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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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eine Frau heiraten, die du nicht liebst. Auch Rick Chandlers Hilfsbereitschaft sind Grenzen gesetzt«, fügte sie trocken hinzu. »Versteh mich nicht falsch, ich bin überzeugt, du hättest Jillian auf jeden Fall aus der Klemme geholfen, aber da du sie gleich geheiratet hast, muss sie dir viel bedeutet haben.« Sie holte tief Atem. »Ich denke, du hast sie geliebt.«
    Rick hob eine Braue. Es überraschte ihn, dass sie dieses Wort benutzte, obwohl sie genau wusste, auf welch dünnem Eis sie beide sich bewegten. »Es stimmt, Jillian war für mich mehr als nur eine Freundin«, gab er zu. »Zwischen uns hat es immer ziemlich geknistert, in sexueller Hinsicht, meine ich. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass das nicht zu meinem Entschluss, sie zu heiraten, entscheidend beigetragen hat.«
    Kendall starrte ihn mit großen Augen an.
    Fast kam es ihm so vor, als hielte sie den Atem an. Sacht strich er mit einem Finger über ihre glatte Wange. »Im Nachhinein könnte man jedoch sagen, ich habe das Bild geliebt, das ich mir von Jillian gemacht habe. Die Vorstellung unseres gemeinsamen Lebens. Eine perfekte Familie.« Er schüttelte bei dem Gedanken an seine jugendliche Naivität leicht den Kopf. Erst jetzt wurde ihm so recht bewusst, was für ein Scherbenhaufen sein Leben geworden wäre, wenn sich der Vater von Jillians Kind nicht noch rechtzeitig eines Besseren besonnen hätte. »Mutter, Vater, Baby. Himmel, ich hätte beinahe noch einen Hund angeschafft, um das Bild von Familienidylle zu vervollständigen.«
    Er drehte sich zu Kendall um. »Ich habe sie gerne gehabt, so gerne, dass es mir nicht schwer fiel, sie zu heiraten, aber ich habe sie nicht geliebt.«
    Täuschte er sich, oder hatte er sie vor Erleichterung leise aufseufzen hören? Am liebsten hätte er vor Freude gegrinst und ihr einen Kuss auf die gespitzten Lippen gedrückt, aber erst musste er noch etwas loswerden. »Das Leben, das ich mir in so leuchtenden Farben ausgemalt hatte, hätte sich wie eine Schlinge um meinen Hals gelegt und mir langsam, aber sicher die Luft abgeschnürt.«
    Kendalls Blick wurde weich. »Jillian hatte großes Glück, dich zu haben. Aber du hast Recht. Wenn zwei Menschen aus den falschen Gründen heiraten, machen sie sich letztendlich nur gegenseitig unglücklich. Hat sich Jillian eigentlich jemals vor Augen geführt, wie gut sich für sie alles gefügt hat – auf Kosten anderer?«
    »O ja. Zum ersten Weihnachtsfest nach unserer Trennung bekam ich von ihr einen Brief, in dem sie sich entschuldigte und sich gleichzeitig bei mir bedankte. Sie schrieb, sie lebte jetzt das Leben, das sie sich immer gewünscht hätte, und wäre sehr glücklich. Somit hatte ich mein Ziel erreicht, nur nicht auf dem Weg, den ich mir vorgestellt hatte.«
    »Und du hast lange unter der Trennung von ihr gelitten?«
    »Ich habe immer unter dem Gefühl gelitten, etwas verloren zu haben. Aber jetzt weiß ich, dass Jillian mir nichts genommen hat. Im Gegenteil, sie hat mir die Chance geschenkt, noch einmal ganz neu anzufangen.« Erstaunlich, zu welchen Einsichten ein Mann im Verlauf eines Gesprächs gelangen konnte. Vorausgesetzt, er hatte den richtigen Gesprächspartner, fügte Rick im Stillen hinzu.
    All die Barrieren, die er zwischen sich und Kendall errichtet hatte, waren innerhalb kürzester Zeit zusammengebrochen, als hätten sie nie existiert. Noch immer kam er sich vor wie auf sehr dünnem Eis, aber diesmal musste er das Risiko eingehen, darin einzubrechen.
    »Also trauerst du ihr nicht mehr nach?« Kendall beugte sich vor.
    Er schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht.« Er wünschte Jillian alles Gute und dankte ihr insgeheim dafür, dass sie aus seinem Leben verschwunden war. »Wenn sie nicht mit dem Vater des Babys durchgebrannt wäre, was hätte ich denn dann mit dir machen sollen, als du am Straßenrand gestrandet bist?«
    Kendall lachte, aber es klang gezwungen. »Du hättest einen Blick auf mein pinkfarbenes Haar und mein Brautkleid geworfen, mich beim Haus meiner Tante abgesetzt und dann schleunigst das Weite gesucht.«
    »Einen Teufel hätte ich getan«, widersprach er grollend.
    »Nun, jedenfalls hättest du keinen Grund gehabt, dir eine erfundene Geliebte zuzulegen. Und somit keinerlei Verwendung für mich gehabt.«
    Rick lehnte sich zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Hatte sie denn gar keine Ahnung, was er für sie empfand? Konnte sie es nicht in seinen Augen lesen? Die Worte hören, obwohl er sie noch nicht laut

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