Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
ihren Monitor an, der das Radarbild des Kontrollzentrums zeigte, und stand dann auf, um sich ein Glas Wasser zu holen.
    Geffar kam mit dem Glas in der Hand zurück und betrachtete müde das Radarbild. Vor der links dargestellten Küste operierten zwei durch Datenblöcke gekennzeichnete Einheiten der Hammerheads: Two-Three, eine V-22C aus Alladin City, und Fi-ve-One, ein Patrouillenboot aus Fort Lauderdale. Das Gebiet vor den beiden war farbig hervorgehoben, aber dort war nichts zu sehen - keine Datenblöcke, keine Radarziele.
    Sie trat an ihren Schreibtisch und schaltete die Sprechanlage ein.
    »Annette, was läuft?«
    »Ein Unternehmen auf See«, antwortete Fields aus dem Kon-
    trollzentrum. »Ein nicht identifiziertes schnelles Boot ist von Bimini zur Küste nördlich von Fort Lauderdale unterwegs. Eine Sea Lion und ein Patrouillenboot sollen es abfangen.«
    »Keine Zollvoranmeldung?«
    »Gefälschte Eintragung. Ist vorhin gemeldet worden.«
    »Okay, wann haben Sie die Sea Lion gestartet?«
    »Ich habe keine gestartet. Den Start hat der Admiral befohlen.«
    »Hardcastle? Wo ist er? Im Hauptquartier?« Geffar schloß kurz die Augen. Sie wußte nur allzugut, wo Hardcastle sein würde...
    »Er ist an Bord der Sea Lion.«
    Ich hab's gewußt! sagte Geffar zu sich selbst. »Okay, ich bin gleich oben«, erklärte sie Fields und ließ die Sprechtaste los.
An Bord der V-22C Sea Lion
    »Noch drei Meilen bis zur computerberechneten Position, Two-Three«, meldete der Controller. »Kein Radarkontakt über CARI-BAL.«
    Ein nur drei Seemeilen entferntes schnelles Boot müßte im Infrarot-Scanner ein riesiges Ziel abgeben, dachte Hardcastle. Er hatte Fontaine schon mehrmals vermeintliche Ziele ansteuern lassen - einen nach Norden ziehenden Wal, einen Ölfleck und eine Müllspur, die ein Kreuzfahrtschiff hinterlassen hatte.
    »Two-Three, hier Alpha«, sagte eine andere Stimme.
    »Ich höre, Alpha.«
    »Wir sind alle überrascht gewesen, Sie in der Luft zu sehen, Bravo«, sagte Geffar hörbar verstimmt. »Haben Sie Ihren Urlaub abgebrochen?«
    »Ich versuche, Ausbildung und Praxis miteinander zu verbinden, Alpha. Dann ist auch diese Besatzung bald einsatzbereit.«
    »Sehen Si&zu, daß Sie den Kerl finden, führen Sie unser Patrouillenboot zu ihm, und kommen Sie zurück«, forderte Geffar ihn auf.
    »Unser Schulungsprogramm macht Ausbildung bei richtigen Nachteinsätzen überflüssig. Führen Sie unser Boot zu ihm, und fliegen Sie zurück.«
    »Wir sind dran, Alpha«, versicherte Hardcastle ihr. »Wir haben ihn bestimmt gleich.«
    Geffar schüttelte den Kopf. Das war keine Bestätigung, sondern eine klare Herausforderung. Hardcastle wollte mit einer unerfahrenen Besatzung nachts ein Seeziel abfangen.
    Sollte sie ihn zurückbeordern? Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für eine über Funk geführte Auseinandersetzung: keine drei Meilen bis zum Ziel, niedrige Höhe, eine nervöse Be-
    Satzung auf der Suche nach einem schwer zu findenden Ziel. Und sie wußte, daß Hardcastle nicht nachgeben würde. Nein, er war ein erfahrener Pilot; er flog die Maschine selbst und war vor Ort. Dies war Hardcastles Einsatz.
    Keine zwei Seemeilen mehr. Fontaine ging auf unter hundert Knoten herunter, wobei er die Triebwerksgondeln der Sea Lion in Siebzig-Grad-Stellung schwenkte. Als sie sich dem computerberechneten Abfangpunkt näherten, verringerte er ihre Ge schwindigkeit bei senkrecht gestellten Triebwerken auf neunzig Knoten, damit Hardcastle mehr Suchzeit hatte.
    »Nichts«, murmelte Hardcastle enttäuscht. »Verdammt noch mal, er müßte irgendwo vor uns sein!«
    »Ein cleverer Bursche«, sagte Fontaine. »Die meisten würden versuchen, mit Höchstfahrt die Küste zu erreichen, aber er weicht uns aus - bisher mit Erfolg.«
    Mit eingeschalteten Positions- und Zusammenstoßwarnlichtern war das tief anfliegende Flugzeug leicht zu erkennen. Als sie bis auf einen Kilometer herangekommen war, drehte Carlos Can-seco scharf backbord vom Flugweg der Maschine ab, beschrieb nach einigen hundert Metern einen Halbkreis, so daß der Bug in Richtung Flugzeug zeigte und zog die Leistungshebel seiner Triebwerke zurück. Canseco hatte eine Einweisung in die militärische Suchtaktik nach Seezielen bekommen und verhielt sich entsprechend. Während das Rennboot an Fahrt verlor, warf er eine dunkle Decke über die niedrige Windschutzscheibe, damit sie kein Licht reflektierte.
    Der Mann neben Canseco, ein puertoricanischer Söldner, hob sein Sturmgewehr AK-47 mit

Weitere Kostenlose Bücher