Der tanzende Tod
aneinander wie Tiere. In einer Sekunde lag ich auf ihr, in der nächsten lag sie auf mir. Keiner von uns zögerte, sondern wir drängten ohne Pause oder Zaudern vorwärts.
Dann lag sie wahrhaftig auf mir, und ihre Hüften stießen gegen mich, als seien sie vom Rest ihres Körpers unabhängig, um mich stoßend in sich aufzunehmen. Dies sorgte für ihren ersten Höhepunkt, und als dieser sie überkam, fiel sie stöhnend nach vorne und grub ihre Zähne hart in meine Kehle, um ihn zu verlängern. Mein Blut wallte hervor und erzeugte bei mir einen Höhepunkt, der heftiger, freudiger und rasender war als in jenen vergangenen Zeiten, als ich einst nur Samen in sie abgegeben hatte. Sie trank aus mir, ihr Mund heiß, verlangend nach allem, und noch mehr nehmend. Keuchend fühlte ich, wie das Leben selbst aus mir herausströmte, aber machte nicht die geringste Anstalt, seinen Fluss aufzuhalten, so gefangen war ich in der Ekstase dieses Aktes. Wenn sie mich austrinken und nur noch eine leere Hülle hinterlassen wollte, dann sei es so; sie konnte mich haben.
Schließlich verlangsamten sich ihre wilden Bewegungen, aber sie fuhr fort zu trinken, indem sie fest an der Ader riss, die sie geöffnet hatte. Es war wunderbar; ich hatte noch niemals etwas Derartiges erlebt. Es war stark und blendend, scharf und glühend. Gehirn und Körper, Geist und Seele, mein gesamtes Sein ergab sich dem Genuss. Wenn dies ewig andauern würde, so hätte ich kein Bedürfnis, in den Himmel zu kommen.
Meine Sicht umwölkte sich. Das Glimmen der Kerzen verschmolz mit den Schatten; der Raum schien mit einem goldenen Nebel erfüllt zu sein. Er lag warm auf meiner Haut, wie Sonnenlicht.
Ich hielt still; das Einzige, was ich tat, war, mit träger Hand über ihren bloßen Rücken zu streicheln. Als mehr und mehr von meinem Blut in ihr verschwand, wurde selbst diese leichte Bewegung mehr und mehr zu einer Anstrengung. Mein Arm wurde schlaff und fiel herunter. Ich konnte ihn nicht mehr heben.
Sie tötet mich, dachte ich. Aber diese innere Offenbarung beunruhigte mich nicht im Mindesten. Ich war bereits gestorben, und nicht im Entferntesten auf eine so wundervolle Weise wie jetzt; ich brauchte vor nichts Angst zu haben.
Ich fiel in eine Art Schlaf, welcher dem ähnelte, der mich an jenem Tage überkommen hatte, als ich nicht auf meiner Erde geschlafen hatte. Doch dieser Zustand, in dem ich mich jetzt befand, barg keine schlechten Träume und war wesentlich sinnlicher. Ich versank völlig in einem See vollkommener Glückseligkeit. Wellen davon umwogten mich bei jedem Schluck, den sie nahm. Ich sank weit unter seine kristallene Oberfläche und machte mir keine Gedanken darüber, ob ich jemals wieder auftauchen würde.
»Jonathan?«
In mir sträubte sich alles dagegen, zu antworten oder irgendwie unterbrochen zu werden, aber als sie meinen Namen ein zweites und dann ein drittes Mal flüsterte, sah ich sie schließlich an.
Ihre Lippen waren durch mein Blut rot gefärbt. Ihre Augen brannten wie lebende Rubine. Sie strich mit einer Hand über mein Gesicht, wobei die Finger in meinen Mund und über meine Zähne streiften. Ein Teil meiner Lethargie verschwand, und obwohl ich durch das, was ich ihr geschenkt hatte, so schwach wie ein Kätzchen war, war ich mit ihrer Hilfe in der Lage, mich langsam hinzusetzen. Noch immer saß sie auf meinen Hüften und legte nun ihre Beine um mich, um uns ineinander zu verschlingen.
»Du bist an der Reihe«, murmelte sie und ließ ihren Kopf zurückfallen.
Ich konnte die geschwollene Ader sehen, die unter dem blassen Samt ihrer Haut wartete. Der Duft, der von ihr ausging, der Geruch nach Blut, drang durch meine Schläfrigkeit. Mein Mund öffnete sich weit. Hunger und Lust verbanden sich miteinander. Unglaublicherweise, da ich gedacht hatte, ich hätte es bereits hinter mir, stieg das Fieber erneut in mir auf und packte mich.
Sie gab einen schrillen Schrei von sich, als ich zum ersten Male in die jungfräuliche Haut ihres Halses biss. Ihr gesamter Körper wölbte sich diesem Biss entgegen, drückte mich an sich, hielt mich, zog mich näher an sich heran, als ich einen großen Schluck von ihrem Blute nahm und begierig das zurückforderte, was sie mir genommen hatte. Mein männliches Glied erwachte zu neuer Kraft. Ihre Hüften bewegten sich vor und zurück, und sie stieß einen Seufzer aus, ihr Atem warm in meinem Ohr.
Ein weiterer Zug – kein winziger Tropfen, welcher sorgsam herausgelockt und langsam genossen wurde, sondern
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