Der Tag Des Falken
Vizepräsident ihr gestern aufgehalst hatte...
Nach den überraschenden Ausführungen des Vizepräsidenten in bezug auf den Aufbau der Border Security Force und ihrer zukünftigen Führungsspitze hatten Hard castle und sie das Hyatt Brickell Plaza gemeinsam verlassen. Elliott und MacLanahan waren im Hotel geblieben. Hardcastle und Geffar durchquerten die Hotelhalle und traten auf den Biscayne Boulevard hinaus.
Sie hatten kein Wort gewechselt, bis Geffar dann in Richtung Hotelgarage davongehen wollte.
»Martindale hat eine gute Mischung gefunden, Sandra. Wir werden die Hammerheads gemeinsam aufbauen. Dazu sind wir beide nötig. Nur durch gemeinsame Arbeit kann was daraus werden. Das hat Martindale klargestellt.«
Geffar nickte schwach, sagte aber nur: »Gute Nacht, Admiral« und ging zu ihrem Wagen. Sie war viel zu durcheinander...
»Sandy?«
Sie konzentrierte sich wieder auf Gates.
»Irgendwas nicht in Ordnung?«
»Nein... Ich hab' nur gedacht, ich hätte unsere King Air im Endanflug gehört.«
»Aha... Was bezeichnet eigentlich der Deckname >May-berry«
»Richtig, Mayberry.« Sie stand auf und trat an eine große Wandkarte des Karibischen Meers. »Das ist unser Deckname für dieses Unternehmen. Einer der kubanischen Offiziere, mit denen wir's zu tun haben, heißt Gomez. Unsere Leute haben ihm den Spitznamen >Mayberry< gegeben - und seither verwenden wir ihn als Decknamen, sobald wir diesen Gomez auf dem Seefunkband hören.«
»Kubanische Offiziere...?«
»Vor allem die Kubaner werden im Drogenschmuggel von Jahr zu Jahr aktiver«, sagte Geffar. »Daß energisch dagegen eingeschritten wird, ist nur Gerede, solange die Fälle nicht so offenkundig sind, daß sie für Havanna peinlich werden. Unseres Wis sens ist Gomez der Kommandant eines Schnellboots der Komar- Klasse, das von dem Kriegshafen Varadero an der kubanischen Nordküste aus operiert.«
»Ich dachte, die Kubaner hätten dem Drogenschmuggel einen Riegel vorgeschoben? Schließlich ist sogar der Heeresgeneral Renaldo Ochoa Sanchez nach seiner Verurteilung wegen Drogenschmuggels exekutiert worden...«
»Ein Schauprozeß«, wehrte Geffar ab. »Er ist beim Militär und in der Bevölkerung sehr beliebt gewesen - und schon als Castros Nachfolger gehandelt worden. Damit wäre Fidels Bruder Raoul aus dem Rennen gewesen. Eine Anklage wegen Drogenschmuggels war die eleganteste Methode, ihn aus dem Weg zu räumen.
Leider haben wir angefangen, mit den Kubanern Erkenntnisse über Schmuggler auszutauschen, wodurch wir ihnen direkt in die Hände gespielt haben. Wir haben ihnen mitgeteilt, wo wir suchen - und die Kubaner haben mit diesen Informationen ihren Schmugglern geholfen, unseren Radarketten und Patrouillen auszuweichen. Jetzt sind kubanische Schnellboote an Abwurf-punkten am Rande ihrer Hoheitsgewässer stationiert. Angeblich sollen sie Schmuggler vertreiben, aber in Wirklichkeit werden ihre Kommandanten dafür bezahlt, daß sie beide Augen zudrük-ken, bis wir oder die Coasties aufkreuzen. Dann schirmen sie die Schmugglerschiffe vor uns ab.«
»Und was tun Sie bei diesen Mayberry-Einsätzen?«
»Meistens beschatten wir die ganze Nacht Schmuggler«, erwiderte Geffar trocken. »Flugzeuge aus Kolumbien, Venezuela, Panama oder Peru werfen hier im Sabana-Archipel vor der kubanischen Nordküste ihre Ladungen ab. Schmuggler fischen sie aus dem Meer immer in Sichtweite kubanischer Schnellboote -und hängen die Patrouillen der Coasties in dem Gewirr aus Inseln und Riffen ab.
Danach steuern sie die Bahamas an, und die ganz Mutigen versuchen, gleich die Florida Keys oder die Ever-glades zu erreichen.
Wir beschatten sie und warten darauf, daß ein Schmugglerschiff Florida oder die Bahamas ansteuert. In letzter Zeit ist es auf See und in der Luft deutlich lebhafter geworden, was darauf schließen läßt, daß in den nächsten Tagen wieder ein Abwurf geplant ist. Nichts Bestimmtes, aber doch so viele Verdachtsmo mente, daß wir uns auf dieses Gebiet konzentrieren wollen... Warum kommen Sie nicht einfach mit, Ron?
Wir planen eine Überwachungsmission, die in den nächsten Tagen beginnen soll. Sie können in der Nomad mitfliegen, die in großen Höhen bleibt und das Seegebiet mit Infrarot und Radar überwacht. Oder Sie können mich in der Black Hawk begleiten.«
»In der Black Hawk?«
»Sobald die Nomad meldet, daß Schmuggler nach Norden in Richtung Florida oder nach Osten in Richtung Bahamas unterwegs sind, starten wir unsere Black Hawk, um sie zu stellen.
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