Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)
junge Frau sich zu ihm um und sah i h n mit ihren bernsteinfarbenen Augen skeptisch an.
„Und das wäre?“
„Ich habe dir Unsterblichkeit geschenkt. Wenn die Zeit es so will, wirst du Jahrhunderte oder noch länger leben. Und du… du kannst deine Kinder aufwachsen sehen, ihre Kinder und die Kinder ihrer Kinder.“
„Kinder?“ Wieder begegnete ihm ihr zweifelnder Blick. Er wusste, dass der Moment gekommen war, um sein Anliegen in seiner ganzen Fülle vorzubringen. Er hatte damit warten wollen, doch der Augenblick schien wie geschaffen dafür.
„Ich weiß nicht, wie weit deine Gefühle für mich gehen, Emily. Aber ich weiß, dass ich dich liebe. Ich habe seit dem Tod meiner kleinen Familie keine Frau mehr an mich heran gelassen, aber du hast mich durch und durch verzaubert. Ich möchte dich bei mir haben, Emily. Ich möchte, dass du meine Partnerin wirst, du rch Blutsbande an mich gebunden. Ich möchte eine Familie mit dir haben. Mit so vielen Kindern, wie du willst. Du sollst endlich das Glück erleben, eine große Familie zu haben, wenn du das möchtest.“
Widerwillig ließ sie zu, dass Roy sie fest in die Arme schloss.
Sehnsucht, Glück und Trauer erfüllten ihr Herz gleichermaßen, als sie sich endlich eingestand, dass sie diesen Mann liebte und von ihm geliebt werden wollte. Sie hatte nie echte Leidenschaft erlebt, und schon gar nicht als Vampirfrau, doch Emily wusste, dass sie all das nur mit Roy erleben wollte. Sie wollte an seiner Seite als Teil des Vampirvolkes leben. Vielleicht war es ihr Schicksal, schon immer gewesen, seit dem Tag ihrer Geburt.
Und so ließ sie es zu Roys Erleichterung endlich zu, dass er ihr Gesicht mit zarten Küssen bedeckte, bevor er seine Lippen auf ihre senkte und seine Zunge ihren Mund erforschen ließ. Emily ließ sich gelöst gegen ihn sinken, nur um sich kurz darauf bi s in die Zehenspitzen anzuspannen, als seine Hände ihren Körp er zu erkunden begannen und besitzergreifend über ihre Brust strichen.
„Roy…“ Ihre Stimme klang heiser und war wenig mehr als ein Flüstern, während der Vampir sie federleicht auf das Bett hob , Emily und sich selbst ungeduldig auszog und seine Fangzähne gierig über ihre Haut kratzen ließ. Leidenschaft flammte in ihrem Innersten auf und schickte elektrische Wellen durch ihren Körper, als sie Roy schwer auf sich spürte und seine Härte zwischen ihre Beine glitt. Sie nahm ihn in sich auf und gab sich bebend der Leidenschaft hin, die sie vollkommen überrollte und nichts Menschliches mehr an sich hatte, während er immer gieriger in sie eindrang, bis sie atemlos eng umschlungen liegen blieben und in die plötzliche Stille lauschten.
Nach einer Weile schmiegte sie ihren Kopf eng an seine Brust und liebkoste mit einer Hand das Zeichen an seinem Handgelenk.
„Ich werde dir folgen, Roy. Ich gehe mit dir zurück nach London, in die Unterkunft. Und wenn du willst…“ Sie ließ ihn ihre Gedanken lesen, und ihr Geliebter fing herzhaft an zu lachen.
„Natürlich darfst du mit in meinem Quartier wohnen, mein Engel! Wir schaffen schon Platz für dich. Da wir sowieso alles neu herrichten müssen, richten wir uns zusammen ein.“
21
Drei Wochen später kehrte endlich Ruhe in der Unterkunft ein , als alle Überlebenden ihren Weg zurück nach Hause gefunden hatten . Bei dem Massaker waren weniger Vampire umgekommen als erwartet, da sich viele nicht der Unterkunft aufgehalten hatten, als es passierte. Die VHA, bzw. Minister Morris direkt, hatte noch einmal bestätigt, dass es einen gültigen Waffenstillstand zwischen den Rassen gab und man die Vampire überwachen, aber nicht mehr jagen würde. Im Gegenzug hatte Roy, ebenso wie die Lords der anderen Unterkünfte, seine Familienmitglieder verschärft dazu angehalten, keine Jagd auf Menschen zu machen. Vielen seiner Brüder und Schwestern ging dieses Verbot gegen den Strich, doch zum Wohle der Rasse hielten sich alle daran, ihre Nahrung ausschließlich aus Blutbanken zu beziehen.
Emily hatte in den drei Wochen seit ihrer Rückkehr aus New York viel dazu gelernt. Zusammen mit ihrem Geliebten hatte sie entdeckt, dass sie nicht nur passabel fliegen konnte und über ungeheure telepathische Fähigkeiten verfügte, sondern auch Gegenstände bewegen und Dinge in Flammen aufgehen lassen konnte.
Doch auch ihre menschlichen Angelegenheiten in England hatte Emily im Laufe dieser drei Wochen geregelt. Sie hatte sich eines Abends mit dem Anwalt ihrer Mutter getroffen und ihn veranlasst, das Haus,
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