Der Tag Des Falken
stationierten Flugzeuge zu zerstören, bevor Bodentruppen den Stützpunkt besetzen, um ihn endgültig unbenutzbar zu machen.« Der General wandte sich an McLanahan. »Powell und Sie haben erstklassige Arbeit geleistet. Sie haben gewaltig viel ris kiert, um uns wertvolle Informationen zu beschaffen, und sind mit dem Glück der Tüchtigen lebend davongekommen.«
McLanahan machte ein ernstes Gesicht. »Dieser Oberst Sala-zar ist ein gefährlicher Bursche, und seine Piloten würden für ihn durchs Feuer gehen. Und J. C. Powell ist ein verdammt guter Pilot. Er fliegt mit nur einem Arm besser als viele Düsenjockeys mit zwei gesunden.«
»J. C.? Was bedeutet das?«
»Fliegen Sie mal mit ihm, dann wissen Sie's.«
Elliott lächelte wissend. Wenn McLanahan den jungen Powell als »verdammt guten Piloten« charakterisierte, mußte er außergewöhnlich gut sein... »Nun, ich hoffe, er ist sich darüber im klaren, daß seine Tage als ATC-Fluglehrer gezählt sind«, sagte der General. »Nach diesem Einsatz auf Haiti können wir ihn nicht einfach zur Truppe zurückschicken.«
»Weil er zuviel weiß?«
»Oder so ähnlich. Sobald er wieder dienstfähig ist, wird er nach Dreamland versetzt. Vielleicht ist er genau der Mann, den wir für das Projekt Cheetah brauchen.«
McLanahan nickte zustimmend. »Garantiert! Übrigens möchte er noch mal gegen Salazars Leute eingesetzt werden -diesmal mit einem amerikanischen Jäger mit richtiger Bewaffnung.«
»Vielleicht bekommt er seine Chance...«
»Während wir dasitzen und über Cheetahs und Dreamland und Top Guns schwatzen«, warf Hardcastle irritiert ein, »befinden Salazar und seine Piloten sich vielleicht schon auf der Flucht. Sie können gehört haben, daß Van Nuys verhaftet werden sollte, und vermuten bestimmt, daß wir ihren Flugplatz aus-
gekundschaftet haben. Wir müssen sofort etwas unternehmen, um zu verhindern, daß sie ihren Stützpunkt räumen und mit unbekanntem Ziel verschwinden!«
»Als ich dem Vizepräsidenten das vorläufige Ergebnis unseres Einsatzes gemeldet habe, sagte er mir, das Thema mit dem Präsidenten zu besprechen - aber weitere Einsätze machte er ausdrücklich von seiner Zustimmung abhängig. Einen abgelegenen Teil Haitis ohne Genehmigung zu überfliegen, mag gerade noch angehen - obwohl uns ein gewaltiger Anschiß bevorsteht, falls rauskommt, daß die Su-27
von Amerikanern geflogen worden ist -, aber ein Luftangriff, um einen Militärstützpunkt zu zerstören, ist etwas ganz anderes!«
»Gut, der wäre politisch unerwünscht, weil er internationale Verwicklungen heraufbeschwören könnte«, sagte Hardcastle verärgert. »Was wären die Folgen? Haiti bricht die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab? Umwerfend! Wir leisten finanzielle Wiedergutmachung und entschuldigen uns, wie wir's eigentlich immer tun, und die Sache ist vergessen. Aber dafür haben wir einen bedeutenden Schmugglerring in unserem eigenen verdammten Hinterhof zerschlagen!«
»Ich verstehe, was Sie meinen, aber ich kann's nicht genehmigen ...«
Michael Becker ergriff das Wort, während er auf den HDTV-
Bildschirm zeigte, der die über Verrettes gemachten Aufnahmen automatisch nochmals vorführte. »Sehen Sie sich das an! Sala-zar hat mindestens zwei MiG-21 und zwei Mirage F IC, und die MiGs, die unsere Jungs abgefangen haben, sind mit Jagdraketen und Luft-Boden-Lenkwaffen ausgerüstet gewesen. Stünden auch nur zwei davon bewaffnet und aufgetankt bereit, könnten sie aus einem Dutzend AV-
Hackfleisch machen. Es wäre geradezu Mord, Sea Lions nach Verrettes zu schicken, ohne zuvor diese-Jäger auszuschalten. Und für den Fall, daß einige unserer Flugzeuge und Hubschrauber durchkommen sollten, haben Sa-lazars Leute eine Fla-Batterie und russische Fla-Raketen SA-7 mit Infrarotsuchköpfen.
Sobald wir am Boden sind -falls wir durchkommen -, haben sie mindestens drei leichte Erdkampfflugzeuge FMA Pucarä und zwei leichte Bomber Aero L-39Z zur Bekämpfung von Bodenzielen. Das bedeutet, daß wir eigene Fla-Batterien oder -Raketen brauchen, sonst sind wir verloren. Und danach bekommen wir's erst mit den Verteidigern des Platzes zu tun. Auf dem Vorfeld hat McLanahan mindestens dreißig Soldaten mit Sturmgewehren beobachtet. Daraus ergibt sich für mich, daß wir mindestens hundert Mann nach Verrettes transportieren müssen, bevor wir auch nur daran denken können, den Stützpunkt einzuneh-men...«
»Ich will den verdammten Stützpunkt nicht erobern, Mike«, stellte
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