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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Gefängnis in Graterford verlassen würde – und sei es in Begleitung eines Detectives – machte Jessica noch wütender.
    Als die Glocke läutete, kehrte sie in die Gegenwart zurück, tänzelte zur Ringmitte und senkte die linke Schulter. Diese Täuschung lockte Valentine herbei. Sie sah die Gelegenheit, ihrer Gegnerin mit der Führhand einen Schlag zu versetzen, doch Jessica stand perfekt. Sie verlagerte das Gewicht und verpasste Valentine einen kräftigen linken Haken.
    Sie wusste es in dem Moment, als ihre Faust die Gegnerin traf. Es war wie bei Tennisspielern, wenn sie den Ball mit dem Schläger am optimalen Punkt treffen. Sie brauchten nicht einmal hinzuschauen. Sie wussten es auch so.
    So wie Jessica wusste, dass sie voll getroffen hatte.
    Valentine Rhames ging schwer zu Boden.
    Sie war weg vom Fenster.
    »Mein Gott, Jess«, sagte Joe Hand und kam in den Ring. »Das ist doch nur ein Trainingskampf!«
    Jessica stellte sich in die neutrale Ecke. Nach einer Minute hatte Valentines Trainer es geschafft, die junge Frau auf den Hocker zu setzen und ihr den Kopfschutz abzunehmen. Valentine schwitzte und atmete schwer, war ansonsten aber okay.
    Mit federnden Schritten lief Jessica durch den Ring auf ihre besiegte Gegnerin zu, die noch immer benommen war. Sie schaute der jungen Frau in die Augen, schlug die Fäuste zusammen und sagte: »Danke für das Training, Ma’am.«
    Philadelphia, dachte Jessica, als sie die Handschuhe auszog und zu den Duschen ging. Leg dich heute Nacht ja nicht mit mir an!
*
    Sie stand bei Starbucks an der Theke und rührte in ihrem Kaffee, wobei sie intensiv über den Fall nachdachte. Dadurch war sie abgelenkt und achtete nicht auf die Person, die sich neben sie stellte.
    »Die hübschesten Frauen lesen die Daily News .«
    Jessica drehte sich zu der Stimme um. Es war ein junger Mann, Ende zwanzig, gut gekleidet und mit einem sympathischen Gesicht. Er zeigte auf die zusammengefaltete Zeitung, die vor Jessica auf der Theke lag.
    »Nein, die lese ich nicht«, sagte sie. »Ich benutze sie nur, um meine Waffen in den Bus zu schmuggeln. Das geht besser als mit dem Inquirer .«
    Der junge Mann lachte. Er stellte seinen Kaffee auf die Theke, nahm den Deckel ab und warf zwei Stücke Zucker hinein. »Ich habe ein kleines Problem. Wäre es sehr unverschämt, wenn ich Sie bitte, mir in einer Sache einen Rat zu geben?«
    »Sehr unverschämt nicht«, sagte Jessica. »Aber ein bisschen schon.«
    Er lächelte wieder. »Okay. Meine Tochter hat heute Geburtstag. Ich muss ihr ein Geschenk kaufen, und ich habe überhaupt keine Idee.« Er zückte seine Brieftasche und zog ein Foto heraus. Es zeigte ein etwa achtjähriges Mädchen, das vor der Sacred Heart of Jesus School stand.
    »Sie besucht die Sacred Heart School?«, fragte Jessica.
    »Ja. Das ist die Schule, in der …«
    »Moyamensing Avenue. Ich weiß.«
    Der junge Mann betrachtete das Foto noch einen Augenblick und steckte es dann wieder ein. »Jedenfalls, ich muss ihr ein Geschenk kaufen. Hätten Sie eine Idee, was ihr gefallen könnte? Seit der Scheidung wohnt sie bei ihrer Mutter, und ich bin nicht mehr so ganz auf dem Laufenden.«
    Jessica blickte auf die Uhr. »Ich würde ja gerne noch bleiben und mich mit Ihnen unterhalten, aber ich muss in zehn Minuten Ecke Achte und Race Street sein.«
    »Wenn Sie möchten, kann ich Sie fahren.«
    Jessica schaute ihm ins Gesicht. »Jetzt sofort?«
    Er lächelte und zeigte auf einen Wagen, der an einem Parkautomaten ein Stück die Straße hinunter stand. »Kein Problem. Mein Wagen steht da vorne. Wir könnten uns unterwegs unterhalten.«
    Jessica drückte den Deckel auf ihren Kaffeebecher. »Wissen Sie, normalerweise steige ich nicht zu fremden Männern in den Wagen, aber ich glaube, ich nehme Ihr Angebot an.«
    »So fremd sind wir uns gar nicht«, sagte er. »Glauben Sie mir.«
    »Ich muss nur schnell einen Parkschein ziehen. Ich bin gleich wieder da.«
    »Ich warte hier.«
    Jessica zögerte. »Verdammt.«
    »Was ist?«
    »Ich habe ganz vergessen, dass ich mir noch ein Hörnchen kaufen wollte.« Sie wühlte in ihren Hosentaschen. »Könnten Sie mir eins kaufen?«
    Der junge Mann hob eine Hand. »Gerne. Ich spendiere es Ihnen.«
    »Sie sind ein Schatz.«
    Jessica nahm ihren Kaffee und die Daily News . Sie verließ das Starbucks, ging die Straße hinunter und wich den Passanten aus. Als sie den Parkautomaten erreichte, hatte sie das Messer in der Hand.

45.
    Shane Adams stand auf dem Bürgersteig und stemmte die

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