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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Hauptstadt und befindet sich etwa in der Mitte. Zolensa ist näher an den Seen im Süden. In den Städten wird überwiegend Fitainisch gesprochen, auf dem Land Bohakisch.
Die Herzöge haben seitjeher den Anspruch erhoben, über die Hügel und Sümpfe ebenso zu herrschen wie über die Ebene, aber für gewöhnlich gaben sie sich mit Versprechen der Gefolgstreue zufrieden, statt Geld bei dem Versuch zu verschwenden, in den abgelegenen Gebieten gewaltsam Steuern einzutreiben. Die Menschen, die in den Sümpfen leben, mögen keine Eindringlinge, und Bergvolk besteht überall aus wackeren Kriegern. Fremde gelangen üblicherweise zu dem Schluss, dass nicht genug übrig ist, das einen Eroberungskrieg rechtfertigen würde. Und dabei ist die Vamky-Bruderschaft noch gar nicht berücksichtigt. Das Vamky-Kloster verteidigt den Pilgerpass an dessen nördlichem Ende, am Scheitel des Dreiecks, wo die Asch aus den Bergen hervorbricht.
Das ist mein Heimatland. Es ist klein – man kann in wenigen Stunden vom Vamky-Kloster nach Zolensa reiten. Es ist unbedeutend und bestrebt, es dabei zu belassen, aber es ist wunderschön. Man züchtet dort Rinder und Pferde. Ausgeführt werden Beschwörer, gute Weine und noch erlesenere Krieger, was immer besser ist, als fremde Krieger ins Land zu holen. Es gehört mir und danach meinem Sohn, nicht meinem Onkel. Ich will es zurück.«
»Wir werden Euch dabei helfen, Hoheit«, meldete Ringwald sich zu Wort.
»Danke.« Anerkennend lächelte der Großherzog. Oder belächelte er bloß einen großspurigen Jungen? Was konnte ein Paar halbausgebildeter Klingen schon zu erreichen hoffen? »Wie viel wisst Ihr über die VamkyBruderschaft?«
»Nichts«, antwortete Raunzer.
Ringwald ergänzte: »Herr, Großmeister hat sie als einen der berühmtesten Geisterbeschwörerorden bezeichnet.«
»Der älteste in Euranien. Die Brüder sind sowohl große Krieger als auch große Beschwörer, und das Kloster selbst gilt als bedeutende Festung. Leider herrscht mein Onkel Volpe über Vamky.«
Da gerade von Beschwörern gesprochen wurde … Knarrend öffnete sich die Tür, und Sonnenlicht warf einen mächtigen Schatten die Stufen herab. Mit dem unverkennbaren Geräusch klatschender Sandalen kam Ritualmeister die Treppe herunter und trug gegen seinen Bauch gedrückt einen Stapel weißer Handtücher. Im Gegensatz zu anderen Meistern war er kein Ritter des Ordens, sondern ein Meister der geheimen Lehren. Der pummelige Leib war in eine bodenlange, graue Robe aus schwerer Wolle gehüllt, wenngleich allein die Geister wussten, wie er diese Kluft mitten im Sommer ertragen konnte. Sein kahler Schädel war von der Sonne krebsrot und wurde von einem Hufeisen grau melierten Haars gesäumt. Das Gesicht war noch rötlicher und glänzender als sonst. Ringwald kannte niemanden, der ständig so frohgemut war wie Ritualmeister, was er bekundete, indem er stets fröhliche Weisen vor sich her summte.
»Badezeit!«, verkündete er kichernd. »Wenn Euer Gnaden gestatten. Aber besser jetzt als im Erstmond, hm? Die Reihenfolge ist sehr wichtig. Beginnt hier …« Er ließ ein Handtuch an einem der Tröge fallen. »Dann geht es hier weiter!« Er ging zu einem anderen Trog hinüber und ließ zwei Handtücher fallen. »Und schließlich … hier!« Damit legte er den Rest des Stapels ab und faltete die weichen, fleischigen Hände. »Notwendig ist nur, dass Ihr in jeden Trog vollständig eintaucht, aber Ihr könnt darin herumplanschen, so lange es Euch beliebt. Den ganzen Tag, wenn Ihr wünscht. Wir versammeln uns in der Halle und gesellen uns kurz vor Mitternacht zu Euch.« Er strahlte übers ganze Gesicht. »Noch Fragen?«
»Schlagt Ihr etwa vor«, erkundigte Großherzog Rubin sich in frostigem Tonfall, »dass ich zusammen mit diesen jungen Männern bade?«
Ausnahmsweise verblasste Ritualmeisters fröhliches Lächeln. Er blinzelte. »Seine Majestät … König Athelgar hatte nie Einwände dagegen, Euer Gnaden.«
»Und seine Mutter?«
»Königin Malinda?«
»Hat er denn noch andere Mütter?«
Zum ersten Mal zeigte Großherzog Rubin großherzoglichen Zorn. Das war sein Vorrecht und höchst willkommen, denn es bewies, dass er Mumm hatte. Die Gründe spielten keine Rolle. Raunzers dümmliches Grinsen bereitete Ringwald wesentlich mehr Kopfzerbrechen. Er schnürte bereits sein Hemd auf, um zu beweisen, dass er Manns genug war, sich ohne Scham vor den anderen auszuziehen. Jeden Augenblick würde er etwas Grauenhaftes sagen oder tun.
»M-Mütter?«, stammelte

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