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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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– er war maskiert, also muss es einer von ihnen gewesen sein. Ich dachte nicht daran, ihn anzuhalten oder zu verfolgen, sondern stand nur dumm da wie ein Schaf.« Er runzelte die Stirn und lief erneut rot an, diesmal vor Scham.
    »Gott sei Dank«, sagte ich zu ihm, was ihn dazu veranlasste, mich fragend anzusehen. »Vielleicht waren sie alle bewaffnet. Wenn sie so hinterhältig und unverschämt sind, zu einem Mann in sein Bad zu marschieren und ihn dort zu erschießen, dann denken sie wahrscheinlich nicht zweimal darüber nach, einen anderen niederzuschießen, wenn er versucht, sie an der Flucht zu hindern. Du hast dich richtig verhalten, indem du nichts unternommen hast, und ich bin froh darüber.«
    Dies schien seine Wut auf sich selber zu besänftigen, welche sich aufgrund seines Mangels an Tatkraft in ihm aufgestaut hatte. Er zuckte die Achseln. »Es war nicht einfach irgendein Mann in seinem Bade, verstehst du. Du warst es. Es war ihnen sehr wichtig, zuerst deinen Namen zu erfahren. Warum sollten Fremde versuchen, dich zu ermorden?«
    »Weil sie Freunde meiner Feinde sein könnten?«
    »Ridley und Tyne? Ich weiß, dies war eine dumme Frage. Natürlich müssen sie es sein.«
    »Mir fällt niemand sonst ein, der einen Groll gegen mich hegen könnte, aber dass meine Beeinflussung so schnell wirkungslos geworden sein soll ...«
    Zugegeben, ich besaß nicht allzu viel Erfahrung darin, die Veranlagungen anderer Menschen zu verändern, aber ich konnte nicht ergründen, wie die beiden Männer sich davon so schnell hätten befreien können.
    »Vielleicht hatten ihre Freunde selbst einigen Einfluss auf sie. Nichts macht es leichter, schlechte Angewohnheiten wieder aufzunehmen, als sich wieder in schlechte Gesellschaft zu begeben.«
    Ich nickte, da ich selbst keine bessere Idee hatte.
    »Aber wie konnten diese Kerle wissen, wo du dich befandest? Es hatte uns doch die ganze Bande vor Ridleys Haus verfolgt. Aber andererseits waren dies vielleicht nicht alle von ihnen. Es könnte uns ein einzelner Mann auf einem Pferd bis hierher gefolgt sein, den wir nicht bemerkten.«
    »Dann ist es wohl das Beste, wenn wir uns zu Elizabeth nach Hause begeben, für den Fall –«
    »Großer Gott, ja!« Die Erwähnung ihres Namens und der Hinweis, dass sie in Gefahr sein könne, sorgten dafür, dass er sich so schnell in Bewegung setzte, dass ich ihm beinahe nicht zu folgen vermochte. Jedoch war ich nicht allzu besorgt um Elizabeths Sicherheit; die Männer hatten definitiv mich verfolgt. Meine gegenwärtige Sorge galt der Möglichkeit, dass Oliver unmittelbare Gefahr drohen mochte, weil er sich in meiner Gesellschaft befand.
    Aber ich erfuhr, dass Mandy dafür gesorgt hatte, dass die Straße vor ihrer Tür leer war, abgesehen von ihren eigenen Burschen, einer Furcht einflößend aussehenden Gesellschaft. Sie kümmerten sich darum, dass wir sicher in eine sehr elegante Kutsche einsteigen und uns ohne zusätzlichen Zwischenfall auf den Weg machen konnten.
    »O Himmel, ich glaube, dies ist Mandys eigenes Fahrzeug«, meinte Oliver bewundernd, als er den Besatz aus Samt und Seide im Inneren der Kutsche betrachtete. »Dies gibt einem eine Vorstellung davon, wie viel Profit sie einstreicht. Hast du die Pferde gesehen? Sie sahen wie Rennpferde aus. Wir werden in diesem Wunder sehr bald zu Hause sein, wenn nicht noch früher.«
    Da es bereits recht spät war, waren die Straßen nicht mehr so überfüllt. Auf dem Rücken eines Pferdes wäre ich vielleicht schneller gewesen, aber nicht viel. Gewiss wäre ich früher zu Hause angekommen, wenn ich mit dem Winde geschwebt wäre, aber vorerst war ich viel zu müde, um es zu versuchen. Und es war mir zu kalt. Ich gab etwas von mir, was nach einer Zustimmung klang, und zog meinen Umhang dichter um meinen zitternden Leib. Doch dies schien nicht zu helfen.
    »Es ist außergewöhnlich freundlich von ihr, uns die Kutsche zu leihen, findest du nicht auch?«, fragte er. »Ich muss mir etwas überlegen, um ihr zu danken – abgesehen davon, dass ich sie nach einer schicklichen Pause wieder besuchen und meine Geldbörse voller Guineen bei ihr ausleeren werde. Was meinst du dazu?«
    Er versuchte nur, mich wieder aufzuheitern. Schließlich war dies allein der Grund gewesen, dass wir diesen Ausflug überhaupt unternommen hatten. Es hatte bis zu einem gewissen Zeitpunkt gut funktioniert. Ich zuckte die Schultern, da ich mit meinen klappernden Zähnen nicht sprechen wollte.
    »Nun, nun, es ist kalt, aber nicht so kalt.

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