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Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
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noch von einem dünnen Battisthemd notdürftig bedeckt, vor ihm stand. Sein Blick ruhte auf ihr, sie konnte jedoch keinerlei Begehren in ihm entdecken. Kurzerhand warf sie sich ihm in die Arme.
    Benny mochte unschuldig sein und sich zu Mädchen nur aus Freundschaft hingezogen fühlen, eines war er ganz sicher nicht: unhöflich. Seine Freundin verlangte nach zärtlicher Zuwendung, also sollte sie sie bekommen. Er ließ den Träger ihres Hemdchens über die Schulter rutschen und begann, ihre Brust zu liebkosen.
    Hermine fühlte die Seligkeit in sich aufsteigen, und als sie plötzlich spürte, wie seine Hand unter ihr Röckchen krabbelte, den Schenkelaufstieg bewältigte und sich langsam, unaufhaltsam ihrer kribbelnden Scham näherte, glaubte sie sich dem Himmel nah. Dann, endlich, fanden seine Fingerspitzen ihre Härchen, spielten damit, streichelten sie und glitten dann tiefer, ein wenig nur.
    Bennys Finger waren geübt und taten, was sie gerne an ihm selbst getan hätten – wäre er nur ein Mädchen gewesen. Hermine frohlockte, gab sich ganz den süßen Gefühlen hin, die ihr Liebling in ihr zu wecken verstand – und wurde grob aus ihren Träumen gerissen.
    „Ach“, seufzte er mit einem Mal, „meine liebste Hermine, wie sehr wünschte ich mir, zwischen den Schenkeln so gebaut zu sein wie du!“
    Hermine fühlte sich, als hätte er ihr kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet, nahm sich aber zusammen und startete einen letzten Rettungsversuch.
    „Wirklich?“, sagte sie in ihrem mädchenhaftesten, naivsten Tonfall. „Du siehst dort anders aus? Wie denn bloß? Ach, bitte, zeig es mir!“
    Also schob Benny sie von sich, stand auf und öffnete seine Hose, griff hinein und holte etwas hervor, das offenbar völlig in seiner Faust verschwinden konnte.
    Ein kleiner, glatter, sehr heller Penis zeigte sich, dem anzusehen war, dass er noch gar nichts erlebt hatte. Vor allem aber lag er völlig schlaff und reglos auf seiner Handfläche, sichtlich unbeeindruckt von der Nähe des sehnenden Fräuleins, das so bereit gewesen war, mit ihm die Freuden der Liebe zu teilen.
    Hermine überwand die letzte Grenze und nahm das Ding in die Hand, fuhr sogar mit ihren Fingerspitzen darauf herum, doch nichts änderte sich, der bleiche, nutzlose Wurm verwandelte sich in nichts, was der Situation und ihren Wünschen angemessen gewesen wäre.
    Halb ohnmächtig vor Scham und Wut wich sie zurück, drehte sich aufstampfend um und schlüpfte rasch wieder in ihr Mieder.
    „Was hast du nur?“, fragte der verhinderte Liebhaber unschuldig, betrachtete kurz sein ungeliebtes Anhängsel und schob es zurück in seinen Stall.
    So also sah Hermines Kummer aus: Sie liebte Benny, sie begehrte ihn und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er diese Wünsche teilte und auch in ihm die Leidenschaft für sie entbrennen würde. Aber der Jüngling war einfach kein Mann, kein richtiger Mann!
    Die Klingel riss das Mädchen aus ihren trüben Gedanken.
    „Der Baron, der Baron“, riefen alle aufgeregt durcheinander. Hermine sagte nichts, sondern saß nur still da und beobachtete ihren Benny, der vor lauter Erwartungen blitzende Augen bekommen hatte.
    Selbstsicher trat Hermann ein, wie es sich für einen Mann von Welt geziemte. Nachdem er allen Anwesenden vorgestellt worden war, bat ihn Frau von Büstenvoll, nach Belieben Platz zu nehmen und sich wie zu Hause zu fühlen. Ob es Zufall war, dass er sich ausgerechnet zwischen Almuth und Benny niederließ?
    Die Kellnersgattin genoss die Situation, denn mit Fug und Recht durfte sie sich als Herrin der Lage fühlen – aller Augen waren auf den Baron und sie gerichtet, und gar mancher Gesichtsausdruck ließ ungläubigen Neid erkennen, dass es ihr vergönnt gewesen sein sollte, ein solches Prachtstück von Mann abbekommen zu haben.
    Benny verwickelte Hermann alsbald in eine angeregte Konversation und zeigte sich als liebenswerter Gesellschafter. Geschickt vermengte er Komplimente an den Baron ins Gespräch; dieser war darüber ein wenig erstaunt, weil solch Gerede von einem Mann an einen anderen gerichtet zu vernehmen gelinde gesagt als ungewöhnlich gelten durfte. Jedoch war in einer solch absonderlichen Gesellschaft sicherlich mit allerlei Seltsamkeiten zu rechnen gewesen – immerhin war dem Baron bewusst, dass er sich in einer ausgesuchten Runde von Damen aus den besten Kreisen befand, die er sich nichtsdestotrotz mit einem Fingerzeig jederzeit hätte zu eigen machen können. Also beschloss er, sich über das

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