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Der Tag wird kommen

Der Tag wird kommen

Titel: Der Tag wird kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Vogt- stli
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muss toll sein. Ich habe eine ganze Weile nicht mehr darüber nachgedacht, was ich will. Ich habe mich darauf konzentriert zu überleben. Aber jetzt glaube ich, dass sich die Dinge ändern werden. Meine Zeit wird kommen.
Es hört sich vielleicht bescheuert an, aber ich habe das Gefühl, dass die Zukunft Großes für mich bereithält. Vielleicht liegt es an dir. Vielleicht bist du es, die mir dieses Gefühl gibt.
    Ooiiink, quiiiek von Hans Petter

Lieber Hans Petter,
    ich mag dich auch. Und ich bin nicht sauer. Jetzt nicht mehr. Obwohl ich ein bisschen traurig war, als wir zuletzt gechattet haben. Aber das war nicht der Grund, warum ich mich ausgeloggt habe. Die Verbindung wurde von einem Stromausfall unterbrochen, der das ganze Gebäude lahmgelegt hat. Es war fast ein wenig unheimlich. Aber der Rat sagt, das sei eine gründlich geplante Übung gewesen, wegen der Störungen, die von der Sonne verursacht werden.
Ich war eigentlich sicher, dass du mir glaubst. Aber wenn ich so darüber nachdenke und versuche, die Dinge von deinem Standpunkt aus zu sehen, dann verstehe ich schon, wie schwer vorstellbar es sein muss, dass man quer durch die Zeiten mit jemandem kommunizieren kann. Ich weiß nicht mal, ob mir das hier jemand glauben würde.
Auch wenn du sagst, es sei nicht wichtig für dich, mit Sicherheit zu wissen, woher ich komme, möchte ich dir etwas schenken, was dir helfen kann. Ich schicke dir ein paar Fotos von hier mit. Hoffentlich kannst du sie öffnen. Vielleicht ist es leichter für dich, mich als real zu akzeptieren, wenn du siehst, wo ich wohne. Du fragst, ob ich schon immer gewusst habe, was ich mit meinem Leben anfangen will. Das ist ja nicht allein meine Entscheidung. Ich habe immer gewusst, dass ich mein Bestes tun will, um meine Lebensaufgabe zu erfüllen. Und ich hatte schon früh eine ungefähre Vorstellung, was für eine Aufgabe das sein wird. Ich bin, wie ich dir bereits erzählt habe, Technologiestudentin. Ich wurde schon als Fünfjährige in die Technologieklasse gesetzt. Sie sind selten so schnell damit, uns zu klassifizieren, aber in meinem Fall war das sofort klar. Sie hatten wohl eine gewisse Erwartung, wo ich aufgrund des Genmaterials meiner Eltern landen würde. Allerdings ist es nicht immer so, dass sich auch wirklich die Talente herausbilden, die geplant waren. Ausgehend von den Genen und den tatsächlichen Fähigkeiten, erhalten alle Kinder die Ausbildung, die ihnen am besten entspricht, damit sie auf ihrem Gebiet außerordentliche Leistungen erbringen können. So bekommen alle eine sinnvolle und wichtige Rolle in der Gesellschaft. Und wir werden schon trainiert, wenn wir noch ganz klein sind, damit wir unser Potenzial bestmöglich ausschöpfen können. Niemand ist ohne Arbeit. Jeder hat den Job, für den er sich am besten eignet.
Ich habe begriffen, dass es bei euch nicht so ist. Dass viele nicht die Ausbildung erhalten, die ihren Fähigkeiten entspricht. Dass viele keine Arbeit finden. Oder dass sie einen Job machen müssen, der nicht zu ihnen passt.
Aber der Mond hier ist wohl genauso wie bei dir. Ich kann ihn nachts auch von meinem Fenster aus sehen. Er ist schön. Du hast recht, er ist flach und rund zugleich. Während der Kriege wurde er in Ruhe gelassen. Der Rat hat gerade begonnen, Pläne für eine neue Erforschung des Weltraums zu entwickeln. Wir brauchen mehr Wissen über das, was um uns herum ist. Eigentlich sollte man den Mond öfter mal betrachten.
    Deine Fera
    PS: Nein, wir trinken keinen Wein und nehmen auch keine anderen Drogen. Das ist wohl kaum etwas, was dem Körper guttut.
    Aus den Richtlinien des Rates:
    Jeder Bürger soll regelmäßig Blutproben abliefern, damit sichergestellt ist, dass er die korrekte Menge Energie sowie alle notwendigen Nährstoffe zu sich nimmt. Dies dient der Vorbeugung von Krankheiten, der optimalen Wachstums- und Entwicklungsförderung sowie der Vermeidung von Fettleibigkeit oder Unterernährung. Um keine Ressourcen zu verschwenden, erhält jeder Bürger wöchentlich die für ihn passende Menge speziell entwickelter Nahrungsmittel.
    Sie hat mir verziehen. Ich habe nicht geglaubt, dass sie noch mal mit mir redet, aber sie hat mir vergeben und offenbar auch nie vorgehabt, den Kontakt abzubrechen. Ich sitze eine Weile da und genieße meine Erleichterung, bis mir die Bilder einfallen, die sie erwähnt hat.
    Es sind zwei Dateianhänge. Ich klicke den einen an und er öffnet sich ohne Probleme. Ein Foto. Das ist Fera, ich erkenne sie von ihrem

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