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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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der Festnahme Salazars in Ciudad del Carmen an Ihr Außenministerium gewandt hat, ist ihm mitgeteilt worden, als Chef eines Unternehmens im Dienste der Landesverteidigung stehe Salazar unter staatlichem Schutz!«
    »Ich wiederhole meine Frage, Dr. Pereira«, sagte der Präsident.
    »Wollen Sie uns helfen?«
    Die junge Botschafterin zögerte noch. Dann holte sie tief Luft, nickte langsam und ging zu dem Sofa zurück, vor dem das Telefon stand...
Über der Turks Island Passage, Westindien
Am selben Abend
    »Nassau Flight Following, Nassau Flight Following, hier Car-men del Sol Flight Seven-Seven Victor über Meldepunkt CA-BAL, Alpha acht-sechs, um null-vier-eins-eins Zulu, halten eins-neun-tausend Fuß, erreichen Meldepunkt CROOK voraussichtlich um nullfünf-zwo-zwo Zulu. Wettermeldung folgt: IMG über und unter uns, Außentemperatur vier Grad Celsius, Wind aus Nord mit dreißig Knoten, in Böen bis fünfzig Knoten, gelegentlich leichte bis mäßige Turbulenz. Kommen.«
    Nachdem der Pilot seine bei Überwasserflügen vorgeschriebene Meldung abgesetzt hatte, pfiff und rauschte es auf dem Kurzwellenband, bis eine Stimme mit deutlich britischem Akzent antwortete: »Carmen del Sol Flight Seven-Seven Victor, hier Nassau Flight Following, verstanden. Ich höre Sie weiterhin nur drei. Rufen Sie Nassau Center am Meldepunkt CROOK auf eins-zwo-vier-komma-sieben. Guten Flug!« Die Stimme ging fast in den atmo sphärischen Störungen auf dem Kurzwellenband unter.
    »Verstanden, Nassau. Vielen Dank. Ende.« Der Pilot hängte sein Mikrofon in die Halterung zurück - vermutlich zum letzten Mal auf diesem Flug. Diesmal ging es ums Ganze. Sie hatten tausend Kilogramm Kokain für die Turks and Caicos Islands - eine kleine Inselgruppe nördlich von Haiti und westlich der Bahamas — an Bord. Ihr Flugzeug, eine einmotorige Cessna Caravan, flog nicht wie gemeldet in neunzehntausend Fuß, sondern befand sich seit einer halben Stunde in nur fünfhundert Fuß über dem Meer. Das war auch der Grund für die schlechte Verständigung: Ihre Kurzwellenantenne unter dem Flugzeugrumpf strahlte den größten Teil der Sendeenergie ins Wasser ab.
    Die Piloten hatten von Anfang an gewußt, daß dies ein verdammt schwerer Flug werden würde. Beide hatten in den letzten vierundzwanzig Stunden kaum geschlafen - und noch min-
    destens sechs Stunden Flug vor sich. Der Autopilot ihrer Cara van funktionierte nicht, so daß sie die Maschine selbst fliegen mußten, was bei böigem Wind und starker Turbulenz als Folge verbreiteter Gewittertätigkeit in der Karibik einem Wirklichkeit gewordenen Alptraum glich.
    Wie im Flugplan angegeben, waren sie in Uribia, Kolumbien, gestartet und würden nach dem Flug übers Karibische Meer die Windward Passage zwischen Haiti und Kuba passieren, um Nassau auf den Bahamas anzusteuern. Aber anstatt direkt nach Nas sau zu fliegen, würden sie das Überwachungsradar auf Caicos Island unterfliegen und zweimal je zweihundertfünfzig Kilogramm Kokain vor den winzigen Inseln südlich von Hast Caicos Point abwerfen. Dann würden sie nach Norden weiterfliegen, nochmals zweihundertfünfzig Kilogramm vor Mayaguana Is land abwerfen, danach auf Westkurs gehen und ihre flugplanmäßige Strecke bei Crooked Island wieder erreichen.
    Nachdem sie siebenhundertfünfzig Kilogramm abgeworfen hatten, würden sie wegen eines angeblichen Motorschadens nach Arthurs Town auf der Bahama-Insel Cat Island ausweichen und auf einem bestimmten Straßenstück nördlich der Stadt landen. Dort wartete dann eine Gruppe von sechs schwerbewaffneten Männern, die das Landegebiet sichern, die Maschine in Empfang nehmen, die letzten zweihundertfünfzig Kilogramm Kokain und die zusätzlichen Treibstoffbehälter ausladen würden, bevor sie den Laderaum schrubbten, ihn mit dem für Menschen geruchlosen Rinderhormon Phrenopheron aussprühten, das den Geruchssinn von Spürhunden lahmte, und ein paar Säcke mit kolumbianischen Kaffeebohnen und einige »Passagiere« an Bord schafften. Danach würden sie das zuständige Zollamt benachrichtigen, falls seine Beamten nicht schon am Landeort erschienen waren, damit es die »notgelandete« Maschine inspizieren ließ - insgesamt eine Angelegenheit von we nigen Minuten.
    So sah es der Plan vor... Aber während der Pilot der Caravan, die nur wenige Sekunden über dem Karibischen Meer von Böen durchgerüttelt wurde, seine Kräfte so schnell wie ihren kostbaren Treibstoff dahinschwinden fühlte, befielen ihn immer grö-
    ßere Zweifel

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