Der Tag Des Falken
durch Grenzsicherung spezialisierte neue Organisation dieser Art brauchen, die möglichst bald einsatzfähig sein sollte.«
Die vorgebrachten Einwände - die in Wirklichkeit der Wahrung von Besitzständen einzelner Ressorts dienten —, durch rigorose Abwehrmaßnahmen könnten harmlose Unbeteiligte zu Schaden oder gar zu Tode kommen, wehrte Martindale energisch ab.
»Ich habe Admiral Hardcastles Truppe im Einsatz gesehen«, sagte der Vizepräsident. »Seine Leute können die Kennzeichen von Flugzeugen ablesen, Maschinen ferngesteuert verfolgen und Kurse und Höhen genau bestimmen. Gut, ich gebe zu, daß Irrtümer nicht ausgeschlossen sind, aber ich bin von dieser Technologie und ihrer Anwendung sehr beeindruckt. Ich glaube, daß Hardcastle auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht's nicht nur um die Hardware, sondern auch um die von ihm geplanten Luft-und Seeraumbeschränkungen.
Er will alle Schiffe und Flugzeuge durch bestimmte Korridore an Radarstationen und Kontrollplattformen vorbeischleusen. Verläßt jemand die Korridore ohne Genehmigung, wird er verfolgt und aufgebracht.«
»Und dann wird er abgeschossen?« fragte der Präsident.
»Nur wenn er nicht auf die Signale des Schiffs oder Flugzeugs reagiert, von dem er angesteuert wird - außer die Besatzung hat Grund zu der Annahme, daß er doch kein Schmuggler ist. Hardcastle schlägt vor, daß wir kein nicht identifiziertes Schiff oder Flugzeug mehr unsere Grenzen überqueren lassen...«
Verkehrsminister Coultrane wandte ein, das Verfahren sei zu kompliziert, um wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden zu können.
Verteidigungsminister Preston forderte, das Militär aus diesem neuen Projekt zur Bekämpfung des Drogenschmuggels herauszuhalten.
»Kein Problem«, sagte >Drogenzar< Samuel Massey. »Es wird Zeit, den Drogenschmuggel mit radikalen Mitteln zu bekämp fen. Wenn der Stoff knapper und teurer wird, wenn er nicht mehr an jeder Straßenecke erhältlich ist, werden vielleicht auch unsere sonstigen Programme effektiver.«
Der Präsident ergriff wieder das Wort. »Ich will, daß dieses Projekt verwirklicht wird«, stellte er fest. »Mr. Martindales Bericht hat mich beeindruckt, und ich glaube, daß wir die Mittel und die Möglichkeiten haben, es in die Tat umzusetzen.«
»Aber woher soll das Geld kommen?« protestierte Finanzminister McDonough.
»Das ist in Admiral Hardcastles Denkschrift, die Sie kennen, genau aufgeführt«, antwortete der Vizepräsident. »Zweihundert Millionen aus dem Sonderfonds Verteidigung, damit die drei ersten Plattformen im Südosten errichtet werden können; achthundert Millionen pro Jahr aus dem Verteidigungsetat zur Beschaffung V-22, Drohnen und Radargeräten, dreihundert Millionen pro Jahr vom Finanzministerium, hauptsächlich in Form von Flugzeugen, Schiffen und Personal aus dem Customs Service: siebenhundert Millionen pro Jahr aus dem Transportmini-sterium. hauptsächlich in Form von Flugzeugen, Schiffen und Personal der Coast Guard. Diese Finanzierung geht weiter, bis die Ministerien für Finanzen, Verkehr und Verteidigung sämtliche Aktivitäten zur Bekämpfung des Drogenschmuggels auf den neuen Dienst übertragen haben.«
»So viel Geld hat der Verteidigungsminister nicht«, wandte McDonough ein. »Der Finanzminister auch nicht.«
»Nach fast drei Jahrzehnten vergeblicher Bemühungen, den Drogenschmuggel einzudämmen«, sagte der Vizepräsident, »tritt ein Mann auf, der beweisen kann, daß seine neue Organisation funktionieren wird. Ich finde, daß sie unser aller Unterstüt-zmg verdient hat.«
»Weitere Kommentare?« fragte der Präsident. Keine Antworten, nur ausdruckslose Blicke und hier und da ein Kopfschütteln. »Gut, dann erhalten alle Ministerien ein Rundschreiben mitt den Richtlinien für die Verwirklichung des Projekts.«
Ez wandte sich an den republikanischen Minderheitsführer aus Texas. »Senator Edwards, das Justizministerium arbeitet einen Gesetzentwurf aus, mit dem Titel 53 geändert und ein Grenzsicherungsdienst geschaffen werden soll. Senator Blum-feld hat bereits seine Unterstützung zugesichert und wird ihn im Senat einbringen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn auch Sie diesen Gesetzentwurf unterstützen würden.«
Edwards nickte, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos.
»Ich bin noch immer nicht einverstanden, Mr. President«, wandte McDonough ein. »Lassen Sie mir und meinen Mitarbeitern Zeit, einen Gegenentwurf auszuarbeiten, der unser bestehendes System weniger...«
»Floyd, wir müssen endlich
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