Der tausendfältige Gedanke
auf den Weg nach Kûniüri.
Doch es war zu spät.
Celmomas und sein zweites Heer wurden 2146 auf den Feldern von Eleneöt vernichtet. Der Heronspeer konnte nicht zum Einsatz kommen, da der Nicht-Gott sich nicht zum Kampf stellte, und ging verloren. Kûniüri und alle großen, alten Städte an den Ufern des Aumris wurden im Jahr darauf zerstört. Die Nichtmenschen von Injor-Niyas zogen sich nach Ishterebinth zurück. Eämnor wurde im nächsten Jahr verwüstet, doch seine auf anarkanem Boden erbaute Hauptstadt Atrithau entging der Verwüstung. 2149 dann wurden Akksersia und Harmant besiegt, 2150 das Meörische Reich, 2151 Inweära (nur die Stadt Sakarpus blieb verschont), 2153 das Shiradische Reich.
Nur in der Schlacht am Kathol-Pass im Herbst 2151, in der vor allem überlebende Meöri und die Nichtmenschen von Cil-Aujas kämpften, konnten die Menschen in jenen dunklen Jahren einen Sieg davontragen, der freilich dadurch zunichte gemacht wurde, dass die Meöri sich gegen ihre Verbündeten wandten und im Frühjahr darauf die alte Anlage der Nichtmenschen plünderten. Seither existiert die Legende, die Galeoth – Nachfahren jener Meöri -Flüchtlinge – seien für alle Zeit mit Treulosigkeit und Aufsässigkeit geschlagen.
Obwohl Anaxophus V, der König von Kyraneas, 2154 in der Schlacht bei Mehsarunath besiegt wurde, konnte er den Kern seines Heers retten, floh nach Süden und überließ Mehtsonc und Sumna den Scylvendi. Der Stoßzahn wurde ins alte Invishi in Nilnamesh gebracht. So dürftig die historische Überlieferung auch ist: Die Mandati bestehen darauf, der König habe Seswatha gegenüber damals eingeräumt, seine Ritter hätten den Heronspeer acht Jahre zuvor von den Feldern von Eleneöt gerettet.
Kaum etwas hat wohl einen ähnlich erbitterten Streit unter den Gelehrten bewirkt, die sich im Gebiet der Drei Meere mit der Apokalypse befassen. Einige Historiker – darunter auch der große Casidas – haben das, was Anaxophus V zu Seswatha über den Heronspeer gesagt haben soll, als Geschichtsfälschung ungeheuerlichster Art bezeichnet. Warum hätte der König die einzige Waffe verbergen sollen, mit der sich der Nicht-Gott besiegen ließ, während der Großteil der Welt zugrunde ging? Andere hingegen (darunter viele Mandati) argumentieren genau umgekehrt. Sie räumen ein, Anaxophus’ Beweggrund – nämlich, einzig Kyraneas vor dem Untergang zu bewahren – sei zwar recht seltsam, weisen aber darauf hin, der Heronspeer wäre sicher in den schlimmen Niederlagen, die der Schlacht auf den Feldern von Eleneöt folgten, verloren gegangen, wenn Anaxophus ihn nicht verborgen hätte. Erhaltenen Quellen zufolge stellte der Nicht-Gott sich in jener Zeit kein einziges Mal zum Kampf. Erst die zermürbenden Kriege der nächsten Jahre zwangen ihn, in der Schlacht von Mengedda persönlich einzuschreiten.
Wie auch immer: Der Nicht-Gott – oder Tsuramah, wie er in Kyraneas hieß – wurde 2155 von Anaxophus V. vernichtet. Kaum waren die Sranc, Bashrag und Wracu nicht mehr seinem furchtbaren Willen unterworfen, zerstreuten sie sich in alle Winde. Die Apokalypse war vorbei, und die Menschen machten sich daran, in einer zerstörten Welt möglichst viel von dem zurückzuerlangen, was sie verloren hatten.
Araxes-Berge – ein Gebirgszug, der die Ostgrenze von Ce Tydonn und Çonriya bildet.
Arithmeas – der Augur von Ikurei Xerius III.
Arweal (4077-4111) – ein Nascenti und früherer Lehnsmann von Graf Werijen; in Caraskand an einer Seuche gestorben.
Asgilioch – »das Tor von Asga« (kyranisch, vom kemkarischen Gelock); eine große Festung der Nansur, deren Geschichte bis ins Frühe Altertum zurückreicht und die die sogenannten Pforten von Southron in den Unaras-Bergen bewacht. Womöglich weist kein anderes Bollwerk im Gebiet der Drei Meere eine so bewegte Vergangenheit auf (zumal die Festung in jüngerer Zeit drei Invasionen der Fanim aufgehalten hat). Im Lauf der Jahre haben die Nansur der berühmten Festung viele schmückende Namen gegeben, unter anderem Hub ara, »Wellenbrecher«.
Aspektkaiser – der Titel, den Triamis der Große im 23. Jahr seiner Regentschaft angenommen hat, als der Tempelvorsteher Ekyannus III. den sogenannten Kaiserkult einführte. Seine Nachfolger haben den Titel beibehalten.
Athjeäri, Coithus (*4089) – der aus Galeoth stammende Graf von Gaenri und Neffe von Coithus Saubon.
Atkondo-Atyoki – die Sprachfamilie der Satyothi-Nomaden der Atkondras-Berge und der umliegenden
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