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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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springt.
    Viel mehr Raum wird der Tatsache gegeben, dass Rivers vor drei Jahren bei einer Stadtverordnetenversammlung eingeschlafen ist, nachdem er wegen einer Nebenhöhlenentzündung Medikamente genommen hatte. Ein riesiges Farbfoto dieses peinlichen Vorfalls – der achtunddreißig Monate her ist – ziert die Titelseite.
    Viel Aufhebens wird auch darum gemacht, dass Rivers in den vergangenen fünf Jahren sechs Verkehrswidrigkeiten begangen hat und sein Bruder, ein Restaurantbesitzer, wegen Steuerhinterziehung im Staatsgefängnis einsitzt.
    Mit anderen Worten, der Bericht ist ein erneuter Verriss von Cornelius Lawrence über ein prominentes Mitglied der schwarzen Community.
    Um es ganz klar zu sagen, ich verachte Cornelius Lawrence. Und Cornelius kann mich genauso wenig leiden.
    Ich schlage die Zeitung wieder zu und will nichts mehr sehen, meine Polizeiberichte vom Tag zuvor inbegriffen.
    Mit einem Milchkarton und Müsli in einem verschweißten Behälter kommt Yolanda zurück in den Raum geschwebt. Sie stellt die Sachen auf meinem Tablett ab und huscht zur Tür.
    »Na, Sie sind ja freundlich!« Verdammt, damit hatte ich nicht herausplatzen wollen. Muss an dem Schlag auf den Kopf liegen.
    Yolanda dreht sich langsam zu mir um, und ihre Augen sengen sich in meine. Ihr Blick ist der klassische einer schönen Frau, die immer nur ausgenutzt wird und es leid ist, sich anschreien zu lassen.
    »Müssen Sie diese Patzigkeit üben, oder fällt sie Ihnen ganz von selbst zu?«, frage ich leise. Der Schlag auf die Birne muss bei mir das Tourette-Syndrom ausgelöst haben. Oder hat Yolanda diese Wirkung auf mich?
    Ich war noch nie der Typ, der um attraktive Frauen herumscharwenzelt, und habe nur wenig Geduld mit Männern, die im Refrain »Oh Baby« singen, sobald eine den Raum betritt.
    »Sie könnten wenigstens guten Morgen sagen.«
    Yolanda bleibt wie angewurzelt stehen, während Ungläubigkeit und Empörung in ihr aufflammen. »Verzeihung?«, sagt sie, dieHände fest in die Hüften gestemmt. »Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie nicht mich meinen.«
    Damit dreht sie sich um und stolziert aus dem Zimmer.
    Die Frau verliert mit jeder Sekunde an Attraktivität.
    Während des Tages, der sich endlos in die Länge zieht, besuchen mich zu unterschiedlichen Zeiten drei Reporter vom
Herald
.
    Ich bin erleichtert, als endlich die Nacht anbricht und Schlaf und ein barmherziges Ende der Langweile mit sich bringt.
    Dann passiert etwas Unglaubliches. Gegen zwei oder drei Uhr morgens, wann genau weiß ich nicht, kommt Yolanda in mein Zimmer und stellt sich leise an mein Bett. Sie macht sich nicht die Mühe, das Licht anzuschalten.
    »Darryl. Hallo, sind Sie wach? Darryl?«
    »Uh, was machen Sie hier?«, antworte ich schläfrig und schüttele ungläubig den Kopf. Yolanda ist sogar in dem gedämpften Licht schön, das unter der Tür durchschimmert. Sie trägt eine Bluejeans, die ihre kurvigen Hüften betont, und ein rotes Baumwoll-T-Shirt, das eng an ihren eher kleinen, festen Brüsten anliegt. Ich kann die Konturen ihrer Nippel und ihren frisch aufgetragenen goldenen Lippenstift erkennen.
    »In ein paar Minuten fängt meine Schicht an, und ich, ähm, wollte mich nur wegen gestern entschuldigen. Ich hatte in letzter Zeit viel Stress, aber das ist keine Entschuldigung.«
    »Tja, ich muss mich auch bei Ihnen entschuldigen«, sage ich, setze mich im Bett auf und stopfe mir das Kissen in den Rücken. »Es war unverschämt von mir, so mit Ihnen zu reden. Aber wenn ich hier rauskomme, würde ich Sie gerne zum Abendessen einladen. Einverstanden?«
    »Klar«, sagt Yolanda schüchtern. »Sehr gerne.«
    »Da Sie schon mal hier sind, geben Sie mir Ihre Telefonnummer? Ich glaube, da liegt ein Stift auf dem Nachtspind.«
    »Ich hab einen«, sagt Yolanda, greift in eine Tasche und zieht einen Stift und ein Stück Papier hervor. Die ganze Zeit über lächelnd, kritzelt sie ihren Namen und ihre Nummer darauf und reicht es mir.
    »Ich möchte mich nochmals bei Ihnen entschuldigen«, sage ich und strecke die Hand aus.
    Yolandas Hand fühlt sich weich an. Ich ziehe sie zu mir, um ihr die Hand zu küssen, doch sie kommt weiter auf mich zu, bis ihr Gesicht dicht vor meinem ist.
    Bevor ich weiß, wie mir geschieht, küsst mich Yolanda leidenschaftlich und drückt mich fest ins Kissen. Ihr Atem wird schneller, als ich die Arme um ihren Rücken schlinge.
    Sie hüpft mühelos aufs Bett und setzt sich mit ihren kräftigen, geschmeidigen Beinen rittlings auf

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