bleiben über Nacht bei mir im Gästehaus. Ich habe als Kind nie bei einer Freundin übernachten dürfen, aber ich dachte, so ein Erlebnis wäre gut für Hannah, zumal sie sich hier schon fast zu Hause fühlt, verstehen Sie?«
    »Nur zu gut.« Raina strich Kendall liebevoll über die WangeDas kam davon, wenn er irgendwelche voreiligen Schlussfolgerungen zog – besonders, wenn sie sein Liebesleben betrafen! Rick schüttelte den Kopf und lachte laut auf.
    »Findest du irgendetwas komisch?«, wollte seine

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