Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
antwortete Raunzer selbstgefällig. Irgendwie war er noch unausstehlicher, wenn er Recht hatte, als wenn er sich irrte. »In Krupa.«
»Trauungen finden für gewöhnlich in der Heimat der Braut statt.«
»Aber unmittelbar danach findet eine Thronbesteigung statt, Ihr versteht? Die letzte Herzogin wurde nie auf den Thron geführt, deshalb bestand der Markgraf diesmal darauf, meinten die Händler. Ich glaube, was sie erzählt haben, waren eher Gerüchte, aber wie dem auch sei, die Angelegenheit spielt sich am Vierten im Zehntmond in Krupa ab. Das sind drei Tage von heute an, nicht wahr?«
»Drei Tage«, flüsterte Johanna.
»Mensch!«, stieß Raunzer aus. »Bin schon gespannt, was geschehen wird, wenn Ihr bei der Hochzeit auftaucht.«
Ringwald stöhnte. »Trottel! Soweit käme es nur über unsere Leichen. Ein guter Bericht, aber du hättest es mir gleich sagen müssen, als du gestern Nacht zurückkamst.«
»War zu müde.« Ein hämisches Grinsen.
»Darüber unterhalten wir uns noch.«
Stille. Glockmann schwieg bewusst. Seit sie Chivial verlassen hatten, war er der eigentliche Anführer gewesen, hauptsächlich deshalb, weil Johanna auf ihn hörte. Doch von nun an musste Ringwald die Bürde tragen, ob er wollte oder nicht. Sie drangen ins Schlachtgebiet vor. Ab sofort befanden sie sich im Kriegszustand.
Dennoch wandte Johanna sich an Glockmann. »Habe ich mich geirrt? War es Rubin, der nach dem Unfall nach Fadrenschloss kam, nicht Volpe? Hat Rubin die ganze Zeit versucht, mich zu töten?« Ihre Stimme schwoll an und klang schrill. »Und seinen eigenen Sohn? Ist es so? Weil er ohne Erben für Ladislas’ Mädchen ein besserer Anwärter ist, weil sie ihm einen eigenen Thronfolger schenken kann? War es sein Plan, uns beide in dieser Kutsche und in den Abgrund stürzen zu lassen? Mit zwei weiteren Menschen? Nur um dieses … Kind zu heiraten?«
»Pssst, Liebste! Immerhin warst du vier Jahre mit ihm vermählt. Ist er ein solches Ungeheuer?«
»Nein! Niemals. Ich weiß, dass er seine Fehler hat, aber er ist aufrichtig freundlich und sanftmütig.«
»Außerdem«, sprach Glockmann weiter, »selbst wenn er seine ersten beiden Gemahlinnen ermordet hat, hätte er nicht gewagt, auch dich zu töten. Drei Morde wären einfach zu viel gewesen. Und noch dazu seinen eigenen Sohn? Nein, Volpe ist der Familienmörder. Volpe hatte ein Motiv und die Mittel. Ich glaube immer noch, dass er hinter allem steckt.«
»Und warum verkleidet er sich dann nach wie vor als Rubin?«, wollte Raunzer wissen. »Willst du damit andeuten, dass Volpe die kindliche Braut heiratet?«
»Ich weiß es nicht«, gab Glockmann zurück. »Aber ich habe vor, es herauszufinden. Es hieß, der Markgraf wolle für sein Kind eine Liebesheirat, also würde er wohl kaum einwilligen, sie mit jemandem zu verehelichen, der seine Frauen der Reihe nach umbringt. Wir wissen einige Dinge, die er nicht weiß, was also weiß er, was wir nicht wissen? Und Volpe ist es verboten, den Bund der Ehe zu schließen, solange er unter seinem eigenen Gesicht auftritt. Es wäre sinnvoller, wenn Volpe sich als Rubin ausgäbe und sich selbst die Genehmigung erteilte, wieder zu heiraten, aber das ist nicht, was die Händler berichtet haben.« Andererseits konnte der Markgraf ebenfalls in den Lug und Trug verstrickt sein. Jedenfalls waren die Neuigkeiten ein weiterer Hinweis im fesselndsten Rätsel, das Glockmann je untergekommen war, aber vorerst führte sie in zu viele Richtungen. Er schaute zu Ringwald. »Was tun wir jetzt, Anführer?«
»Vorschläge sind herzlich willkommen.« Ringwald schien zu lernen.
Raunzer gähnte und streckte sich. »Für mich hört es sich so an, als müssten wir von nun an für unser Abendessen kämpfen. Wo liegt denn dieses Brikov?«
»Auf der anderen Seite von dem da.« Manfred deutete nach Osten auf die Felswand, die sich vor dem Himmel erhob.
»Das soll wohl ein Witz sein!«
»Nein, ist es nicht«, meldete Johanna sich zu Wort. »Wir sind im Frühling über den Pass gekommen, richtig, Manfred? Ich schwöre, wir haben gut und gern tausend Schmelzbäche durchquert. Offiziell gibt es dort oben keinen Pass. Auf Karten ist keiner eingezeichnet. Aber es gibt einen Schmugglerpfad, der auf Krupinas Seite von Fürst Janos gehalten wird, auf dieser von einem Banditen namens Sigmund, der zwar für gewöhnlich mit ihm zusammenarbeitet, aber uns ebenso gut die Kehlen durchschneiden könnte, um an unsere Pferde zu gelangen. Manfred kennt den Weg jetzt und kann uns führen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher