Der Tag Des Falken
vermutlich ein AK-47 - hat. Five-One, haben Sie mitgehört?«
»Five-One hat mitgehört«, bestätigte Petraglia. »Wir sehen Ihren Scheinwerfer und auch das Ziel. Den Rest übernehmen wir, Bravo.«
»Shark hat verstanden, Two -Three«, funkte Fields von Ham-
merhead One. »Alpha läßt Sie auffordern, im Interesse der Sicherheit Ihres Passagiers zurückzufliegen. Bestätigen Sie.«
Hardcastle sah zu Fontaine, warf einen Blick über die rechte Schulter nach hinten, wo Daniel saß, und drückte dann seine Sprechtaste. »Bitte wiederholen, Shark.«
»Alpha läßt Sie auffordern, im Interesse der Sicherheit Ihres Passagiers zurückzufliegen.«
Hardcastle nickte Fontaine zu. »Okay, Adam, gehen Sie auf tausend Fuß. Wir behalten das Boot im Scheinwerferkegel, bis Petraglia aufgeholt hat, und fliegen dann zurück.« Über Funk sagte er:
»Verstanden, Shark. Two-Three überwacht das Abfangen aus größerer Höhe und fliegt danach zurück. Kommen.«
»Verstanden, Two-Three. Ich halte Sie weiter auf dem laufenden.
Ende.«
An Bord des YVSES-2 Sea Hawk
»Besatzung auf Gefechtsstationen!« dröhnte Petraglias Stimme von der Brücke aus den Bordlautsprechern der Sea Hawk. »Dies ist keine Übung. Besatzung auf Gefechtsstationen!« Vier Seemeilen westlich von ihnen raste ihr im Scheinwerferlicht der Sea Lion eben noch sichtbares Ziel weiter mit Höchstgeschwindigkeit auf die Küste zu.
»Backbord- und Steuerbord -MGs bemannt und feuerbereit«, meldete der Erste Offizier Janet Cirillo dem Skipper. Im Einsatz hatte jeder an Bord — sogar der Koch — eine Aufgabe an Deck zu erfüllen.
Cirillo nahm den Hörer des Telefons hinter dem Rudergänger ab, ließ sich Meldung erstatten und hängte wieder ein. »Besatzung auf Gefechtsstationen, Sir.«
»Entfernung drei Meilen, langsam abnehmend«, meldete der Radargast auf der Brücke. »Empfehle Kurs drei-drei-null zum Abfangen nach drei-komm-vier Meilen.«
»Drei-drei-null steuern«, wies Petraglia den Rudergänger an. Er warf einen prüfenden Blick nach draußen, um den Bereit-schaftsstand seiner Besatzung zu kontrollieren. Die Sea Hawk lag selbst bei hoher Geschwindigkeit viel ruhiger im Wasser als ein Cigarette Racer: Während der Bug des Rennboots immer wieder in die Wogen klatschte, glitt das Doppelrumpfschiff auf einem dicken Luftpols ter erstaunlich ruhig dahin. Trotzdem überzeugte Petraglia sich davon, daß seine Leute die vorgeschriebenen Sicherungsleinen eingehakt hatten.
»Sir, das Abfangen könnte schwierig werden«, sagte der Ra-
dargast. »Bis zur Küste sind's noch fünf Meilen, und wir erreichen das Ziel nach frühestens dreieinhalb Meilen. Behält der Kerl seine Fahrt bei, kann er die Küste erreichen, bevor wir ihn einholen.
Wenn er weiter nach Norden abdreht, kann er uns ganz abhängen.«
»Er muß langsamer werden!« behauptete Cirillo. »In Küstennähe sind massenhaft Boote unterwegs...«
»Dem ist's scheißegal, wer ihm in die Quere kommt, dafür ga-
rentiere ich!« entgegnete Petraglia. »Der will nur die Küste erreichen, sonst nichts. Wenn er mit dieser Fahrt weiter auf Boca Ra-ton zuhält, kann's verdammt schnell ein paar Tote geben.« Er griff nach seinem Mikrofon. »Two-Three, hier Five-One.«
»Ja, Five-One?«
»Bravo, unser Radar zeigt, daß wir bei dieser Geschwindigkeit knapp vier Meilen brauchen, um den Kerl abzufangen«, berichtete Petraglia Hardcastle. »Sollte daraus eine Verfolgungsjagd werden, sind wir in schlechter Position. Sehen Sie eine Möglichkeit, ihn zum Beidrehen zu zwingen, damit wir ihn weit vor der Küste schnappen können? Teilen Sie uns mit, was Sie vorhaben. Kommen.«
»Verstanden, Five-One«, antwortete Hardcastle. Er hatte die sich entwickelnde Verfolgungsjagd beobachtet und war zu der gleichen Schlußfolgerung wie Petraglia gekommen: Die Sea Hawk würde das Rennboot möglicherweise erst dicht vor der Küste einholen können. »Okay, wir gehen näher ran und versuchen, ihn zu stoppen.« Er wandte sich über die Bordsprechanlage an Fontaine.
»Wieder runter auf hundert Fuß und auf hundert Meter aufschließen. Besatzung, fertigmachen zum Abfangen.« Er spürte, wie sein Herz durch erhöhten Adrenalinausstoß zu jagen begann.
Daniel hatte klamme Hände und das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die beiden Bordschützen im Frachtraum der V-22C hatten den rechten Waffenbehälter mit zwei Leuchtraketen und vier Lenkwaffen des Typs Sea Stinger beladen. Der Lademechanismus der Revolverkanone im linken
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