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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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bei ihrer ersten Begegnung.
    Doch statt Wärme und Verständnis begegnete ihr Kälte. Einem plötzlichen Impuls folgend trat Emily einen Schritt zurück.
    „Du willst also wissen, warum ich dich mitgenommen habe und warum du jetzt nicht gehen darfst? Das kann ich dir sagen: Wenn ich dich hier gelassen hätte , hättest du nicht versucht, von hier zu verschwinden? Hättest du nicht versucht, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen? Du hast vor unserem Abflug zu deutlich gemacht, dass du hier weg willst. Und wenn ich dich jetzt gehen lasse... wirst du nicht versuchen, anderen mitzuteilen, was du hier gesehen hast? Du warst loyal, als es darauf ankam, distanzierst dich aber nach wie vor von unserer Welt und willst sie so schnell wie möglich hinter dir lassen . Und deswegen weiß ich einfach nicht, ob ich dir vertrauen kann, Emily Watson. Und das ist beinahe der einzige Grund, warum du noch hier bist.“
    Die Erkenntnis traf Emily wie ein Schlag , so dass sie das ‚ beinahe ‘ in seiner Antwort überhörte . „Ich bin deine Gefangene. Nur hast du´s nicht so aussehen lassen.“ Sein Schweigen war Bestätigung genug.
    „Und wie lange werde ich das noch bleiben, Roy? Was, wenn eure „Verhandlungen“ Erfolg haben und dein Volk in Ruhe gelassen wird? Wirst du mich weiter als Gefangene behalten, damit ich keinem anderen Menschen von euch erzähle , auch wenn ich dir verspreche, nie ein Sterbenswort zu sagen ? Mir würde doch sowieso niemand glauben, die stecken mich eher in die Klapsmühle! Außerdem solltest du mich mittlerweile bessern kennen. “
    Sie sah den Vampir einen Moment lang an , der weiterhin völlig ausdruckslos auf sie herabsah . Es begann ihr zu dämmern. „ Es geht nicht nur um deine Meinung. Du musst an alle denken , nicht wahr? Und w enn du mich laufen lässt, stellt mein Wissen in deren Augen für immer eine potentielle Gefahr da, solange ich…“
    Sie brach ab . Roy beobachtete sie dabei, wie sie von allein di e richtigen Schlüsse zog. Als ihre Beine weich wurden, hielt er sie am Arm fest, während sie b leich auf den Stuhl s ank , in den er sie zuvor gedrückt hatte.
    „Du hattest nie vor, mich nach New York zurückkehren zu lassen. Du hast gesagt, ich bin frei, aber du meintest damit nur, dass du mich nicht töten wirst. Du hast mir nicht versprochen, mich gehen zu lassen. Du hast einfach nichts zu meinen Plänen gesagt. “
    Der Vampir sah sie weiterhin nur an .
    Tränen traten in Emilys Augen, bevor sie es verhindern konnte. „Und dein… Verhalten mir gegenüber sollte mich nur darüber hinwegtäuschen? Hast du gedacht, wenn du mir erst mal den Kopf verdreht hast, will ich sowieso nicht mehr zurück?“
    Jetzt schüttelte der Mann energisch den Kopf und zog Emily an den Schultern zu sich nach oben. „ Du bist in mein Leben gekommen, schon vergessen? Du hast meine Jagd beendet und mir inneren Frieden gebracht, du hast mich in einer Art berührt, die ich nicht mehr für möglich gehalten hätte. Dass ich dich nicht mehr gehen lassen kann ist mir schnell klar geworden . Aber im selben Moment wusste ich auch, dass ich…“
    „Das du was ?“ Wütend schnaubte Emily ihn an und versuchte erfolglos, sich aus dem Griff des Vampirs zu befreien.
    „Dass ich dich nicht mehr gehen lassen will .“ Mit diesen Worten zog er si e noch enger zu sich und senkte seine Lippen auf ihren Mund.
    Emily wollte dem Kuss wütend ausweichen, doch der markante Duft des Vampirs hüllte sie ein wie eine warme Decke. Sie drückte sich mit aller Macht von seiner Brust ab, was er, wie schon einmal, gnadenlos ignorierte. Als er seinen Kuss intensivierte und seine Fangzähne schließlich sanft und plötzlich überhaupt nicht mehr gefährlich an ihrer Lippe kratzten, brach ihre Abwehr wie ein Kartenhaus in sich zusammen .
    „Roy!“ Genes schnelle, schwere Schritte knallten durch den Flur des oberen Stockwerks. Der Gerufene löste sich sofort von Emily und ließ sie benommen zurück, als er auf den Korridor hinaus trat.
    „Was gibt es?“
    „Nachrichten von Benson. Man ist zu Gesprächen bereit.“
    Roy grinste siegessicher. „Ich hab doch gewusst, dass Morris der Schlüssel ist. Trommel die anderen zusammen. Ich nehme an, er will sich persönlich mit uns treffen?“
    Gene nickte und fuhr sich mit einer Hand nervös durch die wuscheligen, dichten Haare.
    „Erst wollte er, dass wir nach London kommen, musste aber schnell einsehen, dass wir so dämlich nun auch wieder nicht sind. Wir haben uns auf ein Treffen in

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