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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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den Auftriebsverlust zu kompensieren. Und sobald die höhere Geschwindigkeit in Auftrieb umgesetzt wurde, mußte sie wieder trimmen, weil die Sea Lion erneut steigen wollte.
    »Sie haben die Maschine sehr gut in der Hand«, sagte Hard castle anerkennend. »Ist sie ausgetrimmt?«
    Geffar nickte zögernd, ohne den Blick von ihrem Farbbildschirm zu nehmen.
    »Okay, dann Hände weg!«
    »Ich soll den Knüppel loslassen?«
    »Sie sitzen in keinem Hubschrauber. Lassen Sie ihn ruhig los.«
    Geffar ließ langsam die Hand sinken und stellte überrascht fest, daß die Maschine unbeirrbar Kurs und Höhe hielt.
    »Im Flugzeugmodus können Sie die Steuerkräfte wegtrimmen und die Hand vom Knüppel nehmen.«
    Geffar war sichtlich beeindruckt. Sie betätigte die Ruderpedale und flog einige Schiebekurven, ohne den Steuerknüppel anzufassen.
    Hardcastle ermittelte ihren Standort und rief dann Miami ATC, um eine Freigabe für einen Überwasserflug einzuholen. »Okay, gehen Sie auf zweihundert Knoten«, sagte er, nachdem die Erlaubnis zum Einflug in die ADIZ erteilt war. »Bis zum Ziel brauchen wir 'ne Weile.« Während die Sea Lion Fahrt aufnahm, schwenkte Geffar ihre Triebwerke bis fast in die Horizontale.
    »Sie haben also vor, solche Maschinen zu bewaffnen«, sagte Longs Stimme in Handcastles Kopfhörer. »Entschuldigen Sie meine Offenheit, Sir, aber das halte ich für eine schlechte Idee.«
    »Bewaffnete Flugzeuge sind Bestandteil des Projekts, Agent Long, aber sie sind nur ein kleiner Teil«, antwortete Hardcastle. »Bei dem von mir vorgeschlagenen Projekt geht es in erster Linie um die Kontrolle von Schiffen und Flugzeugen mit Zielhäfen in den Vereinigten Staaten.«
    »Die findet schon statt, Admiral«, stellte Long fest. »Sie kennen das Verfahren: Schiffe müssen dem Customs Service spätestens zwei Tage vor dem Einlaufen in amerikanische Gewässer ein Fracht- und Fahrgastmanifest vorlegen. Flugzeuge müssen einen Flugplan aufgeben und uns spätestens einen Tag vor dem Einflug benachrichtigen. Alle Schiffe und Flugzeuge werden vom Customs Service inspiziert und nur unter bestimmten Voraussetzungen ohne Kontrolle freigegeben.«
    »Das jetzige Verfahren hat einen großen Nachteil«, wandte Hardcastle ein. »Es läßt zu, daß Schmuggler amerikanisches Territorium erreichen. Es gibt ihnen die Möglichkeit, sich praktisch ungehindert in amerikanischen Gewässern und in unserem Luftraum zu bewegen, um ihre Ware zu übergeben oder abzuwerfen.«
    »Aber wie soll Handel möglich sein, wenn Schiffe und Flugzeuge nicht mehr zu uns dürfen?«
    »Doch, sie dürfen«, sagte Hardcastle, »aber erst nachdem sie kontrolliert worden sind. Mein Plan sieht vor, daß alle Schiffe und Flugzeuge identifiziert werden, bevor sie in unsere Gewässer einfahren oder in unseren Luftraum einfliegen.«
    »Bevor? Sie wollen Schiffe kontrollieren, bevor sie einen amerikanischen Hafen erreichen? Wie's die Küstenwache schon jetzt tut?«
    »Nicht ganz«, antwortete Hardcastle. Er zeigte nach vorn, und Long bemühte sich, einen Blick aus den großen Cockpitfenstern zu werfen.
    Vor ihnen in der Ferne erkannte er eine riesige rautenförmige Plattform mit fast zweihundert Metern Seitenlänge. Ihr Hauptdeck lag fünf Stockwerke hoch über dem Wasser und war von offenen Laufgängen und verglasten Räumen umgeben. An den Seiten der Plattform lagen mehrere große Pontons, an denen Küstenwachschiffe festgemacht hatten; von den Pontons führten Gangways zur unteren Ebene des Plattformdecks hinauf. Die in der kristallklaren blauen See verschwindenden drei Plattformstützen waren nur schemenhaft erkennbar.
    Auf der Plattform waren vier Hubschrauberlandeplätze ausgewiesen, neben denen Decksaufzüge zum Wartungshangar hin unterführten. Am jenseitigen Plattformrand trugen Inselaufbauten, die an einen Flugzeugträger erinnerten, zahlreiche Funk-und Radarantennen. An allen Seiten des Oberdecks waren Kräne, Aufzüge und Förderbänder angeordnet, die bis fast zum Meeresspiegel hinunterreichten.
    Sie waren noch über fünf Seemeilen von der Plattform entfernt, aber sie war so riesig, daß sie wie eine massive, flache Insel aussah. »Was, zum Teufel, ist das?« fragte Long verblüfft.
    »Wir nennen sie Hammerhead One«, erklärte Hardcastle ihm.
    »Die Firma Rowan Companies in Houston hat sie uns für dieses Projekt geliehen. Sie ist eine für militärische Zwecke umgebaute Ölbohrplattform. Die Luftwaffe hat untersucht, ob solche Plattformen als Raketenstartrampe dienen

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