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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Aber ich will auch nicht, daß jemand die Menschen absichtlich in Panik versetzt. Alle werden auch so schon verängstigt genug sein.
    Außerdem seid Ihr Soldaten. Dies ist nicht weniger eine Schlacht als die Abwehr des Angriffs irgendeines anderen Feindes auf unser Volk. Dies ist Teil Eurer Aufgabe.
    Einige der Männer werden in der Stadt zurückbleiben und helfen müssen. Möglicherweise brauchen wir bewaffnete Männer, um einen Aufruhr zu unterdrücken. Sollte es wie während des roten Mondes zu Tumulten kommen, möchte ich, daß diese augenblicklich beigelegt werden. Geht dabei vor, wie es die Lage erfordert, doch nicht härter. Vergeßt nicht, die Menschen in dieser Stadt sind Teil unseres Volkes – wir sind ihre Beschützer, nicht ihre Bewacher.
    Weiterhin werden wir Männer brauchen, die beim Ausheben von Gräbern helfen. Ich glaube nicht, daß wir all die Toten verbrennen können, wenn die Seuche erst unter der Bevölkerung wütet.«
    »Wie viele Opfer können Eurer Meinung nach den Tod finden, Lord Rahl?« wollte einer der Offiziere wissen.
    »Tausende«, antwortete Drefan. »Zehntausende.« Er musterte sie alle eindringlich aus seinen blauen Augen. »Wenn es richtig schlimm wird, auch mehr. Ich habe gelesen, daß eine Pestepidemie innerhalb von drei Monaten fast jeden dritten Bewohner einer Stadt von nahezu einer halben Million Menschen das Leben kostete.«
    Ein Offizier hinten pfiff leise.
    »Noch etwas«, sagte Richard. »Einige Menschen werden in Panik ausbrechen. Sie werden aus Aydindril fliehen wollen, um sich vor der Gefahr in Sicherheit zu bringen. Die meisten dagegen werden bleiben wollen, nicht nur, weil sie kein anderes Zuhause kennen, sondern weil ihr ganzes Leben hier verwurzelt ist.
    Wir dürfen nicht zulassen, daß Menschen aus Aydindril fliehen und die Seuche in andere Orte in den Midlands oder gar nach D’Hara verschleppen. Sie muß auf diese Stadt beschränkt werden. Wenn die Menschen in die umliegenden Berge fliehen oder sich von ihren Nachbarn fernhalten wollen, die sich angesteckt haben, dann müssen wir Verständnis für ihre Ängste aufbringen.
    Sie sollen die Erlaubnis erhalten, hinaus aufs Land zu fliehen, wenn sie wollen, aber sie müssen in der Gegend bleiben. Unsere Soldaten sollen die Stadt und das umliegende Land mit einem Ring umgeben und sämtliche Wege von und nach Aydindril kontrollieren. Alle müssen innerhalb dieses Ringes bleiben.
    Jeder, der flieht, könnte sich, ohne es zu wissen, mit der Seuche angesteckt haben und dadurch die Menschen an anderen Orten in Lebensgefahr bringen. Um dies zu verhindern, soll als letzter Ausweg auch Gewalt angewendet werden. Bitte bedenkt, daß diese Menschen nicht in böser Absicht handeln, sondern lediglich Angst um ihr Leben und das ihrer Familien haben.
    Wer aus der Stadt flieht, um die Seuche abzuwarten, wird bald keine Lebensmittel mehr haben und dem Hunger erliegen. Erinnert die Menschen daran, Vorräte mitzunehmen, da sie auf dem Land wahrscheinlich nichts zu essen finden werden. Sie werden nicht weniger tot sein, wenn sie Hungers sterben und nicht an der Pest. Erinnert sie daran. Plünderungen von Bauernhöfen werden nicht geduldet. Einen gesetzlosen Zustand werden wir nicht zulassen.
    Ich denke, das ist ungefähr alles, was ich zu sagen habe. Noch Fragen?«
    »Werdet Ihr heute abend aufbrechen, meine Königin, oder am Morgen?« fragte General Baldwin. »Und wo werdet Ihr unterkommen?«
    »Richard und ich werden Aydindril nicht verlassen«, antwortete Kahlan.
    »Was? Aber Ihr müßt fort«, drängte General Baldwin beharrlich. »Bitte, Ihr müßt beide fort von hier. Wir brauchen Euch als unsere Führer.«
    »Wir haben erst erfahren, womit wir es zu tun hatten, als es schon zu spät war«, erwiderte Kahlan. »Möglicherweise sind wir bereits mit der Seuche in Berührung gekommen.«
    »Wir halten das nicht für wahrscheinlich«, versuchte Richard ihre Ängste zu beschwichtigen. »Ich muß jedoch hierbleiben und herausfinden, ob es eine Magie gibt, die diese Seuche unterbinden kann. Ich werde zur Burg der Zauberer hinaufsteigen. Oben in den Bergen nützen wir keinem, und mir entgeht womöglich eine Gelegenheit, eine Lösung zu finden. Wir werden hierbleiben.
    Drefan ist Hohepriester der Heiler der Raug’Moss aus D’Hara. Die Mutter Konfessor und ich könnten sich nicht in besseren Händen befinden. Er und Nadine werden ebenfalls hierbleiben und erforschen, wie man den Menschen ihre Lage erleichtern kann.«
    Während die Männer

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