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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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gesagt, dass du dich nicht mit mir treffen sollst?«, fragte Byrne. »Ich meine jetzt niemanden vom Sozialdienst oder von den Philly Brothers, sondern jemanden aus der Nachbarschaft.«
    Gabriel antwortete nicht.
    »Hör zu. Wenn dir jemand gesagt hat, dass du dich nicht mit mir treffen sollst, oder wenn jemand dich bedroht hat, musst du es mir sagen. Wir finden schon eine Lösung.«
    Byrne erinnerte sich an die beiden Schlägertypen an der Ecke, als er Gabriel das erste Mal nach Hause gebracht hatte. Er dachte an Gabriels Bruder Terrell und die Informationen in der Polizeiakte über Terrells Selbstmord. An den Namen in der Akte. DeRon Wilson. Jetzt wurde ihm alles klar.
    »Jemand hat dir gesagt, dass du dich von mir fernhalten sollst, nicht wahr?«
    Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte Gabriel leise: »Ja.«
    Byrne umklammerte das Lenkrad. Am Liebsten hätte er es herausgerissen. »Bedroht dich jemand?«
    »Nein … ich weiß nicht. Eigentlich nicht.«
    »Okay, okay«, sagte Byrne. »Pass auf. Ich möchte nicht, dass du seinen Namen sagst. Ich sage seinen Namen, und du sagst nur, ob ich recht habe. In Ordnung?«
    Keine Antwort.
    »Ist es dieser DeRon Wilson? Hat Wilson gesagt, du sollst dich von mir fern halten?«
    Schweigen.
    Jetzt hatte Byrne seine Antwort.

23.
    Byrne parkte an der Ecke Dritte Straße und Westmoreland. Nach den Informationen eines befreundeten Detectives aus dem Polizeibezirk Nord hatte DeRon Wilson drei Wohnungen, und in dieser hier hielt er sich heute Abend angeblich auf.
    Ehe Byrne ausstieg, warf er einen Blick auf den Ausdruck auf dem Beifahrersitz. Er war noch im Büro gewesen und hatte Wilson überprüft. Die Polizei interessierte sich nicht nur wegen der Schießerei für ihn, bei der Terrell Hightower schwer verletzt worden war; Wilson war obendrein zweimal wegen Drogenbesitzes und -handels und fünfmal wegen Körperverletzung angeklagt worden. Hinzu kamen Anklagen wegen Vagabundierens in Verbindung mit Erregung öffentlichen Ärgernisses, wegen Ladendiebstahls und wegen Besitzes und Weitergabe von Falschgeld. Und das waren nur die Straftaten, die auf der ersten Seite standen. Wilson schien ein echtes Seelchen zu sein.
    Byrne betrat das Gebäude und stieg die Hintertreppe hinauf. Die Wände waren mit Graffiti übersät, und auf den Treppenabsätzen stapelten sich kniehoch Müll und Plastiktüten. Der Gestank war unerträglich.
    Er stieß die Tür zum ersten Stock auf. Auf der Hälfte der Türrahmen sah er Spuren von Brechstangen – zersplittertes Holz, das auf einen Einbruch hindeutete. Vor mehreren Wohnungen hingen Vorhängeschlösser.
    Eine Vielzahl unterschiedlichster Geräusche hallte durch das Treppenhaus: Hip-Hop, Gameshows, Radiowerbung, streitende Stimmen, Hundegebell.
    DeRon Wilsons Wohnung war die letzte auf der rechten Seite. Byrne öffnete das Fenster am Ende des Flurs und schaute nach, ob dort eine Feuerleiter angebracht war. Es gab eine, also ließ Byrne das Fenster auf. Falls Wilson es vorzog, die Flucht zu ergreifen, brauchte Byrne das Fenster nicht einzuschlagen, um ihm folgen zu können.
    Byrne ging zur Tür und klopfte an. Er hörte, dass der Fernseher leiser gestellt wurde. Dann näherten sich Schritte der Tür. Der Spion wurde dunkel, gleich darauf wieder hell. Sonst geschah nichts.
    Byrne klopfte noch einmal und sagte laut und deutlich: »Philadelphia Police Department.«
    Wieder keine Reaktion.
    Er wollte gerade ein drittes Mal klopfen, als die Tür aufgeschlossen wurde. Ein hellhäutiges, hübsches Mädchen öffnete. Es war nicht älter als siebzehn Jahre und trug einen kurzen, seidenen Kimono.
    »Ich suche DeRon Wilson«, sagte Byrne und zeigte seinen Dienstausweis.
    »Kenn ich nicht.«
    Wilsons Freundin wollte die Tür schließen, doch Byrne hatte bereits einen Fuß dazwischen. »Hören Sie, Miss, es ist sehr wichtig, dass ich mit ihm spreche.«
    »Ich hab doch gesagt, ich kenn keinen Wilson.«
    Wieder versuchte sie, die Tür zu schließen. Diesmal stieß Byrne mit der Schulter dagegen. Er hörte, wie auf dem Flur hinter ihm Türen geöffnet wurden, achtete aber nicht weiter darauf, sondern schaute in die Wohnung. Die Wände wurden von Vinyltapeten mit Holzmaserung geziert. Ein Plasmafernseher stand an der hinteren Wand. Ein altes Musikvideo wurde gezeigt. Der Fußboden war mit dem kunterbunten Spielzeug eines Kleinkindes übersät.
    Ehe das Mädchen etwas sagen konnte, kam ein Mann aus einem der Zimmer.
    »Ist okay, Baby«, sagte er.
    DeRon Wilson betrat das

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