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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Du hast dich wohl zu sehr an die Hitze gewöhnt, und nun trifft dich die Luft im Freien doppelt so hart, wie sie es sonst täte. Ich habe dir gesagt, dass Baden gefährlich für deine Gesundheit ist – auf mehr Arten, als es scheint. Auch ist dein Haar noch immer nass. Wenn du dir einfach den Kopf rasieren und dir eine Perücke anschaffen würdest wie wir alle, müsstest du dir keine Sorgen darum machen, eine Erkältung zu bekommen.«
    Ich stieß einen hässlichen, keuchenden Laut aus. Dann entwich mir ein weiteres Keuchen; ich würgte und versuchte, es in die eisigen Tiefen meines Magens zurückzudrängen. Verzweifelt sog ich Luft in meine Lungen und versuchte sie anzuhalten, aber in einem Schluckauf kam sie wieder heraus.
    »Nun, nun«, wiederholte Oliver, aber sein Tonfall unterschied sich sehr von dem der gespielten Schelte, den er zuvor verwendet hatte. »Du bist ein tapferer Kerl, und bald wird es dir wieder gut gehen.«
    Ich fühlte mich wie ein Narr und äußerst verlegen, aber ich konnte nichts dagegen tun.
    »Du hast einen schrecklichen Schock erlitten, das ist alles«, sagte er zu mir. »Du musst dir keine Sorgen machen. Du bist ein tapferer Kerl.«
    Der Schluckauf entzog sich meinen zwecklosen Anstrengungen, ihn zu kontrollieren, und verwandelte sich in ein richtiges Schluchzen. Ich krümmte mich nach vorne, nicht in der Lage innezuhalten, und weinte in meine gefalteten Arme. Oliver legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter und ließ sie dort die ganze Zeit liegen, indem er mich gelegentlich besänftigend tätschelte und mir mit leiser Stimme versicherte, dass es mir bald wieder gut gehen werde, sehr gut. Nach einem langen, schweren Anfall kamen die Schluchzer weniger regelmäßig und hörten dann auf. Langsam setzte ich mich mit der Anmut eines alten Mannes auf und lehnte mich auf dem Sitz zurück. Ich fühlte mich vollkommen miserabel.
    »Es tut mir Leid«, murmelte ich. Dies schien kaum eine angemessene Entschuldigung zu sein und war es in Wahrheit auch nicht.
    »Wofür? Dass du schließlich eine Reaktion zeigst?«
    »Es ist so verdammt dumm von mir, mich so gehen zu lassen.« Meine Sicht war so getrübt durch die Tränen, dass ich nicht eine verdammte Sache sehen konnte.
    Ich zog ein Taschentuch hervor und rieb mein Gesicht damit so grob, als wolle ich meine Demütigung fortwischen.
    »Nenne mir den Namen irgendeines Mannes, der angesichts der Umstände gefasster wäre als du, und ich werde ihn als meinen Lieblingsvetter annehmen. Du hast schreckliche Qualen erlitten; warum solltest du nicht aus der Fassung geraten?«
    »Es ist nicht so, als hätte ich nicht schon andere erlebt.«
    »Diese anderen spielen keine so große Rolle wie diejenigen, welche du soeben erlebt hast, und erzähle mir nicht, du könntest dich daran gewöhnen, dass jemand versucht, dich zu ermorden, da dies unmöglich sein dürfte.«
    »Aber ich saß einfach da und ließ es geschehen. Wie konnte ich ihm dies gestatten?«
    »Es ihm gestatten? Höre dir nur einmal zu, du großer Dummkopf. Du tust so, als sei es deine Schuld, dass der Mann das tat, was er tat. Glaubst du dies wirklich?«
    Nach einer Minute war ich in der Lage, ihm zu antworten. »Nein, ich glaube es nicht, aber ich fühle, dass es so ist. Da gibt es einen Unterschied.«
    »Ja, ich verstehe den Unterschied. Dies ist in keiner Weise besser. Erinnerst du dich, wie ich mich in der Nacht von Mutters Begräbnis benahm? Ich war damals in einem hübschen Zustand, nicht wahr?«
    Er hatte nie viel über jene Nacht gesprochen, darüber, dass er sich in einem sehr ähnlichen Zustande befunden hatte wie dem, in welchem ich mich selbst nun wiederfand, und über den Zwischenfall, der sich zwischen uns ereignet hatte, aber nun, bei seiner Erwähnung, erinnerte ich mich wieder lebhaft daran. Ich hatte Oliver von seiner schwächsten Seite gesehen, genauso, wie er nun mich sah.
    »Damals hast du mir Verstand eingebläut«, fuhr er fort. »Werde ich dir den Gefallen zurückgeben müssen?« Er blickte so grimmig drein wie ein Steuereintreiber.
    Ich spürte, wie mir ein weiterer keuchender Schluckauf entwich, aber diesmal war es der Vorbote eines Lachens statt eines Schluchzens. Wie es bei dem Weinen der Fall gewesen war, konnte ich nicht damit aufhören, aber anders als beim Weinen konnte Oliver einstimmen. Als es schließlich verstummte, bemerkte ich, dass ich nicht länger zitterte.
    Dank sei Gott dem Allmächtigen, alles war ruhig und sicher, als wir nach Hause kamen. Elizabeth

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