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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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konnte er es wagen, etwas zu wissen, was sie erst vor einer Stunde erfahren hatte! Zweiundvierzig Jahre, wie? Ähnlich ärgerte sie, dass Glockmann sich hinter Gefahr gestellt hatte, damit er über den Hut des kleineren Mannes hinweg Grimassen schneiden konnte.
»Unter Umständen bin ich bereit zu handeln«, erklärte die Klinge.
»Handeln womit?«, fragte sie, obschon sie wusste, dass sie es nicht sollte.
Übertrieben gleichgültig zuckte er mit den Schultern. »Vielleicht gegen ein, zwei Hinweise darüber, wie die Wetten beim Trudy-Preis stehen?«
»Besinn dich deiner Manieren, Sir Klinge!« Glockmanns Grinsen verschwand. Er legte die Hand an den Hals von Sir Gefahr und setzte den Daumen drohend unter dem Ohr an.
Gefahr schenkte ihm keine Beachtung. »Tja, wenn Ihr nicht handeln wollt, süße Schwester, müsst Ihr natürlich nicht. Schade. Es sind wirklich wichtige Neuigkeiten. Ganz ehrlich, Trudy.« Er log nicht. »Wie wäre es mit einer kurzen Liste? Die drei ersten Anwärter vielleicht? Ein Drittel meiner Gewinne für einen sicheren Tipp, und Ihr zahlt mir die Hälfte meiner Verluste, wenn Ihr es Euch im letzten Augenblick anders überlegt.«
Nun begriff Trudy, was der Trudy-Preis war. Sie errötete heftig. »Wer gilt denn als am wahrscheinlichsten?«, fragte sie, da sie unwillkürlich neugierig geworden war.
Gefahr grinste anzüglich. Glockmann ließ ihn achselzuckend los.
»Ansel, Hector und Bluthand.«
»Bluthand? Dieser Aufschneider?« Trudy gab einen Laut von sich, der in Eichental streng verboten war. »Ich kann Euch versichern, dass es keiner dieser drei wird.« Weil sie fortging, sonst wäre Ansel auf jeden Fall im Rennen gewesen.
»Sir Silber womöglich?«, fragte Gefahr rasch.
»Dazu erspare ich mir jede Äußerung.«
Er kicherte. »Und wann rechnet Ihr damit, den Preis zu verleihen?«
Glockmann hob hinter Gefahrs Rücken eine geballte Faust und wartete auf Trudys Zeichen, sie herniedersausen zu lassen.
»Bald. Ich habe das Feld der Bewerber auf eine kurze Liste verringert.«
Gefahr rieb sich die Hände. »Danke, danke! Und denkt daran, dass ich ebenfalls zur Verfügung stehe, falls Ihr Können der Jugend vorzieht.«
»Die Neuigkeiten?«, forderte Glockmann ihn auf.
Die Klinge drehte sich zu ihm um und konnte es kaum erwarten, den neuesten Skandal zu verbreiten. »Du weißt, dass selbst eine so heiße Feuersbrunst wie jene im Quamast-Haus keine Knochen vernichten kann. Und du weißt auch, dass dort fünf Menschen gestorben sind – vier Klingen und der Baron? Falsch! Die Männer des Leichenbeschauers haben sechs Schädel ausgegraben. Wer war der sechste, hm?«
Es musste Harald sein, oder? Wer sonst konnte es sein?
»Keine Ahnung«, antwortete Glockmann frostig. »Ich wüsste nicht, wie ein Eindringling sich durch den Ring der Hoffreisassen geschlichen haben könnte. Andererseits konnte ich mir auch nicht vorstellen, wie Harald unbemerkt die Flucht gelang. Wurde er im selben Bereich wie der Baron gefunden?«
»Das weiß ich nicht.«
»Ich vermute, der König wird es Seiner Hoheit mitteilen. Hast du auch irgendwelche neuen Neuigkeiten?«
Gefahr gab vor, die Frage als Beleidigung zu betrachten, und stapfte entrüstet davon, zweifellos erpicht darauf, seinen Einsatz bei den Wetten um den Trudy-Preis zu sichern.
Trudy war der Appetit aufs Mittagessen vergangen. »Aber wenn Harald nicht der Verräter war, wer dann?« Alles, was mit den Krupinesen zu tun hatte, schien nachgerade lachhaft nebelhaft.
Glockmann seufzte. »Ich wünschte, Ihr könntet es mir sagen. Diese Zimmerflucht wurde von innen und von außen bewacht. Damit ein Eindringling hereinfliegen, sich unsichtbar machen oder sich als Fledermaus hätte verkleiden können, wäre gewiss ein solches Maß an Beschwörung erforderlich gewesen, dass Ihr es gespürt hättet, oder?«
»Höchstwahrscheinlich.«
»Dann waren es Haralds Knochen. Er hat das Seil für seine Flucht vorbereitet und hat sich versehentlich getötet, als er die Feuerfliege entfesselte. Das wäre doch möglich, nicht wahr?«
»Ich denke schon.«
»Oder vielleicht hat ihn Sir Ost getötet, aber zu spät. Ich werde Großzauberers Meinung einholen. Ich muss ihn auch andere Dinge für Ringwald fragen. Könnt Ihr mir sagen, wie ich zu ihm finde?«
»Ich bringe Euch hin«, bot Trudy an. »Ich muss mich ohnehin auf die Suche nach einem Damenschneider begeben.«
Manfred tat sich mit seinen wenigen verbliebenen Zähnen mühsam an der Ente gütlich, die aufzuessen Ringwald keine Zeit gehabt hatte.

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