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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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Vampirfrau bist. Du vermisst einfach dein altes Leben in New York.“
    „Ja, aber dahin kann ich nicht zurück, weil ich jetzt zu eurem Volk gehöre.“
    „In New York gibt es auch Vampire.“
    Emily starrte ihn sprachlos an. Ihr Herz begann heftig zu klopfen in der Aussicht darauf, in ihre Wahlheimat zurück zu kehren.
    „Willst du damit sagen, dass ich auch in New York leben kann, jetzt, wo ich zu euch gehöre?“
    „Theoretisch ja. Aber es gibt jetzt einen Unterschied: H ier in England kennst du bereits Vampire. Auch ohne Blutritual gehörst du durch Geburt bereits jetzt zu meiner Familie. Und es gibt hier keine … Gefahr mehr für dich, wie früher. Du weißt schon, diese leidige Sache mit dem Fluch…   In New York würden die Dinge jetzt aber anders für dich laufen. In deiner Wohnung kannst du nicht bleiben. Wenn sie nicht gerade fensterlos ist, wirst du dort immer Gefahr laufen, mit Sonnenlicht in Berührung zu kommen. Außerdem kannst du nicht mehr unterrichten. Wovon also würdest du die Miete bezahlen? Du müsstest dich einer Vampirfamilie dort anschließen, aber die müssen dich auch wollen. Vampire halten fest zusammen, weißt du. Du würdest ja auch bei einer Adoption eines Menschenkindes kein Kind nehmen, mit dem die Chemie überhaupt nicht stimmt.
    Willst du das, Emily? Willst du in New York ganz von vorn anfangen und die Stadt anders kennenlernen? Bei Nacht? Diese Stadt ist für Vampire ein raues Pflaster, da geht es anders zu als hier. Aber hier, bei uns, stehst du unter meinem persönlichen Schutz. Unten im Salon sitzt ein Teil deiner Familie. Und du bist in England aufgewachsen, bist mit der Umgebung vertraut. Hier hättest du es leichter.“ Dass in ihm außerdem unglaubliche Angst bei dem Gedanken daran aufloderte, dass er sie an New York verlieren könnte, verschwieg er ihr vorerst. Er wollte diese Frau auf keinen Fall verlieren!
    Emily nickte, ganz langsam. Er hatte Recht, natürlich. Sie wusste es.
    „Was ist mit Meredith ? Muss ich ihr für immer Lebewohl sagen?“
    Roy schüttelte den Kopf und lächelte sie aufmunternd an. „Ruf sie an und sag ihr, dass du dich entschlossen hast, wieder nach England zurück zu kehren. Du kannst mit ihr telefonieren oder schreiben. Sie wird deine Freundin bleiben, ohne je zu erfahren, wer du jetzt bist.“
    „Doch wohl eher was ich jetzt bin.“ Sie atmete mehrmals tief durch, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    „Das ist alles so viel auf einmal. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wo mir der Kopf steht, wer ich überhaupt bin. Und… was ist überhaupt mit meinen persönlichen Sachen? Wenn ich nicht in meiner Wohnung bleiben kann, muss ich wenigstens meine Sachen raus holen! Kann ich sie denn behalten, oder muss ich alles weggeben?“
    Jetzt musste Roy herzhaft lachen.
    „Entschuldige, dass ich lache, Emily. Aber… für wen hältst du uns? Du hast die Unterkunft doch gesehen! Du musst doch nicht alles aufgeben ! In der Unterkunft wirst du ein eigenes Quartier beziehen und kannst all deine Sachen mitnehmen! Alles, was dir als Mensch wichtig war, wird dich begleiten und dir eine Stütze in deinem neuen Dasein sein. Auch dein Computer… nimm alles mit, und schreibe von der Unterkunft aus weiter! Veröffentlichen musst du natürlich unter einem Synonym, denn irgendwann…“ Roy stockte mitten im Satz und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten.
    Doch das war nicht nötig, weil Emily plötzlich mit Leichtigkeit seine Gedanken gelesen hatte.
    „ Klar. Irgendwann wäre meine Lebensdauer verdächtig.“
    Roy nickte vorsichtig und wartete unsicher ab, wie Emilys nächste Reaktion aussehen würde.
    „Wann fliegen wir nach New York?“
    „Ich bereite alles vor. Ruh dich ein wenig aus und pack deine Sachen zusammen. Ich werde die anderen einspannen, damit sie in der Unterkunft alles vorbereiten. Wir müssen unseren Familiensitz wieder aufbauen und die suchen, die es geschafft haben, zu fliehen.“
    Doch als Roy an das neue Leben dachte, dass sie erwartete, ohne den Druck der VHA im Nacken, sicher in ihrer Unterkunft, verspürte er plötzlich ein Ziehen in der Magengegend. Er hatte Emily ein eigenes Quartier versprochen. Aber wollte er das eigentlich? War nicht viel mehr ein gemeinsames Bett das, was er sich wünschte? Wie unabsichtlich öffnete er seine Gedanken für Emily. Er wusste, dass sie nun ausgeprägte telepathische Fähigkeiten besaß und beinahe automatisch in einen geöffneten Geist schlüpfen würde.
    Und tatsächlich spürte er

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