Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
Vom Netzwerk:
drei Schönheiten die Damengarderobe, wo ein allgemeines Herzen, Küssen und Begrüßen eintrat, denn etliche bekannte Gesichter waren bereits anwesend. Noch mehr junge Burschen eilten hier herum, alle natürlich um des ungehinderten Zugriffs willen vollkommen nackt, um den Damen die Wünsche von den Augen abzulesen und für rasche Bedienung zu sorgen.
    Alle Knaben hatte man sorgsam ausgewählt; gesunde, kräftige und sehr hübsche Burschen waren gefunden worden. Sie alle waren voll jugendlicher Geilheit und trugen ihre Lanzen hoch erhoben. Manch eine der Damen ergriff einen der Knabenschwänze im Vorübergehen, streichelte flüchtig darüber oder warf auch nur einen prüfenden Blick darauf; je nach Wohlgefallen ließen sie auch das eine oder andere gut bemessene Trinkgeld dafür springen.
    Die Herrinnen in der Garderobe waren entweder nackt oder am besten Wege dazu. Allenthalben wurde kräftig getuschelt, letzte Hand an Frisuren gelegt, Schmuckstücke um Millimeter an die perfekte Position verschoben – jede wollte natürlich die Königin des Balls werden.
    Lassen wir die Damen aber für den Moment mit ihresgleichen und den hübschen Knaben alleine. Wir möchten die schöne Leserin nämlich bitten, uns noch für einen Moment in die Garderobe der Herren zu folgen.
    Die Stimmung war hier völlig anders. Die Männer verhielten sich ruhig und gemessen und ließen gleichgültige Blicke über die Mädchen gleiten, die ihnen die Mäntel abnahmen und in jeder sonstigen Weise zu Diensten gewesen wären; allein die Herren unterhielten sich über Alltäglichkeiten und widmeten den nackten Dingern kaum ihre Aufmerksamkeit. Gelegentlich fasste einer einem der willfährigen Geschöpfe zwischen die Beine und kraulte ihm ein wenig das Möschen.
    Die Kostümierung der Männer war ebenfalls genauestens festgelegt worden: schwarze Socken und schwarze Lackschuhe waren erlaubt worden sowie nach Wunsch ein ebenfalls schwarz glänzender Zylinder. Ansonsten unterbrach fast nichts die vollständige Nacktheit der Herren; allenfalls baumelte ein Monokel von einem Seidenband, einige hatten sich eine Frackfliege umgebunden.
    Unser guter Bekannter, der Baron Hermann von P., machte ob seiner edlen Gestalt und seiner hervorragenden Ausstattung auch in dieser Runde eine ausgezeichnete Figur. Im Augenblick stand er Seite an Seite mit Jakob und musterte aufmerksam seine Umgebung. Beide hatten ihre Straßenumhänge schon lange abgelegt und präsentierten offenherzig all ihre Vorzüge.
    Namentlich jene von Hermann erregten sogleich die Aufmerksamkeit einer Dienerin.
    „Um den sind die hochwohlgeborenen Damen wirklich zu beneiden“, flüsterte sie einem anderen Mädchen ins Ohr. „Wir Armen müssen mit dem zurechtkommen, was übrig bleibt.“
    „Keine Sorge“, flüsterte die Angesprochene tröstend zurück, für die es nicht der erste Nacktball in ihrem Leben war. „Die Garderobe wird im Laufe des Abends immer wieder gerne aufgesucht, die Herren ruhen sich aus; das ist dann unsere Chance auf ein Stück vom Kuchen.“
    „An Kuchen hatte ich eigentlich nicht gedacht …“, witzelte das erste Mädchen mit einem anzüglichen Blick auf Hermanns Gehänge.
    Zweifellos würden sich die Wünsche der Mädchen erfüllen, denn auch bei der Auswahl der Dienerinnen hatte man höchste Sorgfalt walten lassen und nur ausgesprochen begehrenswerte, wohlgestalte Fräuleins verpflichtet.
    Ein weiteres uns bereits bekanntes Gesicht war in der Menge zu erkennen: Bennys. Auch dieser hübsche Jüngling war bereits gänzlich entkleidet und scharwenzelte mit Vorliebe in der Nähe von Hermann oder anderen ihm bekannten Herren herum.
    Diese hatten alle einen Ständer, und auch Bennys weißes, glattes Glied ragte stolz empor. Hermann hingegen verspürte rein gar nichts beim Anblick des nackten Männerfleisches, sein auch im schlaffen Zustand beeindruckendes Gemächt lag ruhig auf seinem Oberschenkel auf. Es ergab sich solcherart ein klar zu unterscheidendes Bild: Alle Herren, die mit Vorliebe der Päderastie frönten, bekannten sich auf hervorstechende Weise zu dieser ihrer Neigung.
    Herr Analfisti, der stattliche, etwa fünfzigjährige Gastgeber, dem Hermann nun vorgestellt wurde, gehörte ebenfalls zu dieser Gruppe; er mache, so versicherte ihm Jakob, seinem Namen alle Ehre.
    Dann war der Zeitpunkt gekommen; Herr Analfisti bat die Anwesenden in den Ballsaal, denn das Fest sollte beginnen.
    Sie traten in den herrlich geschmückten, prachtvollen Saal, und anerkennendes

Weitere Kostenlose Bücher