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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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dem Kerzenleuchter in der Hand ins Schlafzimmer zurück, wobei ich darauf achtete, die Flamme unterhalb des Fensters zu halten. Die Aufgabe, welche vor mir lag, musste gründlich erfüllt werden; diese kleine Lichtquelle wurde benötigt, um sämtliche Schatten zu vertreiben. Es bestand die Gefahr, dass jemand das Licht von der Straße aus sehen konnte, aber ich war willens, sie einzugehen, solange ich nichts übersähe, was von Bedeutung sein könnte.
    Sorgsam darauf bedacht, nicht in den Blutfleck am Eingang zu treten, ging ich in die Hocke, hielt die Kerze dicht daneben und kam zu dem Schluss, dass der Fleck entstanden war, als jemand in die Blutlache neben dem Bette getreten war und dann bis zu dieser Stelle Spuren hinterlassen hatte. Es war nicht weiter schwer, der Spur zu folgen, die er zurückgelassen hatte; also hatte er es vermutlich bemerkt und versucht, sich das Blut vom Schuh zu wischen, indem er seine Sohle an den Bodenbrettern abstreifte.
    Ich sah mir die Blutlache neben dem Bett genauer an und konnte Scharrspuren erkennen, die anzeigten, dass jemand zumindest mit einem Schuh in die Sudelei getreten war. Warum hatte er es für nötig befunden, sich dort aufzuhalten? In meinem Kopf versetzte ich mich an seine Stelle, um die Antwort herauszufinden. Sie kam mir rasch. Ridley musste auf der anderen Seite des Bettes gesessen und demjenigen, der sich ebenfalls in dem Raum befand, den Rücken zugedreht haben. Jener unbekannte Mann hatte sich gewiss über das Bett gelehnt, vielleicht, indem er sich mit einem Bein darauf kniete und den anderen Fuß, um das Gleichgewicht besser zu halten, auf dem Boden verankerte. Er hatte ein Messer in der Hand, dessen Klinge er hart in Ridleys Hals stieß. Nachdem er ihm die Kehle durchgeschnitten hatte, trat er zurück, und der Körper fiel ihm entgegen. Auf diese Weise war er von dem Blut verschont geblieben, welches sich anfänglich aus der Wunde ergossen hatte; dieses hatte stattdessen die Wand getroffen, der Ridley zugewandt war. In der Tat gab es auf der ansonsten einfarbigen Oberfläche einen schrecklichen Spritzfleck, der meine These bestätigte. Jeder, der einmal gesehen hatte, wie ein Schwein an den Hinterbeinen hochgezogen wurde, um geschlachtet zu werden, würde voraussetzen, dass das Blut bei einem Manne auf eine sehr ähnliche Weise herausspritzte, und Vorkehrungen treffen, um dies zu vermeiden.
    Dann hatte der Mörder vielleicht einen Moment neben seinem Opfer gestanden und zugesehen, wie es seinen letzten Kampf ausfocht, sich ans Leben klammerte; und er hatte gewartet, bis alles zu Ende war. Ridleys Hände und Arme waren vollkommen mit dunklem, getrocknetem, geronnenem Blut bedeckt. Er hatte sich mit ihnen in der zwecklosen Bemühung, den Blutstrom zu stoppen, an den Hals gegriffen. Das Letzte, was er gesehen hatte, war wahrscheinlich, wie sein Mörder sich in Richtung der Türöffnung bewegte.
    Ich umrundete das schmale Bett und begann nun widerstrebend mit der Durchsuchung von Ridleys Taschen. Es war unmöglich, eine Berührung mit seinem Blut zu vermeiden. Obgleich mein Appetit sich so vollkommen gewandelt hatte, dass Blut zu meinem einzigen Nahrungsmittel geworden war, empfand ich in diesem Falle die gleiche Art mitleidigen Widerwillens, wie sie jeder beliebige andere Mensch wohl auch verspüren würde. Dieser quälte mich so sehr, dass ich das Zittern meiner Hände kaum kontrollieren konnte; beinahe hätte ich das dünne, gefaltete Blatt Papier, welches tief in einer Tasche seiner Weste versteckt war, übersehen. Überrascht zog ich es vorsichtig heraus und drehte es einmal um.
    Die äußere Oberfläche war feucht, aber es war fest zusammengefaltet, sodass der innere Teil recht gut vor Schaden bewahrt geblieben war. Angesichts der Tatsache, dass in der gesamten Wohnung sonst kein Papier zu finden war, hoffte ich, dass dieses eine Blatt mir einen wichtigen Einblick in den Grund für seinen Tod verleihen würde.
    So war es tatsächlich, aber auf keine Weise, mit der ich je gerechnet hätte.
    Ich nahm das Blatt Papier mit hinüber in den anderen Raum, um es dort auf dem Tisch auszubreiten. Die Flecken hatten einen Teil des Papiers verdorben, bei dem es sich offenkundig um einen Brief handelte. Die obere Hälfte der Seite war nicht mehr zu entziffern, da Tinte und Blut sich vermischt und alles unkenntlich gemacht hatten. Der untere Teil war noch leserlich: ... ein beunruhigender, gefährlicher Bursche. Ich glaube nicht, dass es sich nachteilig für meine

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