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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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amerikanischen Pendant , der sich daraufhin diskret zurückzog , und begann anschließend sofort zu telefonieren. Offensichtlich wollte er die Gastfreundschaft des anderen Lords nicht überstrapazieren und der Stadt schnellstmöglich wieder entkommen.
    Tom grinste schief, als er das große Doppelbett und die zu dessen Fußende stehende Couch betrachtete. „Ich denke, die Diskussion, wer wo schläft, können wir uns schenken. Nur tut mir den Gefallen und haltet etwas die Finger beieinander, okay?“
    Emily lief rot an, als sie leicht schockiert zur Kenntnis nahm, dass Tom offensichtlich davon ausging, dass sie gewisse Intimitäten mit Roy bereits ausgetauscht hatte.
    Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich genötigt, diese Meinung zu korrigieren.
    „Ehm… wir haben noch nicht…“
    „Hey, so genau will ich es gar nicht wissen, glaub mir!“ Tom riss abwehrend die Arme hoch und grinste breit , und die Vampirfrau spürte, wie nun endgültig jeder verfügbare Tropfen Blut in ihr Gesicht wanderte. „Schon gut. Vergiss es einfach, Tom.“
    Endlich hatte Roy sein Gespräch beendet und wandte sich ihnen wieder zu.
    „Also, Emily. Es sieht wie folgt aus. Wir werden morgen Hilfe von zwei Mitgliedern dieser Unterkunft bekommen , das hat Silvester im Vorfeld mit Stan geklärt . Wir werden alles in deiner Wohnung zusammenpacken, es sei denn, du willst etwas absolut nicht mitnehmen. Es muss morgen bei Sonnenaufgang alles bereit stehen, dann kommt eine Spedition, holt den Krempel ab und packt ihn in Luftfracht- Container. Ich habe es arrangieren können, dass die Sachen ausgeflogen werden und nicht per Schiff rüberkommen. So hast du in zwei Tagen dein Hab und Gut in London , wenn der Zoll mitspielt . Nur auf größere Möbel wirst du verzichten müssen, die passen nicht in die Container. “
    Emily sah ihn grimmig an. „Du hättest mich wenigstens vorher fragen können, ob ich bereit bin, die Luftfracht zu zahlen! Dass ich seit dem Tod meiner Mutter Geld habe, heißt nicht, dass ich es jetzt zum Fenster rausschmeißen will!“
    „Keine Angst, die Kosten übernehmen wir… W as hast du denn?“
    Roy sah zu, wie Emily plötzlich in sich zusammen sackte und schwer auf einen Stuhl fiel . Schnell eilte er zu ihr und schloss sie sanft in die Arme.
    „Was ist los mit dir?“
    Emily schluckte. „Meine Mutter…“
    Roy verstand nicht, was sie meinte. „ Du hattest noch keine Zeit zu trauern. “
    „ Ja. Nein. Ich weiß es nicht. Es ist nur… ich habe ihre Beerdigung versäumt. Ich war so mit eurem verdammten VHA- Mist beschäftigt, dass ich die Beerdigung meiner eigenen Mutter verpasst habe!“
    Sie riss sich von Roy los, rappelte sich auf und wollte aus dem Zimmer stürmen, als ihr einfiel, dass sie G äste in dieser Unterkunft waren und es keinen sehr guten Eindruck machen würde, wenn sie wütend, mit rot glühenden Augen und gefletschten Zähnen, durch die fremden Flure rennen würde. Also drehte sie sich schnaubend wieder um und suchte mit wildem Blick eine Ecke im Raum, in die sie sich zurückziehen konnte.
    Tom wandte den Blick von ihr ab und murmelte nur: „Oh scheiße.“
    Roy machte sich keine Illusionen darüber, dass sie die versäumte Beerdigung nach wenigen T agen vergessen haben würde. Er trat langsam von hinten an die Frau heran, die er liebte, und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. Die Berührung jagte ihr einen Schauer über den Rücken und wec kte ungeahnte Sehnsüchte in ihr, doch ihre momentane Wut war zu groß, um Roys Nähe zuzulassen, der schließlich irgendwie an allem S chuld war. Schnell schüttelte sie seine Hände mit einem katzenhaften Grollen in der Kehle ab.
    „Es tut mir leid, Emily. Ganz ehrlich. Es tut mir von Herzen leid. Ich habe dich um alles gebracht, was dir wichtig war.“
    Tom spürte, dass dies eine Szene werden würde, bei der ein Zuschauer gänzlich unerwünscht war und verließ diskret das Zimmer.
    „Ich habe dich um ein Leben in New York gebracht. Ich habe dich, genau genommen, um das Leben an sich gebracht. Ich habe dir alle genommen, die dir nahe standen, und nun auch noch verhindert, dass du dich von deiner Mutter angemessen verabschieden konntest. Es gibt keine Entschuldigung dafür.“
    Da Emily nicht widersprach und auch sonst keinerlei Reaktion zeigte, fuhr Roy unbeirrt fort.
    „Aber es gibt auch etwas, das ich dir gegeben habe, und ich hoffe, du akzeptiert es und nimmst auch alles andere an, was ich dir zu geben bereit bin.“
    Traurig und müde drehte die

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