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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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mit ihr passiert? Sie hatte alles um sich herum vergessen und konnte nur noch daran denken, wie Roy roch, wie das Blut durch seine Adern pulsierte, wie seine Haut ihre berührte und ihr heiße Flammen über den Körper schickte. Sie wollte nicht, dass er jetzt aufhörte. Sie wollte es ganz und gar nicht.
    „Ich … was?“ Die junge Frau rappelte sich auf und rieb sich mit den Händen über das Gesicht, wobei sie sich selbst an ihren Fangzähnen den Finger einriss.
    „Oh! Autsch. “ „Du musst aufpassen mit deinen Zähnen, Emily.“
    Sie sah einen Tropfen Blut aus ihrem Finger quellen . Als sie mit ihrer Zunge darüber fuhr, schloss sich ihre Haut sofort, als wäre nie etwas gewesen . „Faszinierend.“
    Doch dann rief sie sich Roys Frage in Erinnerung.
    „Ich mag Evelyn nicht. Dass sie die e inzige hier anwesende Vampirfrau ist, heißt nicht, dass wir dicke Freundinnen werden. Tut mir leid, aber sie wirkt auf mich wie eine hinterlistige Schlange. Außerdem scheint sie ständig ihre wahren Gefühle zu verbergen. Ihre ganze Erscheinung ist ein einziges Schauspiel. Ich möchte, dass sie mir fern bleibt, wenn ich ehrlich bin.“
    Roy nickte und grinste in sich hinein. „Witzig, dass du das sagst. Den Eindruck habe ich nämlich auch von ihr gehabt, vom ersten Moment an . Okay, vergessen wir das. Dann nehmen wir Tom mit und die anderen sollen damit beginnen, die Unterkunft wieder herzurichten.“
    „Was glaubst du, wie viele überlebt haben?“
    Roy seufzte tief. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn nicht an die Opfer zu erinnern, aber nun war es zu spät.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht ein Drittel, vielleicht die Hälfte. Oder weit weniger. Ich kann nur hoffen, dass möglichst viele von uns gerade unterwegs waren, als die VHA die Unterkunft gestürmt hat. Das Problem ist, dass wir nicht als Leichen, die man zählen kann, zurückbleiben wie Menschen. Wir lösen uns einfach auf und sind nicht mehr da. Silvester wird seine Fühler ausstrecken und Witterung aufnehmen. Es sollte nicht mehr als ein paar Wochen dauern, alle Überlebenden eingesammelt zu haben.“
    Emily nickte traurig und begann endlich damit, ihre Sachen zu packen.
    Sie nahmen den Spätflieger in der darauf folgenden Nacht. Den Atlantik zu überqueren war selbst für erfahrene, starke Vampire eine zu große Herausforderung. Schon der Flug von London nach Schottland hatte die Kräfte aller überstrapaziert und so war man darauf angewiesen, auf normalem, menschlichen Weg zu reisen.
    Emily empfand das als erfrischend und genoss den Flug. Alle drei hatten vor Reiseantritt genug Blut zu sich genommen, um ohne Probleme bis New York durchzuhalten und so fühlte sich Emily beinahe wieder wie ein Mensch, als sie endlich Richtung Heimat unterwegs war. Falls sie New York jetzt noch Heimat nennen konnte .
    Vom Flughafen aus hatte sie ihre Freundin Meredith angerufen und ihr die frohe Botschaft mitgeteilt, dass sie nun endlich heim kommen würde. Die New Yorkerin war allerdings wie vor den Kopf geschlagen, als Emily ihr sagte, dass sie nur packen und dann zurück nach England fliegen würde, um zukünftig dort zu leben.
    „Ich habe mich mit der Vergangenheit ausgesöhnt und jetzt erst gemerkt, wie groß mein Heimweh die ganze Zeit war. Ich kann nicht mehr woanders leben. Ich möchte nach Hause.“
    Dieser Begründung hatte Meredith schwerlich etwas entgegen zu setzen und versprach ihrer Freundin, bis zu ihrer Ankunft weiterhin nach dem R echten zu sehen und schon mal Umzugskartons zu besorgen. Sie hatte sich auch angeboten, beim Packen zu helfen, doch Emily hatte ihr erklärt, dass sie von zwei Freunden begleitet wurde, die das für sie übernehmen würden.
    Der jungen Frau war klar, dass ihr Geheimnis von jetzt an immer zwischen ihnen stehen würde. Meredith würde Fragen haben, tief in ihrem Unterbewusstsein. Sie würde sie vielleicht nicht stellen, aber sie wären immer da. Um irgendwann das Ende der Freundschaft einzuläuten. Doch Emily hoffte, dass bis dahin noch viele Jahre vergingen.
    Roy hatte ihr erklärt, dass sie ein beinahe normales Leben von der Unterkunft aus führen konnte. Sie brauchte sie nicht einmal zu verlassen, wenn ihr nicht danach war, weil stets genügend Blutvorräte vorhanden waren. Damit wollte sie sich erst einmal zufrieden geben. Emily war sicher, dass ihr der volle Umfang des Vampirdaseins irgendwann aufgehen würde. Irgendwann, wenn sie sich an ihren neuen Körper gewöhnt hatte.
    Mit ihren neuen Sinnen ausgestattet war es ein

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