Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)
Manchester einigen können.“
Roy nickte nachdenklich. „Sehr gut. Hat Benson nicht gefragt, wohin wir den Minister gebracht haben?“
Emilys ehemaliger Cousin grinste frech. „Doch, hat er. Die VHA hat nun Grund zu der Annahme, dass wir uns zur z eit in Whales befinden.“
Roy brach in schallendes Gelächter aus und klopfte seinem Blutsbruder wohlwollend auf die Schulter, während sie zusammen weiter in Richtung des Arbeitszimmers gingen.
„Sehr gut, Gene . Ausgezeichnet. Wann soll die Party steigen?“
Sie waren schnell im Büro des Anwesens angekommen und Roy beugte sich über den Bildschirm des Computers, um die Details des Treffens zu überfliegen.
„Heute Nacht? Das gibt uns… wow. Überhaupt keine Zeit mehr. Sag den anderen Bescheid. In einer Viertelstunde machen wir uns auf den Weg.“
„Was ist mit…“ Gene wagte kaum, seinem Lord ins Gesicht zu sehen.
„Sie begleitet uns. Ich will kein Risiko eingehen.“ Ein kurzes Kopfnicken, und seinen Befehlen wurde Folge geleistet.
Roy ging zügig zurück zu seinem Schlafzimmer, musste jedoch feststellen, dass Emily sich nicht mehr dort befand.
„Emily? Verdammt noch mal!“ Er rannte durch den Flur und blieb instinktiv vor ihrer Tür stehen. Ohne zu Klopfen trat er ein. „Ich sagte doch, du sollst…“
„Reg dich nicht auf, du hast mich doch direkt gefunden oder etwa nicht?“
In Anbetracht der Tatsache, dass keine Zeit für Diskussionen war, beließ er es dabei.
„Benson will sich mit uns treffen. Die anderen bereiten Morris zur Abreise vor. In einer Viertelstunde ist der Abflug nach Manchester.“
„Was? Das ist ja wieder so ein weiter Flug! Wie… oh nein!“
Ihre Abwehr ignorierend biss Roy eine kleine Wunde in sein Handgelenk und hielt ihr seinen Arm hin. Ein schwaches Rinnsal tropfte auf den Vorlegeteppich des Bettes.
„Du kommst mit uns. Du hast keine andere Wahl. Beeil dich. Außerdem… will ich dich in meiner Nähe haben. “
Seine Stimme duldete keinerlei Widerspruch und die junge Frau ahnte, dass es nach der Szene in seinem Schlafzimmer sehr unklug war, zu widersprechen , obwohl sie innerlich vor Wut über sein falsches Spiel noch immer kochte.
Der Ekel überfiel sie dieses Mal nicht so schlimm, dafür nahm sie den intensiven Duft des Vampirblutes stärker war. Nach kurzem Zögern legte sie ihre Lippen an die Wunde und nahm seine Stärke mit einem langen Zug in sich auf.
Zu ihrer Überraschung wurde Emily nicht wieder von einer Ohnmacht überfallen. Das Gegenteil war der Fall – sie konnte spüren, wie die Stärke des Vampirs in jeden Millimeter ihres Körpers schoss und ihre Haut zum Kribbeln brachte. Als ein leichter Schwindel sie erfasste, schloss sie kurz die Augen und atmete tief durch. Körperliche Stärke, ein klarer Geist und eine beinahe unbezähmbare Lust durchfluteten sie in heißen Wellen. Emily hatte Mühe, nicht sofort in wilder Erreg ung über den Vampir herzufallen und versuchte mit aller Macht, die plötzliche Lust unter Kontrolle zu bringen , sie sich so gar nicht mit ihrer Wut vereinbaren ließ. .
„Himmel, das ist wie… eine Droge.“
„Es ist eine Droge für den menschlichen Körper. Kannst du laufen? Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
Emily nickte und ließ sich widerwillig stützen, während sie warme Sachen anzog und dem Vampir auf den Flur hinaus folgte.
In der Halle waren bereits alle versammelt, einschließlich des Innenministers, der ein wenig benommen wirkte. Emily zeigte sich um seinen Zustand besorgt.
„Minister Morris, geht es Ihnen gut?“
Silvester stellte sich ihr in den Weg. „Sprich nicht mit ihm. Er ist der Feind. Mach dich nicht auch zu einem.“
„ Bruder , lass gut sein. Du und Gene , ihr nehmt Morris mit. Emily reist mit mir. Und ihr drei passt auf, dass niemand uns sieht.“ Er deutete auf Evan, Tom und Evelyn, die Emily plötzlich mit seltsamem Interesse musterte.
„Herzchen, deine Augen… Roy, du hast doch nicht…“
Der Anführer der kleinen Gruppe nickte und brachte Evelyn mit einem Blick zum Schweigen. „Ja, sie hat eine Blutgabe bekommen. Wie auch schon vor dem letzten Flug. Sonst hält sie ni cht durch. Es reicht, dass wir den Minister in diesem Zustand mitschleppen müssen. Seht bloß zu, dass ihr ihn nicht fallen lasst.“
Es dauerte weitere fünf Minuten, bis sich alle vor dem Anwesen in Position gebracht hatten, um abfliegen zu können. Emily fühlte sich einmal mehr in Roys starke Umarmung gehüllt, während sie beinahe glaubte, selbst fliegen
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