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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Überwachungsteams.«
    Krank? Das glaubte Jessica nicht. Da war irgendwas im Busch. Sie beschloss, sofort noch einmal bei Byrne anzurufen, sobald sie aufgelegt hatte.
    »Wo bist du?«
    Maria sagte es ihr.
    »Ich bin in zwanzig Minuten da.«
*
    Als Erstes sollten sie die St. Barnabas Church in Nord-Philadelphia überwachen, die ebenfalls geschlossen war. Das Gebäude bestand aus einem lang gestreckten Kirchenschiff mit hohen Bogenfenstern auf beiden Seiten. Es war eine kleinere Version der historischen St. Augustine Church, die Nicholas Fagan entworfen hatte.
    Jessica und Maria parkten in der Vierten Straße und überprüften schnell das Grundstück sowie die Türen und Fenster des Gebäudes. Die Türen waren verschlossen, die Fenster unbeschädigt. Als sie zum Wagen zurückkehrten und einstiegen, war es dunkel geworden.
*
    Die Versuchung, während einer polizeilichen Überwachung literweise Kaffee zu trinken, war groß, vor allem nachts, aber das bedeutete, dass eine Toilette in der Nähe sein musste. Für Männer war die Sache weitaus einfacher. Vorerst begnügten Jessica und Maria sich mit Schokoriegeln und stellten sich darauf ein, viel Zeit mit ihren kleinen Ferngläsern zu verbringen.
    Josh Bontrager, Dre Curtis und Bobby Tate sowie ein Dutzend anderer Detectives aus der Fahndungsabteilung und dem Dezernat für Sonderermittlungen hielten sich in einem Umkreis von sieben Häuserblocks auf. Sämtliche Streifenwagen in der ganzen Stadt waren angewiesen, die Kontrolle in und rings um geschlossene Kirchen zu verstärken.
*
    »Ihr arbeitet schon lange zusammen«, sagte Maria. »Du und Kevin.«
    Mordermittlungen wurden stets einem einzigen Detective übertragen, und es war nicht vorgeschrieben, mit einem bestimmten Partner zusammenzuarbeiten oder überhaupt mit einem Partner. Jessica kannte ein halbes Dutzend Detectives, die so eigenbrötlerisch waren, dass sie in den meisten Fällen allein ermittelten. Dennoch arbeiteten die meisten Detectives stets mit demselben Partner zusammen.
    »Ja«, sagte Jessica. »Byrne und ich sind seit fast sieben Jahren ein Team.«
    Sie konnte kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen war. Ihr erster Fall war der Rosenkranzmörder gewesen. Jetzt ermittelte sie wieder in einem Fall, der mit der katholischen Kirche und ihren Glaubenssätzen in Verbindung stand.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier lande«, sagte Maria.
    »Du meinst, in der Mordkommission?«
    »Ja. Das Leben steckt voller Überraschungen, nicht wahr?«
    Jessica dachte an ihre ersten entsetzlichen Tage in der Mordkommission zurück. Wäre Byrne nicht gewesen, hätte sie vermutlich keine sechs Wochen durchgehalten. »Ja«, sagte sie. »Da hast du recht.«
    »Vor drei Monaten habe ich in einem schrecklichen Fall ermittelt. Das Kind auf dem Spielplatz in Point Breeze.«
    Jessica kannte den Fall. Ein neunjähriger Junge war von einer Kugel aus einem vorbeifahrenden Wagen getroffen worden. »Ja, ich erinnere mich. Eine schlimme Sache.«
    »Kann man wohl sagen. Ich musste den Eltern die Nachricht vom Tod ihres Sohnes überbringen. Es war das erste Mal. Ich war vollkommen fertig.«
    Jessica erinnerte sich gut daran, als sie selbst zum ersten Mal den Angehörigen eines Mordopfers die Nachricht überbringen musste. Der Name des Opfers war Tessa Ann Wells. »Du hast das bestimmt gut gemacht.«
    »Ich weiß nicht. Die Mutter ist total durchgedreht. Verständlich, denn sie hatte gerade erst ihr Kind verloren. Aber ich muss immer daran denken, ob es nicht besser hätte laufen können, wenn ich es anders ausgedrückt hätte oder anders an die Sache herangegangen wäre.«
    »So viele Möglichkeiten, es den Leuten zu sagen, gibt es nicht. Du kannst nur versuchen, für sie da zu sein.«
    Maria schaute kurz aus dem Fenster. »Ich war nicht da, als der Typ verhaftet wurde, der den Jungen erschossen hatte. Die Kollegen aus der Fahndungsabteilung haben ihn geschnappt.« Maria spielte mit der Schnur an ihrem Kapuzenshirt. »Ich habe gehört, sie mussten ihre Waffen ziehen. Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgegangen wäre.«
    Jessica überlegte, wie oft sie schon eine Waffe auf einen Menschen gerichtet hatte. Die Fernsehkrimis, die seit über fünfzig Jahren gezeigt wurden, trugen dazu bei, dass die meisten Leute glaubten, es sei einfach, zumindest nicht besonders schwierig. Viele glaubten, ein Polizist könne einen Menschen verwunden oder gar töten, dann ganz normal essen gehen, duschen, ein bisschen fernsehen und sich dann

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