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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ließ er den Knopf wieder los. »Noch keine Antwort. Bist du sicher, daß unsere Position stimmt?«
    »Das LORAN funktioniert einwandfrei«, antwortete der Copilot. Er wählte nacheinander mehrere ADF-Bodenstationen an und zeichnete die Standlinien in seine Karte ein.
    »Na, was ist?«
    Der Copilot sah kurz auf, hielt dann aber doch lieber den Mund und arbeitete weiter. »Das LORAN zeigt unseren Standort auf zwei Kilometer genau an«, meldete er wenig später. »Wahrscheinlich pennt die Bodenmannschaft.«
    »Ich vermute eher, daß du den Kurs falsch berechnet hast«, knurrte der Pilot.
    »Du kannst mich mal!«
    »Was...?«
    »Hör zu, ich arbeite mir hier den Arsch ab. Wenn ich sage, daß wir auf Kurs sind, meine ich's auch!«
    Der Pilot streckte plötzlich die rechte Hand aus und packte seinen Copiloten an der Kehle. Der andere war viel kleiner und schwächer und einfach zu müde, um sich zu wehren. Sekunden später ließ der Pilot jedoch die Hand sinken und schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Was mach' ich bloß? Was soll der Blödsinn?« Er rieb sich die Augen, umklammerte das Steuerhorn mit beiden Händen und starrte nach vorn ins Dunkel. »Wenn ich's nicht besser wüßte, würde ich sagen, daß wir an Sauerstoffmangel leiden. Aber wir sind nur hundertfünfzig verdammte Meter hoch.«
    »Ich bin völlig fertig«, sagte der Copilot. »Das sind wir alle.«
    »Wir haben schon längere und schwierigere Einsätze geflogen.
    Wahrscheinlich sind's die Nerven.« Der Pilot schüttelte
    nochmals den Kopf und betätigte wieder den Rufknopf. Diesmal leuchtete sofort ein grünes Antwortsignal auf, und der WET-SNOW-Empfänger zeigte den Kurs zum Funkfeuer an. Der Pilot stellte ihn auf dem Radiokompaß ein und schaltete den Empfänger auf BETRIEBSBEREIT um. »Signal empfangen. Kurs drei-null-zwo, Entfernung fünf-eins Kilometer.«
    »Verstanden«, bestätigte der Copilot. Über die Bordsprechanlage kündigte er an: »Besatzung, zehn Minuten bis zum ersten Abwurf.
    Behälter an der Rutsche bereithalten.« Zu seinem Piloten sagte er: »Kurs für den ersten Abwurf ist drei-fünf-null. Dieses Mal gehen fünf Behälter raus. Abwurfhöhe fünfzehn Meter bei hundertzwanzig Knoten.«
    »Kurs drei-fünf-null Grad, sinke auf dreißig Meter, gehe mit der Fahrt auf hundertfünfzig Knoten runter«, antwortete der Pilot. Er kurvte langsam nach rechts ein und nahm etwas Gas weg. »Die Kursanzeige wird jede Minute korrigiert - und ab fünf Kilometer wird der Steuerkurs ständig angezeigt.«
    »Verstanden«, sagte der Copilot. »Stoppuhr läuft bereits. Fahrt und Höhe sind gut. Cockpitanzeigen und Treibstoffvorrat prüfen...«
    Während der Copilot die Klarliste vorlas, die vor dem Abwurf abgehakt werden mußte, atmete der Pilot auf. Endlich schien doch alles wie geplant zu klappen.
    Der Pilot schaltete den WET-SNOW-Empfänger erneut ein und las nochmals Kurs und Entfernung ab. Im Gegensatz zu den mit Radar ausgerüsteten größeren Maschinen der Cuchillos verfügte er nur über eine Kursanzeige. Mit Radar und dem WET-SNOW-System arbeitende Besatzungen konnten den Abwurf-punkt bis auf wenige Meter treffen; er mußte damit zufrieden sein, ihn auf hundert oder zweihundert Meter genau zu erreichen. Er schaltete den Empfänger wieder aus.
    »Wir sind auf Kurs. Windversetzung ist berücksichtigt... noch sieben Kilometer.«
    An der Rutsche im Laderaum hatte die Besatzung die ersten fünf Behälter zum Abwurf bereitgestellt. Ein Fünfzigkilobehälter lag bereits auf der zur rechten Frachtluke führenden Rutsche. Die Behälter waren untereinander mit fünfundzwanzig Meter langen Nylonseilen vertäut. Bei fünfzehn Meter Abwurfhöhe und hundertzwanzig Knoten hatte die Besatzung dann gerade noch Zeit, den nächsten Behälter auf die Rutsche zu heben, bevor der vorige ihn aus der Maschine riß. So war gewährleistet, daß die Drogenladung rasch und präzise über Bord ging, ohne daß die Behälter sich über die ganze Abwurfzone verteilten.
    »Noch eine Minute.«
    Der Pilot nickte, schaltete seinen WET-SNOW-Empfänger ein und ließ ihn eingeschaltet. Bis zum Abwurfpunkt würde er nun ständig weitere kleine Kurskorrekturen vornehmen. Nachdem er tiefer gegangen war, bis der Radarhöhenmesser nur noch 15 Meter anzeigte, tat er sein Bestes, um hundertzwanzig Knoten Fahrt zu halten - was wegen der Böen und Turbulenzen praktisch unmöglich war. »Noch dreißig Sekunden. Laderaum klar?«
    »Laderaum klar.« Der erste Behälter lag auf der Rutsche, und die beiden

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