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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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vermeiden, sollten wir auf Einsätze im amerikanischen Südosten verzichten. Statt dessen sollten wir uns darauf konzentrieren, Überlandrouten durch Texas, New Mexico und Arizona - alles Staaten, die von der Border Security Force erst lückenhaft überwacht werden - zu erkunden und auszubauen. Auch Südkalifornien bietet zusätzliche Möglichkeiten, da unser Verteilernetz dort besonders...«
    »Wir sollen also den Schwanz einziehen und weglaufen?« un-
    terbrach Salazar ihn scharf. »Weglaufen und uns irgendwo verkriechen?«
    »Nicht weglaufen und verkriechen, Coronel. Vorläufig zu-
    rückziehen und versuchen, neue Routen zu finden. Wir riskieren erhebliche Verluste, wenn wir weiter...«
    »Aber dabei verdienen wir auch kein Geld, Hermosa.« Salazar hielt plötzlich sein Wurfmesser in der Hand, das ebenso plötzlich zitternd im Holzrahmen der Wandkarte steckte - keine Handbreit von Hermosas linkem Ohr entfernt. »Geh mir aus den Augen, Idiot!«
    Der Capitän trat hastig einen ungeordneten Rückzug an.
    Nun trat Salazar selbst vor seine Offiziere. »Vergeßt dieses de-fätistische Gerede! Ihr seid die Cuchillos, die besten Piloten beider Amerikas - nein, der ganzen Welt. Wir laufen nicht vor dem Feind weg und verkriechen uns. Wir stellen uns zum Kampf; wir besiegen ihn...
    Ich sage euch, was wir tun. Die Plattform Hammerhead One ist der wichtigste Stützpunkt der Border Security Force; sie schützt die Küste Floridas - aber nichts schützt die Plattform. Ich will, daß sie angegriffen und für die nächsten Monate unbrauchbar gemacht oder ganz zerstört wird. In dieser Zeit können wir unsere- Lieferungen nach Florida wieder erheblich ausweiten... Major Trujillo!«
    Ein großer, kräftig gebauter Pilot mit Brandnarben im Gesicht und leicht hängender linker Schulter sprang auf.
    »Sie sind mein ältester und erfahrenster Pilot. Ich möchte, daß sie einen Angriff auf Hammerhead One planen und als Sekun-
    därziel den Radarballon auf Grand Bahama Island vorsehen. Ich möchte, daß dieser Angriff möglichst bald stattfindet und schwerste Schäden hinterläßt. Schaffen Sie das?«
    »Die Plattform ist so gut wie Schrott, Coronel. Mein Stab und ich danken Ihnen für diese...«
    »Achtung, Achtung!« unterbrach ihn eine Lautsprecherstimme.
    »Unbekanntes schnelles Flugzeug im Anflug auf den Stützpunkt!
    Alarmstufe drei für Flak, Raketen und Jäger!«
    Während Luftschutzsirenen zu heulen begannen, rannten die Piloten zu ihren Maschinen. Salazar überlegte kurz, ob er ihnen folgen sollte, und verschwand dann doch lieber in seinem unterirdischen Gefechtsstand, der mit zwei Technikern besetzt war. »Meldung!«
    verlangte er.
    Das veraltete amerikanische Rundsichtradar TPS-17G mußte nach der Aufwärmphase neu eingestellt werden. »Coronel, ein schnelles Flugzeug - Kennzeichen unbekannt - fliegt unseren Platz aus Süden an.«
    »Das habe ich gehört. Ich will Details!«
    Zum Glück erfaßte das Radar jetzt die nicht identifizierte Maschine.
    »Coronel, das Ziel befindet sich in hundert Meter Höhe, Geschwindigkeit vierhundert Knoten... Höhe nimmt ab, jetzt noch fünfzig Meter. Entfernung achtzehn Kilometer, rasch abnehmend ...«
    »Tiefflieger!« rief Salazar aus. Er dankte seinem Schicksal, daß er nicht mit seinen tapferen Piloten ins Freie gerannt war, denn selbst die Waffenlast eines einzigen Jagdbombers reichte aus, um ihren Flugzeugbestand erheblich zu dezimieren. »Befehl an die Luftabwehr: Ziel aus größtmöglicher Entfernung bekämpfen!«
    »Sollten wir nicht warten, bis unsere Beobachter es identifiziert haben?«
    »Das ist keine unserer Maschinen, und die haitische Luftwaffe hat keinen Überflug angemeldet«, sagte Salazar. »Jedes unangemeldete Flugzeug ist für mich eine feindliche Maschine. Abschießen!«
    »Jawohl, Coronel.«
    Der Stützpunkt Verrettes war gegen Überraschungsangriffe ge-
    rüstet. Salazar hatte vor allem sowjetische SA-7 - von der Schulter abzufeuernde Fla-Raketen mit Infrarotsuchkopf - beschafft und auf Jeeps montieren lassen, um sie beweglicher zu machen. Ergänzt wurde die Luftabwehr durch eine 3,7-cm-Zwillingsflak, deren Treffsicherheit jedoch zweifelhaft war. Das Prunkstück war sein Kleinhubschrauber UH-1 Huey, der betankt und flugklar in einer Splitterbox neben dem Bunker stand. Mit der Huey konnte er sich nach Jamaika, auf die Cayman-Inseln oder die Bahamas absetzen, um von einem sicheren Zufluchtsort aus an seine Privatkonten in Europa und der Karibik heranzukommen.
    Salazar

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