Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)
Doch war dies alles nichts gegen den Sturm, den die nackte, schwimmende Vesna in ihm auslöste! Nichts weniger als Wahnsinn kommt als Beschreibung dem nahe, was in ihm vorging. Ein Wahnsinn des Verlangens, ein Wahnsinn des Begehrens, ein alles verzehrendes Feuer hatte ihn ergriffen und ließ ihn nicht mehr los, wie er da an seinem Guckloch klebte und mit ausgedörrter Kehle, trockenen Lippen und brennenden Augen hindurchstarrte.
Wie ihre Brüste sich im Rhythmus ihrer Stöße bewegten, wie ihr Bauch erzitterte, wie ihre Schenkel sich öffneten und schlossen in Intervallen, die Hermann, ohne es zu merken, mit angedeuteten Stößen in den harten Bretterboden mitmachte. Wäre es ihm möglich gewesen, er hätte sich durch die Decke gegraben und wäre aus der Höhe gestürzt, hinein in dieses Bassin der Sinnlichkeit, inmitten achtfacher Verführung wäre er gefallen, hinein in seine Königin, seine Göttin wäre er gestoßen. Sein gierig trinkender Blick nahm nicht alles auf, was er gerne aufgenommen hätte, denn manches lag zu tief unter der Wasseroberfläche und verschwamm zu undeutlichen Umrissen, doch erhitzten diese Andeutungen seine Lüsternheit womöglich noch mehr, als wäre wirklich alles bis ins allerkleinste Detail genauestens zu sehen gewesen.
Deutlich erkannte er, dass seine Auserwählte eine vollendete Orchidee unter lauter schönen Blumen war. Auch alle anderen Fräuleins waren reizend anzusehen, sie waren hübsche schlanke Elfen oder blonde Engel wie Judith, voller Frische und graziler Anmut. Keine aber verband den so belebenden Elan der Jugend mit einer derart voll entwickelten, geradezu übermäßigen Sinnlichkeit wie Vesna, in deren Antlitz sich derselbe, so wahnsinnig aufreizende Kontrast aus Reinheit und Vollkommenheit und zugleich lüsterner Verderbtheit zeigte. Ihr Gesicht war nicht schmal und nicht rundlich, sondern von ideal proportioniertem, ovalem Schnitt. Ihre dunklen, großen Augen wirkten im ersten Moment wie ein tiefer Brunnen der Stille, in den man sich gerne für ewigen Frieden versenken würde, doch glomm in ihnen ein verborgenes, umso mächtigeres Feuer, das zu handhaben und zu zähmen mit Sicherheit einen ganzen Mann verlangte. Ihre Nase trug wieder eher zu dem Eindruck von Unschuld und Unberührtheit bei – sie fügte sich so perfekt in die Harmonie ihres Antlitzes ein, dass man die ihr eigene Schönheit allzu leicht übersehen konnte.
Was, zumal den Blick des Mannes, an Vesna jedoch übermenschlich und magisch anzog, war ihr Mund. Weiche, volle, rot glänzende und in diesem Moment auch noch feuchte Lippen formten einen Bogen, der wie der Eingang zu einem Garten der Lust wirkte, wie eine Pforte, hinter der sich nie gekannte Sehnsüchte erfüllen würden. Der Baron wollte seine Lippen auf Vesnas sündhaft schöne pressen, er wollte mit seiner Zunge zwischen diese schamlose Schwelle stoßen, er stellte sich vor wie sich diese Lippen wölben würden, wie sie sich über sein schmerzhaft angeschwollenes Glied stülpen und ihm namenlose, unsagbare Freuden bereiten würden. Es hätte nicht viel gefehlt, und Hermann hätte seinen Samen in sein Beinkleid verströmt; doch fehlte es dafür an der letzten Stimulation. Es hätte wohl genügt, wenn er die unbewussten Bewegungen seines Beckens, das immer noch im Rhythmus von Vesnas Schwimmstößen gegen den Boden des Dachbodens drückte, um einiges verstärkt hätte. Doch wäre ihm dies als Eingeständnis der Schwäche erschienen, als Blöße, die er sich in Gegenwart seines alten Freundes nicht erlauben wollte.
Die beiden starrten einfach weiterhin auf die Mädchen, denn auch wenn ihre Geilheit kaum noch zu überbieten war, ahnten sie wohl, dass all das, was sie bisher bereits zu sehen bekommen hatten, noch immer nicht der Höhepunkt der unfreiwilligen Darbietung gewesen war, und wollten sich selbstverständlich nicht das Geringste entgehen lassen.
Im Becken zeigte sich mittlerweile deutlich, dass auch die anderen Mädchen und selbst Judith Vesnas Stellung als die Allerschönste unter ihnen neidlos anerkannten. Alle neckten und liebkosten einander so oft es ihnen möglich war, doch keine genoss so viel Aufmerksamkeit wie Hermanns dunkle Göttin. Die Art, wie sie sich bewegte, war auch beim Schwimmen unnachahmlich, und ihre körperliche Reife jener der anderen weit voraus. Was auch immer die anderen überzeugte, sie erkannten sie als ihre Königin der Schönheit an und bezeugten ihr dies durch erwiesene Küsse, offene und heimliche
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