Der Tag Des Falken
dieser Border Security Force liegen. Ich bezweifle, daß sie die gesamte Südostküste der Vereinigten Staaten kontrollieren kann. Findet eine schwache Stelle, die sich ausnutzen läßt!«
»Wir sollen sie provozieren, meinen Sie?«
» Wie ihr das anstellt, ist mir egal, aber ich will Erfolge sehen! Die Hammerheads verhängen zehntausend Dollar Geldstrafe und beschlagnahmen das Boot oder Flugzeug? Ich zahle die Geldstrafe und fünftausend Dollar Prämie und stelle jedem, der den Mut hat, ein schnelles Boot zur Verfügung.« Das erwartete Echo blieb jedoch aus; nur in der hintersten Ecke wurde eine einzige Hand gehoben. Der Kartellboß ging darauf zu. »Wie heißt du?«
»Carlos«, antwortete ein sehr junger Mann. »Carlos Canseco.«
»Wie alt bist du, Carlos?«
»Neunzehn, Senor Gachez.«
»Aha.« Er zog den Jungen auf die Füße, legte ihm freundschaftlich seinen Arm um die Schultern und führte ihn nach vorn. »Hier ist ein Mann! Sein Mut beschämt euch alle. Dafür bekommt er zehntausend Dollar und ein Haus.« Er wandte sich an den jungen Mann. »Bueno, Morgen abend liegt für dich in Free-port ein in Puerto Rico registriertes Rennboot bereit. Und wenn du's bis an Land schaffst, wovon ich überzeugt bin, lege ich fünftausend Dollar als Prämie drauf.«
Der junge Canseco platzte beinahe vor Stolz.
Kontrolplattform Hammerhead One
Am nächsten Morgen
Becker fand Hardcastle an seinem Schreibtisch eingeschlafen vor.
»Guten Morgen, Sir. Hab' mir schon gedacht, daß ich Sie hier finden würde.«
»Wie spät ist es?« fragte Hardcastle und massierte sich den Nacken.
»Sechs Uhr dreißig. Der Morgenhubschrauber landet gleich. Ich habe Ihnen einen Platz für den Rückflug reservieren lassen.«
»Unsinn, Mike, in zwölf Stunden habe ich wieder Dienst — da kann ich gleich hierbleiben.« Hardcastle wandte sich ab und starrte in den grauen Morgen hinaus.
»Sie haben frei. Ich habe zwei Tage Urlaub für Sie beantragt.«
»Nett von Ihnen, Mike, aber ich kann nicht einfach...«
»Hier!« Hardcastle drehte sich um und sah, daß Becker einen Urlaubsschein mit seinem Namen hochhielt. »Der Hubschrauber wartet, bis Sie an Bord sind. Sie haben in letzter Zeit zuviel gearbeitet, Sir, und müssen unbedingt mal ausspannen!«
»Verdammt noch mal, Becker, ich brauche keine...« Hardcastle machte eine Pause und rieb sich die Augen und seinen Stoppelbart.
»Gut, okay, ich bin frustriert, weil ich finde, daß wir nicht genug tun - deshalb bleibe ich an Bord, und je länger ich hier bin, desto frustrierter werde ich.«
Becker nickte verständnisvoll. »Alles nur eine Frage der Zeit, Sir.
Das wissen Sie selbst. Sandra hat die Einsatzleitung, aber Sie sind für Planung und Bewaffnung zuständig... Das hat der Vizepräsident ausdrücklich gesagt - und sie hat es nie bestrit ten. Entschuldigen Sie meine deutlichen Worte, Sir, aber...« Hardcastle winkte schwach lächelnd ab. »Gut, dann erwarte ich Sie an Deck. Und ich weiß, daß Daniel sich über Ihren Besuch freuen wird.«
»Mike? Danke, Kumpel. Wir sehen uns an Deck.«
Es war Samstag, und lan und Daniel Hardcastle nützten diese Tatsache gemeinsam aus.
Nach dem Morgentraining war Hardcastle Gast des Baseballteams der University of Miami beim Mittagessen vor dem ersten Spiel der Saison.
Obwohl Daniel als Erstsemester meistens die Reservebank drücken mußte, galt der talentierte junge Infielder schon jetzt als Spieler mit Zukunft. Hardcastle sah das Spiel gegen die University of Georgia, das unglücklich verlorenging, von der Trainerbank aus, war stolz auf Daniel, der kurz eingewechselt wurde, und staunte darüber, wie erwachsen sein Sohn geworden war...
Beim Abendessen unterhielten sie sich wie Brüder oder alte Freunde, nicht wie Vater und Sohn. Daniel hielt nichts zurück-auch nicht die Reaktion mancher Kommilitonen auf die Tatsache, daß er der Sohn des Vizeadmirals war, der die Hammer-heads aufgestellt hatte.
Beim Kaffee fragte Daniel seinen Vater, ob sie nach Key Bis -cayne hinausfahren und eine V-22C Sea Lion besichtigen könnten, und Hardcastle stimmte bereitwillig zu.
»Imponierend!« sagte Daniel Hardcastle beim Rundgang um die Sea Lion in ihrem Hangar neben dem Hauptquartier der Ham-merheads.
Für Alarmeinsätze war die in Alladin City stationierte V-22C mit Zusatztanks, einer Hughes -Revolverkanone im linken Waffenbehälter und sechs Lenkwaffen des Typs Sea Stin -ger im rechten binnen weniger Minuten startbereit. »Wie schnell ist sie?«
»Als Flugzeug
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