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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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weil er im Müll eine Weihnachts- und Geburtstagkarte von ihr gefunden hatte.
    Shane setzte sich auf einen Platz in ihrer Nähe und steckte die Ohrhörer ins Ohr, ohne die Musik auf seinem iPod einzuschalten. Es war wichtig, dass er alles mitbekam. Dann schlug er The Good Mother auf und begann in dem Buch zu lesen, das er gerade erst gekauft hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Frau kurz zu ihm herüberschaute, ein paar Sekunden später noch einmal. Es war der Blick, den man jemandem zuwarf, wenn man ihn zu kennen glaubte, aber nicht wusste, woher – Schule, Arbeit, Freizeit, Zufallsbekanntschaft. Seitdem die Leute in Philadelphia Shane aus dem Fernsehen kannten, hatte es anfangen. Es bot ebenso viele Vor- wie Nachteile.
    Heute Abend war Shanes Popularität entschieden von Vorteil.
    »Verzeihung.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und berührte seinen Arm. Er blickte auf ihr Weinglas. Es war fast leer.
    Sehr gut.
    Shane schaute ihr in die Augen. Erregung erfasste ihn. Vermutlich hatten Staatsanwälte dasselbe Gefühl, wenn sie einen Zeugen bei einer Lüge ertappten, oder Speerfischangler, wenn sie das untrügliche Ziehen an der Angel spürten.
    Er nahm die Ohrhörer heraus und lächelte sie an. »Hallo.«
    »Hallo«, erwiderte sie. Sie hieß Danica Evelyn Dooley, war sechsundzwanzig Jahre alt, eins achtzig groß und wog ungefähr sechzig Kilo – mal mehr, mal weniger. Im Augenblick wohl etwas mehr, denn in nur einer Woche hatte sie mehrere Tüten Schokoladenplätzchen weggeworfen, wie Shane ihrem Müll entnommen hatte. Sie arbeitete bei einer Versicherung, fuhr einen Ford Focus und hatte zwei Brüder mit Namen William und Thaddeus. Außerdem mochte sie Crystal Noir. Sie hatte diesen Duft auch heute Abend aufgelegt.
    »Ich kenne Sie irgendwoher«, sagte sie.
    Shane lächelte freundlich. »Oh, das glaube ich nicht. Ich würde mich bestimmt an Sie erinnern.«
    Sie errötete. »Ich heiße Danica. Das ist meine Freundin …«
    Arlene , hätte Shane gerne gesagt, um die Sache zu beschleunigen, doch er schwieg wohlweislich.
    »Arlene«, sagte Danica.
    »Ich heiße Shane.« Er reichte beiden Frauen die Hand, wobei er Danicas Hand ein wenig länger drückte, was niemandem entging. »Ich freue mich, Sie beide kennenzulernen.«
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit.
    Danica zeigte auf Shanes Buch. »Ich fasse es nicht, dass Sie dieses Buch lesen. Ich habe es gerade zu Ende gelesen. Es gehört ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern.«
    Shane steckte die Ohrhörer in die Tasche, um sich ganz dem Gespräch zu widmen. »Ich lese es schon zum dritten Mal«, behauptete er und hielt sein neues Taschenbuch hoch. »Ich hatte mein erstes Exemplar verliehen und nicht zurückbekommen, da musste ich mir ein neues kaufen.« Shane hatte natürlich alle Kritiken zu dem Buch bei amazon.com gelesen, ehe er das Haus verlassen hatte. Und da er über ein beinahe fotografisches Gedächtnis verfügte, erinnerte er sich fast an jedes Wort. Sollte es die Situation erfordern, könnte er sich in einer Diskussion über das Buch mit Danica gut behaupten. »Jedes Mal, wenn ich es lese, entdecke ich etwas Neues.«
    Der Kellner kam an den Tisch. »Was darf ich Ihnen bringen, Sir?«
    Shane schaute sich die Weinliste an, obwohl das gar nicht nötig war. Auch diese Information hatte er in seinem Gedächtnis gespeichert. »Ich nehme ein Glas Barolo.«
    »Na, so was«, sagte Danica. »Barolo ist mein Lieblingswein!«
    »Darf ich den Damen auch noch etwas bringen?«, fragte der Kellner.
    Danica und ihre Freundin wechselten einen Blick, wie Freundinnen es in einer solchen Situation zu tun pflegen, und Arlene verstand die Botschaft. Sie schaute auf die Uhr.
    »Für mich nicht, danke«, sagte sie. »Ich muss gehen.«
    Der Kellner wandte sich Danica zu. Sie tippte mit dem Finger auf den Rand ihres Weinglases. »Ich nehme noch ein Glas.«
    Ausgezeichnet.
    Arlene verabschiedete sich. Shane schüttelte ihr höflich die Hand. Als sie die Bar verlassen hatte, nahm er auf der anderen Seite des Tisches gegenüber von Danica Platz. Sie sah wirklich gut aus. Symmetrisches Gesicht, zarte Gesichtszüge, dezentes Make-up und wenig Schmuck.
    Als der Kellner gegangen war, stießen sie an und tranken einen Schluck. »Jetzt weiß ich, woher ich Sie kenne«, sagte Danica. »Aus den Nachrichten!«
    Shane lächelte. »Kann sein.«
    Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und strich sich über die Wange. Es schien sie ein wenig aufgeregt zu machen, mit jemandem zu sprechen, den

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