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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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besitzt du die leserlichere Handschrift.«
    »Jonathan, wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich einen Feigling nennen und dich auf der Stelle herausfordern.«
    »Und du würdest niemals Genugtuung erhalten, da ich auf der Stelle freimütig zugeben würde, dass ich so furchtsam wie ein Kaninchen bin.«
    »Und du schämst dich angemessen dafür, wie ich hoffe.«
    »Ich schäme mich furchtbar. Tatsächlich lähmt mich diese Scham sehr, so sehr, dass ich glaube, es wäre mir keinesfalls möglich, die Schreibfeder zu ergreifen, um –«
    Elizabeth griff nach einem weiteren Kissen.
    »Das heißt – schon gut.«
    Sie legte mit einem katzenhaften Lächeln ihr potenzielles Wurfgeschoss zurück. Nun, dies war ein sehr gutes Zeichen.
    Nachdem wir unsere Neckereien beendet hatten und der Frieden wiederhergestellt war, fuhr ich fort: »Es wäre leichter für mich, wenn wir zuerst von ihm hören würden. Gewiss hat er mittlerweile an uns geschrieben.«
    »Ich bin sicher, dass er dies getan hat, doch aufgrund des Krieges wäre es möglich, dass seine Briefe mit Verspätung oder überhaupt nicht ankommen. Diese verdammten Rebellen besitzen ebenfalls Schiffe und Waffen.«
    »Oh, ich bin sicher, er findet einen Weg, dass zumindest ein Teil der Post zu uns gelangt. Er besitzt genügend Freunde an strategisch wichtigen Stellen, die ihm helfen können. Ich denke, er könnte das Haus mittlerweile verkauft haben und sich bereits auf dem Wege hierher befinden.«
    »Ich hoffe es nicht – eine Überfahrt im Winter ...« Sie schauderte, was ihrer sehr realen Besorgnis um die Gefahren Ausdruck verlieh. »Aber abgesehen von alledem musst du selbst etwas in dieser Angelegenheit unternehmen. Oliver und ich werden dir helfen, so gut wir es vermögen, aber schließlich und endlich ist es deine Aufgabe.«
    »Ich weiß. Aber sie ordentlich zu erledigen, erfordert viel Nachdenken, und ich bin mir nicht sicher, dass ich dies bewältigen kann.«
    Sie strengte sich nicht im Mindesten an, ihr Gelächter zu unterdrücken. Ich warf das Kissen zurück, aber verfehlte sie. Es machte eine harmlose Landung auf den Zeitschriften neben ihr.
    »Nun gut«, grollte ich, als sie ihre Selbstbeherrschung wiedererlangt hatte. »Ich werde es heute Nacht ernsthaft in Angriff nehmen, auch wenn jedermann nur Vermutungen anstellen können wird, was ich ihm schreibe.«
    »Ich bin mir sicher, dass die einfache Wahrheit in der chronologischen Reihenfolge der Ereignisse vollkommen ausreicht.«
    »Aber davon gibt es so vertrackt viele, und – Himmel – was wird geschehen, wenn Mutter den Brief zu Gesicht bekommt?« Wir wussten beide, dass es nicht unter Mutters Würde war, die Briefe ihres Mannes zu lesen, wenn sich die Möglichkeit dazu bot.
    Elizabeths Mund verzog sich zu einer wenig schmeichelhaften Grimasse. »Wenn sie entschlossen ist, derart gegen die Regeln zu verstoßen, dann sollte sie darauf vorbereitet sein, die Konsequenzen zu akzeptieren.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung, aber meine Besorgnis gilt der Frage, wie die Konsequenzen für Vater aussehen werden.«
    »Ich nehme an, dass er, sollte das Schlimmste eintreten, einfach Dr. Beldon rufen wird, damit er ihr eine Dosis Laudanum verabreicht; und dann wird Mrs. Hardinbrook ihr die Hand tätscheln und ihr schrill ihr Mitgefühl versichern, wie üblich.«
    »Falls es ihm gelingen sollte, Mutter den Brief vorzuenthalten, hoffe ich, dass Vater ihr nichts von Richard erzählt.« Meine Beschreibung gegenüber Mrs. Howard von Mutters zu erwartender Reaktion war keine Übertreibung. Es wäre für alle Beteiligten weitaus besser, wenn sie niemals von der Existenz des Kindes erführe.
    »Dies wird er wahrscheinlich nicht tun, aber du brauchst ihn ja nur um seine Diskretion zu bitten.«
    »Sei versichert, dass ich äußerst entschlossen bin, dies zu tun. Aber ich bin all dessen überdrüssig; lass uns stattdessen über Richard reden.«
    »Ich habe mich gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis du auf ihn zu sprechen kommst. Ich hätte gedacht, dass es schneller ginge.«
    »Mache dir keine Gedanken, ich werde dich für die Verzögerung entschädigen.
    Wir hatten heute Abend eine wundervolle Zeit.«
    »Oliver und ich bemerkten dies durchaus, als ihr durch den Raum gerast seid. Habt ihr euer Rennen gewonnen?«
    »Oh, Dutzende von ihnen.« Da ich ihre Bemerkung als Aufforderung auffasste, erzählte ich ihr jede Einzelheit unseres Tuns. »Er ist sehr intelligent, weißt du«, schloss ich einige Zeit später, nachdem ich ihr

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