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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sie die Hammerheads befürworten. Ich muß ganz Amerika erzählen können, daß Inspektor Sandra Geffar - unsere Schmugglerjäge-rin Nummer eins - hundertfünfzigprozentig hinter der neuen Organisation steht. Was sagen Sie dazu?«
    »Wie weit werde ich an Planung und Aufbau der Hammerheads beteiligt?«
    »Umfassend und lückenlos. Admiral Hardcastles Plan sieht für den Anfang zwei Plattformen an der Ostküste Floridas und an der Westküste im Golf von Mexiko vor. Die Plattform, auf der wir heute waren, wird als erste in Dienst gestellt und soll als Prototyp für weitere Stützpunkte der Hammerheads dienen.
    Ihre zukünftige Führungsspitze ist bereits in diesem Raum versammelt. Aus wohlerwogenen Gründen werde ich General Elliott als Kommandeur und seinen bewährten Mitarbeiter Major McLanahan als Stellvertreter vorschlagen. Admiral Hardcastle übernimmt den Posten des Direktors für Entwicklung und Einsatzplanung, und Sie, Inspektor Geffar, erhalten das Kommando über die erste Kontrollplattform der Hammerheads. Später übernimmt der Admiral die zweite Plattform, sobald sie eingerichtet ist.«
    Damit verließ Martindale rasch den Raum, um unerwünschte Einwände abzublocken. Seiner Überzeugung nach war vorerst die für alle Beteiligten beste Lösung erreicht. Jetzt wurde es Zeit, das Projekt voranzutreiben.

Viertes Kapitel
Valdivia, Kolumbien
Einige Tage später
    Hundertzehn Kilometer nördlich von Medellin liegt an der großen Überlandstraße, die von Santa Maria an der Nordküste Kolumbiens bis nach Ipiales an der Grenze zu Ekuador führt, die Kleinstadt Valdivia.
    Bis vor etwa zehn Jahren war sie wegen ihrer zahlreichen Quellen, ihrer riesigen Ziegenherden - dreißig Ziegen pro Einwohner in fünfzig Kilometer Umkreis - und einer Marienkapelle an der Stelle, wo die Muttergottes Ende des 18. Jahrhunderts einer Bauernfamilie erschienen sein soll, bekannt. Die Kapelle stand noch immer, und ihr Altar enthielt die kostbarste Reliquie Kolumbiens: einen Felsblock mit einem Fußabdruck, den die Muttergottes hinterlassen haben soll, als sie vom Himmel herab nach Valdivia kam.
    Heutzutage war der stille Hain mit der Marienkapelle kaum mehr als ein Orientierungspunkt für geheimnisvolle Lastwagenkonvois aus Peru und Ekuador, die auf der Überlandstraße nach Norden unterwegs waren.
    An der Marienkapelle vorbei aus Valdivia hinausfahren, der kurvenreichen Bergstraße sechs Kilometer weit durch den Dschungel folgen, aufs Tor im Stacheldrahtzaun rechts der Straße achten und halten, um es zu öffnen. Obwohl das Schild ZUTRITT VERBOTEN - VORSICHT, SCHUSSWAFFENGEBRAUCH! im allgemeinen genügte, um Neugierige abzuschrecken, hielt ein Posten mit Nachtsichtgerät und FN Mi-nimi, einem belgischen 5,6-mm-MG, auf einem Hochstand Wache, um Eindringlinge und ihre Fahrzeuge abzuschießen.
    Sobald ein Besucher das Tor passiert hatte, wurde er auf Schritt und Tritt elektronisch überwacht, bis er die Zentralgebäude erreichte. Dort sah es wie auf einem gewöhnlichen Firmengelände aus: eine Reihenhaussiedlung für die Angestellten, Kindergarten und Schule für ihre Kinder, frisch gestrichene Verwaltungsgebäude und gepflegte Erholungsflächen für die Mitarbeiter.
    Alles wirkte ganz normal, ganz harmlos.
    Alles nur eine täuschende Fassade. In den ersten Betriebsjahren hatten die Eigentümer der Firma es für nötig gehalten, hier zur Tarnung Farben und Lacke zu produzieren. Viele der dafür benötigten Requisiten waren noch vorhanden, bis hin zu Pigmentfässern und Lieferwagen mit dem Markenzeichen der Farbenfabrik. Aber als mehr und mehr Beamte der Verlockung von plomo o plata, Blei oder Silber Bestechungsgelder oder eine Kugel in den Kopf-, erlegen waren, hatte die Tarnung sich als überflüssig erwiesen. Ausnahmen bildeten lediglich die seltenen, oft im voraus angekündigten Razzien gegen Kokainlabors, mit denen den Vereinigten Staaten im besonderen und der Welt im allgemeinen bewiesen werden sollte, wie energisch die Regierung gegen Drogenschmuggler vorging.
    Das Verteilerzentrum Valdivia war ein hochmoderner Verar-beitungs-und Verpackungsbetrieb. Im Gegensatz zu anderen sogenannten Labors, die oft nur Grashütten irgendwo im Dschungel waren, produzierte der Betrieb in Valdivia große Mengen Kokain. Als Ausgangsmaterial diente Kokapaste, die in dunkelgrauen Ziegeln aus Bolivien oder Peru angeliefert wurde, beim Trocknen in kieselgroße Brocken zerfiel und in Pigmentfässern oder Zementsäcken zwischengelagert wurde. In Valdivia

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