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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Richtung schauen, würde man ihn lediglich für jemanden halten, der um Einlass bat. Unglücklicherweise zitterten seine Hände. Dann fand er einen passenden Dietrich …
Schnalz!
Diesmal schrie Radu auf. »Nein! Ich konnte diesen Ort nicht finden. Ich habe ihn anderswo verloren. Aber ich wusste, dass ihn jemand finden und zustellen würde. Dann habe ich erfahren, dass mein Vater gestorben war und bin zu seiner Beerdigung gereist.«
»Du lügst. Du wurdest erkannt.«
Schnalz!
»Erkannt von mir!«, brüllte der Großherzog. »Auf den ersten Blick dachte ich, es wäre Radu, aber ich lag falsch. Es war ein anderer Mann. Ich habe mich geirrt.«
»Und dir habe ich gesagt, du sollst das Maul halten!«, herrschte ihn der große Mann an. »Worauf wartest du, Achim? Mach weiter, bis ich dir befehle aufzuhören.«
Schnalz!
Radu unterdrückte einen Schrei. »Wäre ich denn zurückgekommen, wenn ich etwas Unrechtes getan hätte?«
»Dafür wirst du bezahlen, Samuil!«, gellte der Großherzog.
Also war der große Mann Samuil. Das Schloss war recht einfach. Glockmann brauchte lediglich zwei Einschnitte zu umgehen. Mittlerweile konnte er den Bolzen schon berühren, konnte ihn sogar leicht bewegen, aber der Dietrich war zu kurz, um ihn weit genug zu schieben. Er versuchte es mit einem anderen.
Schnalz!
    Radu brüllte auf. »Bitte! O bitte, hört auf!«
»Herr«, meldete der andere Beobachter sich zu Wort. »Wenn es stimmt, dass der Gefangene ein Ritter ist, hat er nach den Regeln des Ordens Anrecht auf ein Verfahren. Er sollte nicht verhört werden, ohne …«
»Schnauze, Gerlach!«
Schnalz!
»Ich habe Euch alles gesagt!«, gellte Radu.
Schnalz!
Entweder übersah Glockmann etwas, oder der Dietrich war immer noch nicht lang genug. Oder saß der Bolzen zu fest im Auslöser? Wenn er mehr Druck ausübte und den Dietrich abbräche, wäre jede Aussicht dahin, das Tor zu öffnen.
»Mir ist einerlei, ob du uns alles erzählt hast, Bruder Radu«, meinte Samuil. »Du hast noch nicht für mein Auge bezahlt. Mach weiter, Achim! Oder für diese Narben in meinem Gesicht. Wir haben noch eine lange Nacht vor uns.«
Schnalz!
Radu stöhnte.
Klick! Das Tor war offen.
Doch sowohl Samuil als auch Gerlach hatten es gehört. Beide drehten sich um und schauten in seine Richtung. Glockmann wartete, hielt das Haupt im Stil der Brüder geneigt und sein Gesicht in den Schatten.
Gerlach schritt zu ihm herüber. »Wer bist du? Und was willst du?«
Glockmann nannte den erstbesten Namen, der ihm einfiel. »Ritter Harald mit einem Paket für Kantor Samuil.«
Er hielt die eingerollte Ledertasche mit den Dietrichen hoch, jedoch außerhalb der Gitterstäbe. Gerlach griff durch das Tor hindurch danach. Mit der freien Hand ergriff Glockmann sein Handgelenk, zerrte Gerlach nach vorn, presste dessen Arm nach unten auf eine Querstrebe und wuchtete sein gesamtes Gewicht darauf, um ihn zu brechen. Dem darauffolgenden Schrei nach zu urteilen, hatte er es zumindest fast geschafft.
Mit der Schulter stieß er das Tor auf, riss den unglückseligen Gerlach dabei mit, sprang hindurch und zückte Wagemut. Zwei weitere Schwerter zischten aus ihren Scheiden. Drei gegen einen, sechs Augen gegen wenig mehr als eines. Der Vorteil der Überraschung war verbraucht. Samuil bewegte sich auf den Eindringling zu, doch er näherte sich vorsichtig, also hatte Ansel vielleicht Recht damit gehabt, dass Glockmann wie ein Schwertkämpfer aussah.
Achim, der Folterknecht, ging um das ferne Ende des Tisches, statt seinem Vorgesetzten blindlings in den Kampf zu folgen. Er hoffte eindeutig, Glockmann von hinten zu überraschen, was der Denkweise eines Soldaten entsprach. Diese Männer waren ausgebildete Krieger
– keine Klingen zwar, doch zweifellos gut. Sie würden den Spitzel lebendig fassen wollen. Was nicht gleichbedeutend mit unverletzt war. Es würde eine gewagte Angelegenheit werden.
Glockmann preschte vor und trat die Bank vor Samuil um, wodurch er ihn zwang zurückzuspringen. Nein, nur fünf Augen! Eines der beiden von Samuil war milchigweiß, und sein Gesicht war mit weißem Narbengewebe überzogen. Heilzauber vermochte nicht, alles zu heilen, was in besonderem Maße für verbranntes Fleisch zutraf.
Glockmann hob sich den Einäugigen für später auf und rannte zurück um den Tisch, um sich Achim vorzunehmen. Gerlach stand immer noch und versuchte, mit der linken Hand sein Schwert zu ziehen, aber ein flinker Hieb über den Hals im Vorbeilaufen setzte ihn endgültig Schachmatt. Um Gnade

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