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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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einem Wurstfinger auf einen seiner Soldaten ein. »Du! Hauptsturmführer! Hol mir Anistase! Auf der Stelle!«
    Das Laboratorium um den Nazigeneral war eine Mischung aus Glas und Chrom. Cray-YMP-Supercomputer reihten sich an den Wänden, Vakuumkammern standen auf Labortischen. Labortechniker in weißen Mänteln eilten umher und Soldaten mit Pistolen rannten durch die gläserne Haupttür hinaus, die zum Heliport am Heck des Schiffs führte.
    Aber Renée hatte nur Augen für den Gegenstand in Odilo Ehrhardts linker Hand.
    Er war in ein ausgefranstes, purpurfarbenes Tuch geschlagen.
    Das Götzenbild.
    In diesem Augenblick eilte Hei nr ich Anistase vom Heliportdeck herein und stellte sich in Habtachtposition vor Ehrhardt.
    »Sie haben nach mir geschickt.«
    »Was ist da los?«, fragte Ehrhardt.
    »Sie sind überall, Oberstgruppenführer. Es müssen Dutzende sein, vielleicht mehr. Sie haben sich offenbar getrennt, nehmen verschiedene Teile der Flotte unter Beschuss und verursachen beträchtlichen Schaden.«
    »Dann verschwinden wir«, meinte Ehrhardt, reichte Anistase das Götzenbild und führte ihn zum Heliportdeck. »Rasch. Wir nehmen das Götzenbild im Helikopter mit und bringen es zur Mine. Sind die Regierungsoberhäupter unseren Forderungen nicht nachgekommen, wenn wir das Thyrium in die Supernova einbringen, werden wir sie zünden.«

    Aus dem Ruderhaus seines gerade zurückeroberten Pibbers überblickte Race das wässrige Schlachtfeld ringsherum.
    Was von der Flotte übrig war, jagte noch immer den Fluss entlang, aber sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst.
    Drei Pibbers waren noch auf dem Wasser, doch einen steuerte Race. Einer der Helikopterträger war übrig, dazu drei von den ursprünglich fünf Rigid Raiders – und einen hatte Schröder übernommen.
    Van Lewens Skarabäus raste vor der Flotte her. Und dann war da der letzte Mosquito-Hubschrauber, der seine Wut noch immer aus der Luft ausließ.
    Etwa vierzig Meter hinter sich sah Race, wie Doogie die Goose aus dem Kielwasser des Helikopterträgers herausdrehte. Er suchte nach einer freien Wasserstrecke, von wo aus er abheben konnte.
    Race fuhr herum und schaute nach vorn.
    Etwa dreißig Meter links vor seinem Pibber sah er das gewaltige Kommandoschiff der Nazis über den Fluss rasen.
    In dem Augenblick jedoch, da er hinüberschaute, erblickte er plötzlich zwei Männer, die auf das Achterdeck hinausstürmten und zu dem weißen Bell-Jet-Ranger-Helikopter auf dem Heck rannten.
    Einen davon erkannte er sofort – Anistase.
    Der andere Mann war beträchtlich älter als Anistase und fett. Er hatte einen dicken, muskulösen Hals und einen halb kahlen Kopf. Race wusste nicht, wer das war, vermutete jedoch, dass er der Mann war, von dem Schröder gesprochen hatte – der Befehlshaber des Sturmtrupps. Otto Ehrhardt oder etwas in dieser Preisklasse.
    Anistase und Ehrhardt sprangen in das Heck des Bell Jet Rangers und sogleich drehten sich die Rotorblätter des Hubschraubers.
    Da traf Race die Erkenntnis.
    Sie brachten das Götzenbild weg.

    In diesem Moment sah Race aus dem Augenwinkel eine Bewegung – eine kleine, schattenhafte Gestalt eilte die Passage an der Steuerbordseite des Kommandoschiffs hinab.
    Er bekam große Augen.
    Renée!
    Sie rannte zum Heck, das M-16 quer über der Brust.
    Offenbar wollte sie das Götzenbild holen.
    Allein!
    Voller Bewunderung sah Race Renée um die Ecke biegen und mit ihrem M-16 auf den Hubschrauber der Nazis feuern.
    Einige Nazisoldaten wurden getroffen und fielen, die anderen drehten sich jedoch um und schossen mit AK-47-Gewehren zurück.
    Angesichts des feindlichen Feuers wich Renée zurück, während die Nazis vom Helikopterdeck aus die Verfolgung aufnahmen.
    Race konnte nur voller Entsetzen zuschauen, als sie stolpernd rückwärts die Passage auf der Steuerbordseite des Kommandoschiffs entlang zum Bug lief.
    Dabei feuerte sie wild und entschlossen mit dem M-16, wodurch sie die Nazis am Heckende der Passage festhielt, bis sie sich schließlich am Bugende hinhocken konnte. Von dort aus hielt sie ihre Angreifer am anderen Ende in Schach.
    In diesem Augenblick sah Race den Mann.
    Ein Nazisoldat näherte sich Renée über das breite Dach des Kommandoschiffs!
    Der Mann hielt sein Gewehr erhoben und bewegte sich langsam und zielstrebig weiter. Außerhalb von Renées Blickfeld schlich er sich an sie heran.
    Sie konnte nicht wissen, dass er sich ihr auf dem Dach näherte.
    » Verdammt!«, sagte Race und blickte sich fieberhaft um. Wie

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