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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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mit Stacheldraht gefesselt waren. Der Draht war mit der Schlinge um seinen Hals verbunden. Wenn der Mann den Kopf senkte, würde der Stacheldraht die Halsschlagader durchtrennen.
    Sie mussten dafür sorgen, dass der Mann wach und ansprechbar blieb.
    »Sir«, begann Jessica. »Mein Name ist Jessica Balzano vom Philadelphia Police Department. Wir holen Sie hier raus. Der Rettungswagen ist unterwegs.«
    Der junge Mann versuchte zu sprechen. »Er …«
    »Was?«, fragte Jessica behutsam. »Von wem sprechen Sie, Sir?«
    Vielleicht wollte der Mann ihnen mitteilen, wer ihm das angetan hatte. Jessica bemerkte, dass der Stacheldraht sich bei jedem mühsamen Atemzug fester um seine Brust und den Unterleib schlang, sodass die rostigen Spitzen sich tiefer ins Fleisch gruben.
    Der Mann antwortete ihr nicht. Stattdessen begann er zu weinen.
    »Sir.« Jessica schob die Waffe ins Holster und streckte die Hände zur Seite aus, um dem Mann zu zeigen, dass sie keine Bedrohung für ihn darstellte. »Haben Sie mich verstanden? Der Rettungswagen ist unterwegs. Gleich wird jemand hier sein, der Sie befreit, der Ihnen hilft. Nur noch ein paar Minuten, Sir. Die Sanitäter werden Ihre Wunden versorgen. Das wird schon wieder, Sir.«
    Der Mann schüttelte heftig den Kopf. Blut spritzte durch den Kellerraum. Jessica und Byrne sprangen entsetzt zurück. Als der Mann sich nicht mehr rührte, sah Jessica, dass die geschliffene Spitze sich in den Hals gebohrt hatte.
    »Nicht bewegen!«, rief Jessica. »Bewegen Sie sich nicht, Sir!«
    Der Kopf des Mannes sank auf die Brust, seine Augen fielen zu. Jessica blickte gehetzt auf die Uhr und horchte angestrengt, ob sie bereits die Sirene des Rettungswagens hören konnte, aber da war nur Stille. Dieser Mann würde vor ihren Augen verbluten, und sie konnte nichts dagegen tun.
    Der Kopf des Mannes sank noch tiefer. Vor seinen Füßen bildete sich eine Blutlache. Zu den beiden Ratten hatten sich weitere gesellt.
    »Byrne? Balzano? Sind Sie da unten?«
    Die Stimme kam vom oberen Ende der Treppe. Noch nie im Leben war Jessica so froh, eine andere menschliche Stimme zu hören. Der Rettungswagen war eingetroffen!
    »Hier unten!«, rief sie. »Beeilung!«
    Der erste Sanitäter kam die Treppe herunter. Er war Anfang dreißig und kräftig gebaut. Auf seinem Namensschild stand E. G ONSALVES .
    Er bog um die Ecke und sah das Opfer.
    »Madre de Dios« , stieß er hervor, bekreuzigte sich und zog Latexhandschuhe aus der Tasche. Als er sie überstreifte, erschien seine Partnerin, eine große, schlanke Frau Mitte dreißig, auf deren Namensschild F. C HRISTIAN stand.
    »Haben Sie etwas dabei, womit Sie den Stacheldraht durchschneiden können?«, fragte Jessica.
    »Nein«, erwiderte Gonsalves. Er nahm sein Handy aus der Tasche und forderte bei der Feuerwehr ein Einsatzfahrzeug an. Jessica fragte sich, ob es rechtzeitig eintreffen würde.
    Gonsalves’ Kollegin rannte die Treppe hinauf. Eine Minute später kehrte sie mit einem tragbaren EKG-Gerät und zwei Feuerwehrleuten zurück. Einer der Feuerwehrmänner hielt einen großen Bolzenschneider in der Hand.
    Jessica und Byrne streiften sich Latexhandschuhe über und stellten sich neben den geschundenen Mann, um zu verhindern, dass er nach vorn oder zur Seite kippte. Binnen Sekunden waren ihre Handschuhe blutverschmiert. Der Feuerwehrmann schnitt den Stacheldraht auf einer Seite durch, dann auf der anderen, und befreite die Handgelenke des Mannes von den Fesseln. Behutsam hoben Jessica und Byrne den Kopf des Opfers an. Obwohl der Druck des Stacheldrahts auf den Hals nicht mehr so stark war, schnitt noch immer eine Spitze an genau der Stelle ins Fleisch, wo sich die Halsschlagader befand. Trotz aller Bemühungen bohrte sich die Spitze binnen Sekunden in die Arterie. Blut spritzte durch den Kellerraum.
    Gonsalves handelte sofort. In diesem Augenblick gab er den Ton an. Vorsichtig entfernte er den Stacheldraht vom Hals des Mannes, ehe sie ihn zu dritt auf ein Spineboard legten. Diese spezielle Trage war für Patienten mit Rücken- und Nackenverletzungen vorgesehen und so konzipiert, dass die Bewegungen beim Transport auf ein Minimum reduziert wurden.
    Der Sanitäter zog eine große Mullkompresse aus der Verpackung und drückte sie auf die Wunde, aus der nun unablässig das Blut spritzte.
    »Machen Sie bitte Platz«, sagte er.
    Jessica und Byrne traten zurück, ebenso die beiden Feuerwehrmänner. Golsalves’ erste Mullkompresse hatte sich nach wenigen Sekunden mit Blut vollgesogen.

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