Der Tag Des Falken
sich Geffar.
»Yeah.«
»Wie geht's Scott?«
»Ich hab' ihn zur Untersuchung ins Krankenhaus geschickt«, sagte Whipple, »aber ich glaube nicht, daß ihm was fehlt. Wie haben wir heute abgeschnitten? Ich liege hier in der Sonne, seit der Admiral uns mitgeteilt hat, daß er uns nicht mehr braucht.«
»Ich habe ein Luftschraubenboot gestoppt, Customs auch eines und die Leute des Sheriffs zwei«, antwortete Geffar. »Ein Boot wird noch von einer Sky Lion verfolgt, und wir lassen es von Shark Two-Eight abfangen. Zwei Boote und zwei Luftschraubenboote sind uns durch die Lappen gegangen. Die Che-yenne ist längst auf dem Rückflug nach Lateinamerika, aber eine Seagull beobachtet sie weiter.«
»Erstklassige Planung«, stellte Whipple nachdenklich fest. »Sie haben mit präziser Organisation eine Riesenmenge Drogen ins Land gebracht...«
»Fast militärisch exakte Planung, nicht wahr?«
»Richtig!« Whipple schüttelte den Kopf. »Die Kinder, die wir an Bord genommen haben, sind für 'ne Packung Kekse mitgeflogen. Schrecklich!«
»Der Junge, den wir gerettet haben, ist entführt worden«, sagte Geffar.
»Die Kerle haben ihn in Everglades City angesprochen und zum Mitfahren eingeladen.«
»Was sollen wir dagegen machen?« fragte Hardy, der jetzt hin-zugekommen war. »Wir können nicht verhindern, daß Drogen-
schmuggler Kinder entführen oder zum Mitkommen überreden. Damit haben sie uns praktisch die Waffen aus der Hand geschlagen!«
»Nein, das stimmt nicht, Will«, widersprach Geffar. »Einige haben wir gefaßt...«
»Unseren Kerl aber nur, weil der Idiot das Leuchtfeuer Cape Romano gerammt hat«, stellte Hardy fest. »Und wenn Scotty nicht den Mut gehabt hätte, rüberzuschwimmen und den Kerl zu überfallen, wären wir jetzt noch dort draußen. Letzten Endes hätten wir ihm das Schlauchboot geben und freien Abzug gewähren müssen.«
Geffar starrte Hardy und Whipple an. »Glaubt ihr tatsächlich, daß es besser gewesen wäre, die Cheyenne abzuschießen? Wir haben doch Erfolg gehabt! Keine toten Kinder, Hunderte Kilogramm Kokain beschlagnahmt, über ein Dutzend Festnahmen. Ist das etwa nichts?«
»Aber was soll den nächsten Schmuggler daran hindern, es mit demselben Trick zu versuchen?« fragte Hardy. »Haben in Zukunft alle Kinder an Bord? Holen sie sich einfach Kids von der Straße, um vor uns sicher zu sein?«
»Vielleicht lassen sie's bleiben, wenn sich herumspricht, daß man auch mit Kindern an Bord abgeschossen wird«, schlug Whipple vor.
»Das würde ganz Amerika empören! Was wäre, wenn Ihr Kind entführt würde? Wie wäre Ihnen dann zumute?«
»Den Hammerheads würde ich jedenfalls keine Vorwürfe machen«, antwortete Hardy ruhig. »Ich dachte, wir hätten einen Auftrag auszuführen. Man hat uns Schiffe, Flugzeuge und Waffen gegeben, damit wir solche Verbrecher stoppen. Wir haben diesen Auftrag übernommen, wir müssen ihn auch ausführen...«
»Ihr seid übermüdet, ihr könnt nicht vernünftig denken«, sagte Geffar kopfschüttelnd. »Darüber reden wir später rrial.«
Hardy und Whipple starrten sie an, wechselten einen Blick und beschlossen, vorerst den Mund zu halten.
Dabei standen sie mit ihrer Auffassung keineswegs allein. Selbst Geffar dachte ähnlich. Sie hatte sich einzureden versucht, der heutige Einsatz sei erfolgreich gewesen. Aber was war mit den Schmugglern, die nicht gefaßt worden waren? Sie würden bei anderer Gelegenheit zurückkommen, um ihr Gift abzuwerfen ...
Kontrolplattform Hammerhead One
Als Hardcastle zu ihm hinüberkam, thronte McLanahan in seinem hochlehnigen Sessel vor den Steuerkonsolen für die Drohnen und arbeitete mit einem alten mechanischen Navigationsrechner E-6B, dem »Whiz Wheel« der USAF. Nachdem er sich einige Ergebnisse notiert und nachgerechnet hatte, starrte er den Monitor an, der die Piper Cheyenne zeigte, mit der die Schmuggler sich anscheinend in Sicherheit brachten.
»Status der Drohne, Patrick?«
»Im grünen Bereich. In etwa zwanzig Minuten ist die Cheyenne im kubanischen Luftraum. Wir können die Drohne um die Insel herumschicken, damit sie das Flugzeug dann weiterverfolgt.«
»Okay. Ich habe Elliott wegen des Überflugs angerufen. Er veranlaßt, daß das Außenministerium offiziell bei der kubanischen Regierung dagegen protestiert, daß ein Drogenschmuggler die Insel überfliegen darf. Der Kerl bekommt eine Überflugerlaub-nis, während sie unseren Drohnen und Sea Lions verweigert wird.
Soviel zur angeblichen Kooperationsbereitschaft
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