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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Glockmann drehte sich zu ihm um und bedeutete dem Förster, dazubleiben und auf die Kleider aufzupassen. Der alte Mann grinste, nickte und tat mit Gesten kund, dass er sich bei der Gelegenheit auch gleich weiter um das Essen kümmern würde.
Glockmann bot Trudy den Arm an, und gemeinsam gingen sie hinaus. Von Gefahr durfte sie sich so nicht sehen lassen, obwohl sie Sorglos längst verlassen haben würde, wenn sich der Trudy-Preis entschied. Der Sieger würde kein Mitglied der Garde werden. Und die Aussichten standen recht gut, dass er nicht einmal eine Klinge sein würde.
3
    Die offene Straße! Mit einem kräftigen Pferd zwischen den Schenkeln und Schlechte Neuigkeiten am Sattel preschte Sir Ringwald, Befehlshaber der Garde der Großherzogin, eine Landstraße entlang und genoss jeden Augenblick. Es hatte Arger gegeben, und es würde weiteren Ärger geben, jede Menge. Eines Tages würde er sterben, weil jeder sterben musste. In seinem Fall würde es eher früher als später so weit sein, aber an diesem Tag lebte er und war jung, und das Leben fühlte sich zuckersüß an.
    Vor ihm wand der Pfad sich durch die Landschaft des fortschreitenden Spätsommers. Sie hatten sich für diese Straße entschieden, weil auf ihr wenig Verkehr herrschte, doch vor wenigen Minuten war ihre Kavalkade an einem Kesselflicker und einem dürren Knaben vorbeigezogen, der einen Esel führte. Ringwalds Augen hatten so heftig gebrannt wie zweifellos jene des armen Mannes, als ihm der von den Pferden aufgewirbelte Staub in die Augen geriet. Ich bin ‘s Papa! Ich bin jetzt ein Mann, ein Edelmann, und was ich tue, ist wichtig.
    Bislang fand er, dass er seine Sache recht gut machte. Besser, als die meisten von ihm erwartet hatten, vermutete er. Auf jeden Fall besser, als er befürchtet hatte. Natürlich konnte dieser Zustand nicht von Dauer sein. Im Umgang mit dem Schwert war er recht gut, aber ihm fehlte die Strategieausbildung, die Klingen üblicherweise erhielten. Früher oder später würde ihm ein verheerender Fehltritt unterlaufen.
    Der Großherzog ritt zu seiner Linken, obwohl er derzeit lediglich Herr Johann Schale war und sich wieder in Frau Johanna Schale verwandeln würde, sobald sie ihren Führer los waren. Letzterer ritt an Johannas anderer Seite und war Sir Rivers, der erst unlängst aus der Garde entlassen und von Anführer angeworben worden war, um den Grünschnäbeln zu helfen. Er war zweifellos ein fähiger Mann und würde dafür sorgen, dass die krupinesische Gruppe wohlbehalten nach Brimiarde und an Bord eines Schiffs gelangte, aber etwas an Rivers störte. Obwohl er nicht ganz so unerträglich wie Raunzer war, schien er klüger, weshalb die Art, wie er die Menschen zur Weißglut brachte, vorsätzlicher wirkte.
    Hinter ihnen ritten Raunzer und Trudy, die einen überraschend überzeugenden Jungen abgab, dann Manfred, der offenbar ein Fachmann war, was Pferde anging. Ich muss etwas von ihm lernen. Die Nachhut bildete Glockmann, der zwei Packtiere führte. Ich darf nicht vergessen, ihn abzulösen. Ebenso musste er daran denken, Raunzer nicht das alleinige Recht der besten Gesellschaft wahrnehmen zu lassen. Und da bot sich auch schon die Gelegenheit dazu, denn der Pfad verschmälerte sich über ein Kornfeld; es wäre unhöflich gewesen, das Getreide zu zertrampeln, indem man zu dritt nebeneinander ritt.
Ringwald ließ sich zurückfallen. »Bitte übernimm die Packtierzügel von Glockmann, Sir Raunzer«, befahl er mit einschmeichelnder Stimme.
    Raunzer setzte eine finstere Miene auf und verlangsamte das Pferd wortlos, was gleichermaßen eine Erleichterung und eine Überraschung war.
    Ringwald grinste seine neue Gefährtin an. »Das ist besser. Viel besser!«
»Sagt Ihr mir das oder fragt Ihr mich?«, wollte Trudy wissen.
»Ich sage es Euch. Zu fragen würde ich mich nicht trauen.« Das brachte ihm ein Lächeln ein! »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Ihr bei uns seid, Schwester. Ich bin überzeugt davon, dass Ihr uns vergangene Nacht das Leben gerettet habt und es wieder tun werdet. Andernfalls kehre ich zurück und suche Euch als Geist heim!«
»Nennt mich nicht Schwester«, sagte sie. »Und ja, Ihr seid tatsächlich eine willkommene Abwechslung. Was ist bloß mit Raunzer los? Er scheint ständig einen Wespenschwarm im Wams zu haben.«
»Raunzer ist immer die ungehobeltste Kuh im Stall. Er nagt noch immer daran, dass ihn seine älteren Brüder in Eisenburg abgesetzt haben, um das Erbe nicht mit ihm teilen zu

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