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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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dieser Angelegenheit zustimmen zu müssen.
    Raina gab es nur ungern zu, aber Roman hatte Recht. Ricks Gefühlsleben war zweifellos in Aufruhr geraten, und sie durfte ihm keinen Vorwand liefern, seinen Ängsten nachzugeben und mit Kendall zu brechen. »Also gut, ich werde schweigen wie ein Grab.«
    Zwar würde sich dann ihre Beziehung zu Eric auch weiterhin äußerst schwierig gestalten, aber das war die Strafe, die sie auf sich nehmen musste. Roman belohnte sie mit einer Umarmung, und sie drückte ihren Jüngsten fest an sich, dann strich sie die schwere Decke über ihren Beinen glatt. Sie hatte sich diese Suppe eingebrockt, nun galt es, sie auszulöffeln.
     
    Nach dem Frühstück mit Charlotte beschloss Kendall, die Schränke im Gästehaus auszuräumen. Vielleicht fanden sich darin ja ein paar Sachen, die sie verkaufen konnte.
    Doch sie hatte gerade ihre Arbeitssachen angezogen, als es klingelte. Dann wurde die Vordertür weit aufgestoßen, und Pearl betrat unaufgefordert das Haus.
    »Sie machen es schon wie die Einheimischen, Kindchen, lassen immer die Türen für die Nachbarn offen.« Die ältere Frau hielt einen mit Folie abgedeckten Teller in der Hand.
    »Hallo, Pearl.« Eigentlich hätte sie sich über die Störung ärgern müssen, doch stattdessen stellte Kendall fest, dass sie sich freute, ein bisschen Gesellschaft zu haben. Auch eine neue Erfahrung für jemanden, der nie Kontakt zu anderen Menschen gesucht hatte.
    Sie hatte inzwischen die Tücher von den Möbeln entfernt, weil Rick die Wände des Flurs und des Wohnzimmers fertig gestrichen hatte. Jetzt wirkte alles sauber und anheimelnd. Nur der Geruch nach frischer Farbe hing noch immer in der Luft.
    Pearl folgte ihr ins Wohnzimmer. »Ich habe Ihnen was mitgebracht. Meine berühmten Brownies, sie werden Ihnen schmecken. Wissen Sie, Sie erinnern mich mit jedem Tag mehr an Ihre Tante.« Ein warmes Lächeln breitete sich auf ihrem zerfurchten Gesicht aus.
    »Das ist das netteste Kompliment, das ich je gehört habe.« Kendall nahm ihr den Teller mit dem Gebäck ab. Köstlicher Schokoladenduft stieg ihr in die Nase und ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    »Holen Sie uns doch etwas zu trinken dazu, dann können wir einen gemütlichen kleinen Plausch von Frau zu Frau halten.« Pearl übernahm wie selbstverständlich das Kommando.
    Kendall errötete leicht. »Ich habe leider nur Wasser da«, entschuldigte sie sich. Leitungswasser war ihr bevorzugtes Getränk, immer verfügbar und außerdem gesund, doch nun war es ihr unangenehm, dass sie Pearl nichts anderes anzubieten hatte.
    Doch Pearl winkte nur ab. »Das hatte ich befürchtet.« Sie wühlte in ihrer Tasche herum und förderte eine Dose Eistee zu Tage. »Hier gehört guter altmodischer Eistee oder selbst gemachte Limonade zu einem kleinen Imbiss einfach dazu. Eldin kann Zitronen nicht ausstehen, deshalb kaufe ich eben Eistee für ihn. Man muss die Männer bei Laune halten, aber da können Sie ja sicher ein Liedchen von singen, seit Sie mit Rick zusammen sind.« Ohne weitere Umstände machte sie sich in der Küche zu schaffen, dabei schnatterte sie unaufhörlich weiter. »Wieso renoviert ihr beide eigentlich hier so fleißig?«, erkundigte sie sich dann.
    »Nun ja …«
    »Sagen Sie nichts, ich weiß schon Bescheid. Sie und Rick haben vor, hier einzuziehen. Das habe ich auch schon zu Eldin gesagt, aber der meinte, nein, Sie hätten doch die letzte Nacht in Ricks Apartment verbracht, und außerdem wäre das Gästehaus viel zu unbequem für Sie, wo Sie doch an das Leben in der Großstadt gewöhnt sind und so.«
    Kendall blinzelte sie benommen an. Sie konnte nicht sagen, was ihr mehr zusetzte – die Tatsache, dass scheinbar die ganze Stadt wusste, wo sie diese Nacht geschlafen hatte, oder die Geschwindigkeit, mit der Pearl auf sie einredete. Solange Pearls Mundwerk lief, brauchte sich Kendall über ihren Beitrag zur Unterhaltung keine Gedanken zu machen.
    Trotzdem musste sie darauf achten, dass alles, was sie von sich gab, entweder der Wahrheit entsprach oder Ricks Absichten dienlich war. »Sie haben inzwischen bestimmt mitbekommen, dass Rick und ich nicht verheiratet sind.«
    »Noch nicht.« Pearl schob sich ein Stück Kuchen in den Mund, spülte es mit Eistee hinunter und schob gleichzeitig Kendall ein gefülltes Glas hin.
    Seufzend verzichtete Kendall auf eine Antwort, biss gleichfalls in ein Brownie und trank dann einen Schluck von dem köstlichen, süßen Getränk. Allmählich begriff sie, warum

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